- SC Germania von 1887
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Hamburger SV Voller Name Hamburger Sport-Verein e.V.
(Hamburg 88-Germania-Falke)Gegründet (29. September 1887)
2. Juni 1919Vereinsfarben Blau-Weiß-Schwarz Stadion HSH Nordbank Arena Plätze 57.000 Vorstand Bernd Hoffmann
Dietmar Beiersdorfer
Oliver Scheel
Katja KrausTrainer Martin Jol Homepage www.hsv.de Liga Fußball-Bundesliga 2007/08 4. Platz Der Hamburger SV (vollständiger Name: Hamburger Sport-Verein e.V. (Hamburg 88-Germania-Falke), kurz: HSV) ist ein Sportverein aus der Freien und Hansestadt Hamburg. Mit derzeit 60.646 Mitgliedern (Stand: 1. April 2009)[1] in 32 Abteilungen ist der HSV der drittgrößte Sportverein Deutschlands. Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Blau.
Der HSV wurde in erster Linie durch seine Fußballabteilung bekannt. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Bundesliga und hat als einzige Mannschaft an jeder Saison teilgenommen. Auf nationaler Ebene wurde der Hamburger SV sechsmal Deutscher Meister, dreimal DFB-Pokalsieger und zweimal DFB-Ligapokalsieger. International gewann der HSV 1977 den Europapokal der Pokalsieger und 1983 den Europapokal der Landesmeister. Spielstätte der als die „Rothosen“ bekannte Mannschaft ist die HSH Nordbank Arena. Die Fußballerinnen des Hamburger SV spielen seit dem letzten Aufstieg im Jahre 2003 in der Bundesliga. Größter Erfolg war der Einzug in das Pokalfinale 2002. Derzeit liegt der HSV auf Platz 3 der ewigen Tabelle der Bundesliga.
Zu den weiteren Abteilungen gehören Badminton, Baseball, Basketball, Bowling, Boxen, Cricket, Dart, Eishockey, Golf, Gymnastik, Handball, Hockey, Inline-Skaterhockey, Karate, Leichtathletik, Rollstuhlsport, Rugby, Schwimmen, Skat, Tennis, Turniertanz und Volleyball.
Inhaltsverzeichnis
Gründungsgeschichte
Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV erst am 2. Juni 1919 statt.[2] An diesem Tag kam es zum Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC 1888, welcher sich seit dem 26. Februar 1914 Hamburger SV 1888 nannte und FC Falke 1906 aus Eppendorf.
Der SC Germania von 1887 wurde am 29. September 1887 gegründet, als sich der Hohenfelder SC und der Wandsbek-Marienthaler SC zusammenschlossen. Beide Vereine wurden im Jahre 1884 gegründet und waren reine Leichtathletikvereine. Bei der Germania wurde erst seit 1891 Fußball gespielt. 1896 gewann der Verein die erste Hamburg-Altonaer Meisterschaft. Vier weitere Titel folgten. 1904 nahm die Germania an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil und schied im Halbfinale gegen Britannia 92 Berlin aus. Im Jahre 1917 bildete die Germania mit dem SV Uhlenhorst-Hertha von 1911 eine Kriegsvereinigung. Ein Jahr später kam es zu einer Kriegsvereinigung mit dem SC Concordia von 1907.
Zweiter Stammverein war der Hamburger FC von 1888, der am 1. Juni 1888 von Schülern des Wilhelm-Gymnasiums gegründet wurde. Zwischen 1895 und 1898 schloss sich der FC Victoria 95 dem HFC als Jugendabteilung an. Der Hamburger FC änderte am 3. Februar 1914 seinen Namen in Hamburger Sportverein 1888, bevor er sich am 27. Juli 1918 mit dem SC Victoria zur Kriegsvereinigung Victoria-Hamburg 88 zusammenschloß. Die Vereinigung war erfolgreich und wurde 1919 sowohl Hamburger als auch Norddeutscher Meister.
