- Kara-Klasse
-
Kara-Klasse
Kreuzer der Kara-KlasseÜbersicht Typ Kreuzer Einheiten 7 Dienstzeit seit 1971
Technische Daten Verdrängung 8.565 t
Länge 173,4 m
Breite 18,5 m
Tiefgang 5,74 m
Besatzung 380 Mann (47 Offiziere, 47 Unteroffiziere, 286 Mannschaft)
Antrieb sechs Gasturbinen, zusammengeschaltet 92.000 WPS, zwei Wellen
Geschwindigkeit 32 kn
Reichweite bis 7.100 sm
Bewaffnung - 6×4 SA-N-6 Vertikalstarter, insgesamt 24 Flugkörper (nur Asow)
- 2 SA-N-3 Zwillingstarter, insgesamt 72 Flugkörper (Asow nur ein Zwillingsstarter mit 36 FK)
- 2 SA-N-4 Zwillingstarter, insgesamt 40 Flugkörper
- 2×4 85-R „Metel“/„Rastrub“ (SS-N-14 Silex) Startbehälter für Anti-U-Boot-Raketentorpedos
- 2×2 AK-726 DP 76-mm-Mehrzweckgeschütze (Munitionsvorrat: 4800 Schuss)
- 4×6 AK-630 30-mm-Gatling-Flugabwehrkanone (Munitionsvorrat: 8000 Schuss)
- 2×12 RBU-6000 Wasserbombenwerfer (144 RGB-60)
- 2×6 RBU-1000 Wasserbombenwerfer (60 RGB 10)
- 2×5 533-mm-Torpedorohre (2×2 auf Asow) für 53-65K und SET-65 Torpedos
Luftfahrzeuge 1 Hubschrauber Kamow Ka-25 oder Kamow Ka-27
Die Kara-Klasse (NATO-Codename, russische Bezeichnung: Projekt 1134B Berkut B; russisch Беркут Б, deutsch: Steinadler) ist eine Kreuzerklasse der sowjetischen und russischen Marine.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzprofil
Diese Schiffsklasse ist für die U-Bootjagd konzipiert. Dafür ist sie mit einem Rumpfsonar und einem Tauchsonar (VDS) ausgestattet. Sie verfügen über U-Jagd-Raketenwerfer des Typs SS-N-14 Silex und über Wasserbombenwerfer der Typen RBU-1000 und RBU-6000. Gegen Luftziele sind sie mit verschiedenen Flugkörpern und Rohrwaffensystemen bewaffnet. Da die Schiffe nur über je einen Hubschrauber verfügen, sind die Einsatzmöglichkeiten begrenzt.
Beschreibung
Die Schiffe der Kara-Klasse entstanden als um etwa ein Drittel vergrößerte Versionen der Kresta-I- und Kresta-II-Klasse. Im Vergleich dazu verfügten die Schiffe der Kara-Klasse über verbesserte Fernmelde- und Führungseinrichtungen. Als Antrieb wurden Gasturbinen eingesetzt. Der Rumpf der Schiffe besteht aus verschweißtem Stahl, während die Aufbauten aus einer Aluminiumlegierung bestehen.[1] Gebaut wurden die Kriegsschiffe in einer Schiffswerft in Mykolajiw, in der heutigen Ukraine. Der Serienbau wurde zu Gunsten der Slawa-Klasse abgebrochen.[2]
Antrieb
Die Kara-Klasse verfügt – seinerzeit neuartig für große Kampfschiffe – über einen COGAG-Antrieb, einer Kombination aus Gasturbinen für Hochleistung und Gasturbinen für Marschfahrt. Vier Hauptturbinen GTU-12A zu je 20.000 PS[3] und zwei Marschturbinen M-5 zu je 8.000 PS ergeben eine zusammengeschaltete Maximalleistung von effektiv 92.000 PS für 32 kn Höchstfahrt. Die Seeausdauer mit den Marschturbinen beträgt 6.500–7.100 sm bei 18 kn, mit den Hauptturbinen 3.000 nm bei hoher Fahrt von über 30 kn.