Dritter Stammverein war der FC Falke 06, der am 5. März 1906 von Schülern der Oberrealschule in Eppendorf gegründet wurde. Der FC Falke 06 konnte keine nennenswerten Erfolge erringen und spielte zumeist in unteren Ligen. Am 12. Mai 1919 trat der FC Falke 06 dem Hamburger Sportverein 1888 bei, der sich von nun an Hamburger SV von 1888 nannte. Am 2. Juni 1919 folgte schließlich der des SC Germania von 1887 und des Hamburger SV von 1888 zum Hamburger Sport-Verein e.V. (Hamburg 88-Germania-Falke), der am 12. Juli 1919 beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen wird.[3]
Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des SC Germania, wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die Raute ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen.
Geschichte
1919–1933
Saisondaten 1919-1933Saison Platz Tore Punkte 1919/20 2 65:22 25:9 1920/21 1 65:19 34:2 1921/22 3 60:15 19:9 1922/23 1 93:14 26:2 1923/24 1 61:11 26:2 1924/25 1 76:12 26:2 1925/26 1 72:12 26:2 1926/27 1 79:17 26:2 1927/28 1 101:22 29:3 1928/29 1 50:16 17:1 1929/30 1 70:20 33:3 1930/31 1 58:22 27:9 1931/32 1 87:27 34:2 1932/33 2 52:27 26:10 grün unterlegt: Deutscher Meister
gelb unterlegt: Norddeutscher MeisterMit einem 8:0-Sieg über den SC Concordia begann der HSV seine erste Saison in der Hamburger Liga. Nachdem sich die Mannschaft die Herbstmeisterschaft gesichert hat geriet der Verein mit dem Verband in Konflikt, da der Neuzugang Hans Popp keine formelle Freigabe gehabt haben soll. Den „Rothosen“ wurden zunächst fünf Punkte abgezogen, jedoch revidierte der Verband das Urteil nach Saisonende wieder. Meister wurde der SC Victoria mit einem Punkt Vorsprung.[4] Zur Saison 1920/21 richtete der Norddeutsche Fußball-Verband mit der Nord- und Südkreisliga zwei höchste Spielklassen ein. Der HSV wurde ungeschlagen Meister der Nordgruppe und konnte durch zwei deutliche Siege über Hannover 96 zum ersten Mal die norddeutsche Meisterschaft gewinnen. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war jedoch bereits im Viertelfinale Endstation, nachdem die Mannschaft beim Duisburger SpV mit 2:1 nach Verlängerung unterlag.
Verstärkt durch den norwegischen Nationalspieler Asbjørn Halvorsen ging der HSV in seine dritte Spielzeit, in der die „Rothosen“ in der Alsterkreisliga antraten. Obwohl die Mannschaft nach einer verkorksten Saison nur Dritter wurde durfte sie als Titelverteidiger an der Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft teilnehmen. Hier konnte der HSV seinen Titel verteidigen und zog nach Siegen über Titania Stettin und Wacker München in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein. Der HSV traf auf den 1. FC Nürnberg. Beim Stande von 2:2 musste das Spiel im Berliner Grunewaldstadion nach 189 gespielten Minuten wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das Wiederholungsspiel im Leipziger VfB-Stadion endete mit 1:1 nach Abschluss der regulären Spielzeit. Durch einen Platzverweis und zwei Verletzungen war die Nürnberger Mannschaft auf acht Spieler dezimiert worden. Als mit Luitpold Popp ein weiterer Nürnberger des Feldes verwiesen wurde bracht Schiedsrichter Peco Bauwens die Partie ab.
Der DFB erklärte daraufhin den HSV wegen des „unsportlichen Verhaltens“ der Nürnberger zum Deutschen Meister. Nürnberg protestierte gegen die Entscheidung, weil der Spielabbruch regelwidrig erfolgte. Im November 1922 erklärte der DFB den HSV bei seinem Bundestag in Jena zunächst zum Deutschen Meister. Wenige Minuten später erklärte das Hamburger Vorstandsmitglied Henry Barrelet, dass der HSV „keinen Anspruch auf die diesjährige Meisterschaft erhebt“. Somit gab es 1922 keinen Deutschen Fußballmeister.[5]
→ Spieldaten der Meisterschaftsendspiele 1922
Ein Jahr später sollte sich der HSV den ersten Meistertitel auf sportlichem Weg sichern. Überlegen gewann die Mannschaft sowohl die Alsterkreis- als auch die Norddeutsche Meisterschaft. Nach Siegen über Guts Muts Dresden und den VfB Königsberg erreichten die „Rothosen“ das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Durch Tore von Otto Harder, Ludwig Breuel und Karl Schneider besiegte der HSV den SC Union Oberschöneweide und gewann den ersten Meistertitel.
→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1923
Auch 1924 standen die Spieler des HSV im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Erneut dominierte die Mannschaft die Konkurrenz auf lokaler und regionaler Ebene nach Belieben. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft setzte sich der HSV zunächst gegen die Vereinigten Breslauer Sportfreunde und die SpVgg Leipzig-Lindenau durchsetzen und traf im Endspiel auf den 1. FC Nürnberg. Durch Tore von Georg Hochgesang und Wolfgang Strobel ging die Victoria nach Franken.
→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1924
In den folgenden Jahren konnte der Verein nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen. Zwar erreichten die „Rothosen“ jedes Jahr die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, jedoch schied die Mannschaft bis auf die Halbfinalniederlage 1926 gegen Hertha BSC immer frühzeitig aus. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit über den Meisterschaftsmodus auf lokaler Ebene. Zu selten war der HSV in der Alsterkreisliga gefordert, weswegen er regelmäßig zu Freundschaftsspielen gegen namhafte ausländische Vereine antrat. Erst 1928 erreichte die Mannschaft wieder das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, in dem der Gegner Hertha BSC hieß. Bereits nach 20 Minuten führten die Hamburger mit 3:0 und siegten schließlich deutlich mit 5:2.
→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1928
Die folgende Saison brachte die „Hamburger Fußballrevolution“ mit sich. Neun Hamburger Spitzenverein und Holstein Kiel sagten sich vom Verband los und spielten mit der „Runde der Zehn“ ihre eigene Meisterschaft aus, die der HSV ungeschlagen gewann. Nach zähen Verhandlungen gab der Verband schließlich nach und reduzierte die Anzahl der ersten Ligen von elf auf sechs.[6] Zwar konnte der HSV seinen Norddeutschen Meistertitel verteidigen, jedoch war auf Reichseben bereits im Viertelfinale nach einer 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Fürth Endstation. Nachdem der HSV die Meisterschaftsendrunde 1930 verpasste wurde die Mannschaft verjüngt. Langjährige Leistungsträger wie Otto Harder, Walter Kolzen und Hans Rave verließen den Verein.
Ein Jahr später wurden die „Rothosen“ wieder Nordmeister und schieden bei der Deutschen Meisterschaft 1931 erst im Halbfinale mit 2:3 nach Verlängerung gegen Hertha BSC aus. Eine weitere Verjüngung der Mannschaft brachte Talente wie Richard Dörfel und der erst 18jährige Rudolf Noack in die Mannschaft. Alleine Noack erzielte in der Saison 1931/32 48 Pflichtspieltore.[7] Die einzige Pflichtspielniederlage des Jahres sorgte im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft für das Aus, als der HSV dem FC Schalke 04 mit 2:4 unterlag. Ein Jahr später war bereits im Achtelfinale nach einer 1:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt Endstation.
1933–1945
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte erhebliche Veränderungen im deutschen Ligafußball mit sich. Es wurden 16 Gauligen eingeführt, die von nun an die höchste deutsche Spielklasse war. Der HSV gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Nordmark, dessen Einzugsgebiet sich auf Hamburg und die preußischen Provinzen Schleswig-Holstein und Mecklenburg erstreckte. In den ersten drei Spielzeiten blieb der HSV im Schatten des Lokalrivalen Eimsbütteler TV (ETV), der sich jeweils die Gaumeisterschaft sicherte. 1934 und 1935 wurden die „Rothosen“ Vizemeister, ein Jahr später nur Dritter. Mit dem Tschammerpokal wurde 1935 der Vorläufer des heutigen DFB-Pokals eingeführt. Nach einem 5:4-Erstrundensieg bei Werder Bremen schieden die Hamburger bereits eine Runde später gegen Fortuna Düsseldorf aus.