Bauliche Unterschiede
Spätere Schiffe haben einen zusätzlichen Vorbau vor der Brücke und andere Plattformen und Radome am Hauptmastturm. Die Kertsch erhielt 1988/89 das neue MR-700-Hauptsuchradar (NATO-Bezeichnung: Flat Screen), sie ist auch die einzige 2008 noch aktive Einheit. Die Petropawlowsk hat einen höheren Hangar für den Hubschraubertyp Ka-27 Helix und zusätzliche ECM-Anlagen an dessen Seiten statt der hier fehlenden RBU-1000 Werfer. Sie verfügt auch über den UPK-5 Rastrub Raketentorpedo, statt dem UPRK-3 Metel wie in den anderen Einheiten. Die Kertsch wurde angeblich auch mit UPK-5 Rastrub nachgerüstet. Die Asow weicht als Versuchsschiff für das SA-N-6 Grumble System im Achterschiff erheblich ab und verfügt auch nur über Zwillings-Torpedorohrsätze, während die anderen Einheiten Fünffach-Torpedorohrsätze hatten.
Schiffe
- 1971: Nikolajew (russisch Николаев): 1994 verschrottet
- 1973: Otschakow (russisch Очаков): Streichung aus der Flottenliste am 22. August 2011[4]
- 1974: Kertsch (russisch Керчь): aktiv, Schwarzmeerflotte
- 1975: Asow (russisch Азов): Dieses Schiff diente als Versuchsschiff für das SA-N-6-Flugabwehrraketensystem. Es wurde am 28. Dezember 1998 ausgemustert und von 1999 bis 2000 in Sewastopol verschrottet.
- 1976: Petropawlowsk (russisch Петропавловск): 1996 für die Verschrottung verkauft
- 1977: Taschkent (russisch Ташкент): 1994 für die Verschrottung verkauft
- 1979: Wladiwostok (russisch Владивосток): ex Tallinn, 1994 für die Verschrottung verkauft
Verweise
Literatur
- A. S. Pavlov: Warships of the USSR and Russia 1945-1995 (Voenye korabli SSSR i Rossii, 1945-1995), Annapolis/London 1997, ISBN 1-86176-039-6
- A. I. Sorokin, W. N. Krasnow: (Russische) Kriegsschiffe in der Erprobung, Berlin 1989, ISBN 3-327-00764-0
- V. P. Zablockij: Großes U-Boot-Abwehrschiff „Nikolaev“ (Projekt 1134B), Morskaya Kolektsia Band 5/2006, Moskau 2006 (auf russisch)
- Norman Polmar: The Naval Institute Guide to the Soviet Navy, Annapolis 1986, 5. Aufl. 1991, ISBN 0-87021-241-9
- Siegfried Breyer: Handbuch der Warschauer-Pakt-Flotten, jetzt: Handbuch der osteuropäischen Marinen; Koblenz/Bonn 1983-1996, ISBN 3-7637-4901-2 (Gesamtwerk zur Fortsetzung)
- Ulrich Schulz-Torge: Die sowjetische Kriegsmarine Band 1/2, Bonn 1976, ISBN 3-8033-0243-9 und Band 3, Bonn 1981, ISBN 3-8033-0301-X
- Claude Huan: La Marine Soviétique, Nantes 2002, ISBN 2-909675-86-6
- Jane's Fighting Ships, Flottes de Combat (Combat Fleets), div. Jahrgänge ab 1970
Weblinks
Commons: Kara-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen auf fas.org (englisch)
- Beschreibung auf warfare.ru (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Schulz-Torge: Die sowjetische Kriegsmarine Band 1, Bonn 1976, ISBN 3-8033-0243-9, S.104ff
- ↑ Siegfried Breyer: Handbuch der Warschauer-Pakt-Flotten, jetzt: Handbuch der osteuropäischen Marinen; Koblenz/Bonn 1983–1996, ISBN 3-7637-4901-2 (Gesamtwerk zur Fortsetzung), Zf 34.04
- ↑ Nach aktuellen russischen Quellen, im Westen werden immer noch höhere Zahlen genannt
- ↑ FLOT.com: Противолодочный корабль "Очаков" выведен из состава ЧФ (22. August 2011). Abgerufen am 22. August 2011.