Erst in der Saison 1936/37 errang der HSV seine erste Gaumeisterschaft und erreichte die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. In der Vorrunde trafen die „Rothosen“ auf den BC Hartha, Hindenburg Allenstein und Beuthen 09 und konnten alle Spiele für sich entscheiden. Im Halbfinale, welches im Berliner Olympiastadion gespielt wurde, erwies sich der 1. FC Nürnberg als zu stark und der HSV verlor mit 2:3. Das Spiel um Platz drei verlor der HSV gegen den VfB Stuttgart mit 0:1. Ein Jahr später sicherte der bessere Torquotient den „Rothosen“ das Weiterkommen. Die Gauligasaison beendeten der HSV und der ETV punktgleich und ungeschlagen, jedoch war der HSV um 0,66 Tore besser. Auch in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft sicherte der bessere Torquotient gegenüber Eintracht Frankfurt den Einzug ins Halbfinale.
Gegner im Dresdner Ostragehege war Hannover 96. Zur Halbzeit führte der HSV mit 2:0. Doch die Niedersachsen konnten in der zweiten Hälfte noch ausgleichen und in der Verlängerung trotz Unterzahl noch den Siegtreffer erzielen. Wie schon im Vorjahr unterlag der HSV im Spiel um Platz drei, dieses Mal erst im Wiederholungsspiel mit 2:4 gegen Fortuna Düsseldorf.
1945–1963
Im Jahr 1947 startete der Hamburger SV in der Oberliga Nord, der bis zur Gründung der Bundesliga höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. In den Saisons 1946/47 und 1947/48 wurden sie darüber hinaus Britischer Zonenmeister.
In den 16 Spieljahren bis zur Bundesliga-Gründung gewann der HSV 15 Mal die Meistertitel der Oberliga Nord, wobei in den Jahren 1948 und 1949 Entscheidungsspiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen FC St. Pauli erforderlich waren. Nur 1954 scheiterte die Mannschaft deutlich mit Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).
Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann namens Uwe Seeler, der 1954 ins Team kam. „Uns Uwe“ gehört bis heute zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten. 1960 wurde er Deutschlands erster Fußballer des Jahres und hatte maßgeblichen Anteil an der vierten Deutschen Meisterschaft des HSV. Im folgenden Jahr stand der HSV im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League) und scheiterte erst nach drei Spielen am FC Barcelona. 1963 gewann der HSV den DFB-Pokal mit 3:0 im Endspiel gegen Borussia Dortmund.
1963–1976
Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte er sich in der 1963 gegründeten Fußball-Bundesliga vorerst keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Am 22. Spieltag der Saison 1965/66 erreichte der HSV mit 8:0 gegen den Karlsruher SC den bis heute höchsten Heimsieg. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male „Fußballer des Jahres“ und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der Nationalspieler – obwohl von anderen Vereinen heiß umworben – bis zum Ende treu. Heute ist er Ehrenbürger der Stadt Hamburg.
1976–1987
Die größten Erfolge feierte der HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre – eng verbunden mit dem damaligen Manager Günter Netzer und den sehr autoritären Erfolgstrainern Branko Zebec und Ernst Happel. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren 1978 bis 1984 drei Mal Deutscher Meister und auch in den anderen Spieljahren zumindest „Vize“ wurde. 1987 wurde der HSV nochmals Vizemeister.
In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen – bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord.
1976 (2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern) und 1987 (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) gewann man außerdem den DFB-Pokal
In dieser Periode wurde der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner. 1977 gewannen die Hamburger unter Trainer Kuno Klötzer den Europapokal der Pokalsieger (2:0 gegen den RSC Anderlecht) und 1983 unter Ernst Happel schließlich den Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. 1980 stand der HSV im Finale des Europapokals der Landesmeister (0:1 gegen Nottingham Forest), 1982 im Finale um den UEFA-Pokal (0:1 und 0:3 gegen den IFK Göteborg) und 1983 im Spiel um den Weltpokal (1:2 n. V. gegen Gremio Porto Alegre). Ferner spielten die Hamburger 1983 gegen den FC Aberdeen um den Europäischen Supercup, unterlagen allerdings.
1987–1999
Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Selten wurden UEFA-Pokal-Plätze erreicht. In einigen Spielzeiten spielte der Verein sogar gegen den Abstieg. Anfang der 90er Jahre musste der Verein aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde der HSV aus seiner finanziellen Misere unter anderem durch den lukrativen Transfer des wertvollsten Spielers Thomas Doll zu Lazio Rom.