Flugdeckkreuzer: Kiew-Klasse (Projekt 1143) | Moskwa-Klasse (Projekt 1123)
Schlachtkreuzer: Kirow-Klasse (Projekt 1144) | Kronstadt-Klasse (geplantes Projekt 69) | Stalingrad-Klasse (geplantes Projekt 82)
Kreuzer: Bogatyr-Klasse | Tschapajew-Klasse (Projekt 68) | Kara-Klasse (Projekt 1134B) | Kirow-Klasse (Projekt 26) | Kresta-I-Klasse (Projekt 1134) | Kresta-II-Klasse (Projekt 1134A) | Kynda-Klasse (Projekt 58) | Slawa-Klasse (Projekt 1164) | Swerdlow-Klasse (Projekt 68B)
Leichte Kreuzer: Swetlana-Klasse
Schulschiff: Awrora (Pallada-Klasse)
Siehe auch Liste der Schiffe der sowjetischen Marine
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kara — steht für: eine Region in Togo, siehe Kara (Region) eine Stadt in Togo, siehe Kara (Togo) eine Ethnie in Äthiopien, siehe Kara (Volk) deren Sprache, siehe Kara (Sprache) eine visuelle Programmierumgebung, siehe Kara (Programmierumgebung) ein… … Deutsch Wikipedia
Kara no Kyōkai — – the Garden of sinners Originaltitel 空の境界 – the Garden of sinners Transkription Kara no Kyō … Deutsch Wikipedia
Kara no Kyoukai — Kara no Kyōkai – the Garden of sinners (jap. 空の境界 – the Garden of sinners), auch als Rakkyo (らっきょ) bezeichnet, ist eine japanische Light Novel Reihe, die von Kinoko Nasu geschrieben und von Takashi Takeuchi illustriert wurde. Die mehr als 500.000 … Deutsch Wikipedia
Kara no Kyoukai – the Garden of sinners — Kara no Kyōkai – the Garden of sinners (jap. 空の境界 – the Garden of sinners), auch als Rakkyo (らっきょ) bezeichnet, ist eine japanische Light Novel Reihe, die von Kinoko Nasu geschrieben und von Takashi Takeuchi illustriert wurde. Die mehr als 500.000 … Deutsch Wikipedia
Kara no Kyōkai – the Garden of sinners — (jap. 空の境界 – the Garden of sinners), auch als Rakkyo (らっきょ) bezeichnet, ist eine japanische Light Novel Reihe, die von Kinoko Nasu geschrieben und von Takashi Takeuchi illustriert wurde. Die mehr als 500.000 mal verkaufte Romangrundlage wurde als … Deutsch Wikipedia
Kara (Programmierumgebung) — KaraToJava Kara, ein Marienkäfer in einer 2D Welt … Deutsch Wikipedia
Slava-Klasse — Slawa Klasse … Deutsch Wikipedia
Kirov-Klasse — Kirow Klasse … Deutsch Wikipedia
Moskva-Klasse — Dieser Artikel beschreibt die sowjetische Hubschrauberträgerklasse namens Moskwa. 1995 wurde auch ein Schiff der Slawa Klasse in Moskwa umbenannt. Moskwa Klasse Leningrad, Schiff der Moskwa Klasse Geschichte … Deutsch Wikipedia
Admiral-Kuznetsov-Klasse — Admiral Kusnezow Klasse Die Admiral Kusnezow 1991 im Mittelmeer Übersicht Benutzer: UdSSR, Russland Schiffe in dieser Klasse: 2 Stück Techni … Deutsch Wikipedia