1999–2008
Erst zeitgleich mit der Fertigstellung des neuen Stadions konnte der HSV wieder Erfolge erzielen. In der Saison 1999/2000 belegte er den dritten Tabellenplatz und konnte sich erstmals für die Champions League qualifizieren. Gleich im ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den hoch favorisierten italienischen Club Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1. Der HSV wurde schließlich Dritter in der Gruppe und spielte daher im UEFA-Pokal. Dort scheiterte der Verein am AS Rom.
Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.
In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.
2005 gewann der Hamburger SV den UI-Cup im Endspiel gegen den FC Valencia und zog in den UEFA-Pokal ein. Nach Siegen gegen den FC Kopenhagen und einem 2. Platz in der Zwischenrunde gewann der HSV gegen den FC Thun, um erst im Achtelfinale an Rapid Bukarest zu scheitern. Am Ende der Saison 2005/06 belegte der HSV Platz Drei in der Bundesliga.
Zu Beginn der Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel van Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen den CA Osasuna (0:0, 1:1) für die Gruppenphase der Champions League. In der Champions League wurde der HSV mit fünf Niederlagen und nur einem Sieg Gruppenletzter. In der Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Am 1. Februar 2007 reagierte der Hamburger SV auf den anhaltenden Misserfolg und gab die vorzeitige Trennung von Cheftrainer Thomas Doll bekannt. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2008. Stevens schaffte mit dem HSV den Klassenerhalt am 33. Spieltag beim Auswärtsspiel in Nürnberg, belegte dank einer starken Rückrunde am Ende der Saison sogar noch Platz sieben und nahm in der darauf folgenden Saison am UI-Cup teil. In dieser Saison erreichte der HSV den Rekord von durchschnittlich 56.000 Zuschauern im Volkspark.
Über die dritte Runde des UI-Cups erreichte der HSV die Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals. Durch Siege gegen FC Dacia Chişinău (Hinspiel 1:1, Rückspiel 4:0) und Honved Budapest (Hinspiel 0:0, Rückspiel 4:0) konnte sich der HSV für den UEFA-Cup qualifizieren. Nach zwei Siegen (1:0 auswärts und 3:1 zuhause) gegen Litex Lowetsch (Bulgarien) wurde die Gruppenphase erreicht. Am 22. Februar 2008 wurde der HSV als letzter verbliebener UI-Cup-Teilnehmer zum Sieger des Wettbewerbs erklärt.[8] Damit wurde zum zweiten Mal nach 2005 der UI-Pokal gewonnen, aber aufgrund des geänderten Spielmodus und der Vergabe des Sieges an die am längsten im UEFA-Pokal verbleibende Mannschaft geht der Pokal diesmal allein an den HSV. In der Liga spielte der HSV stabiler als im Vorjahr und war praktisch in der gesamten Spielzeit 2007/08 in der Spitzengruppe der Liga platziert. Lediglich nach der Bekanntgabe von Trainer Stevens, den Verein zum Saisonende zu verlassen, folgte eine Phase relativen Misserfolgs. Dennoch gelang dem Verein dank eines 7:0 am letzten Spieltag gegen den Karlsruher SC der Einzug in den UEFA-Pokal. Am 1. Juli 2008 übernahm der Niederländer Martin Jol als Nachfolger von Huub Stevens das Amt des Cheftrainers.
Spieler und Trainer
siehe auch Spielerliste Hamburger Sportverein (enthält Spieler, die mindestens bei 50 Bundesligaspielen aufgestellt waren)
Aktueller Kader
Name Trikot Nationalität Torwart Frank Rost 1 Wolfgang Hesl 12 Raphael Wolf 29 Khalid Sinouh 33 Abwehr Alex Silva 2 Thimothée Atouba 3 Bastian Reinhardt 4 Joris Mathijsen 5 Marcell Jansen 7 Michael Gravgaard 16 Jérôme Boateng 19 Guy Demel 20 Volker Schmidt 26 Mittelfeld Albert Streit 8 David Jarolím 14 Piotr Trochowski 15 Romeo Castelen 18 Jonathan Pitroipa 21 Marcel Ndjeng 24 Tomás Rincón 25 Mickaël Tavares 28 Collin Benjamin 30 Timo Kunert 31 Dennis Aogo 40 Angriff Paolo Guerrero 9 Mladen Petrić 10 Ivica Olić 11 Macauley Chrisantus 17 Maxim Choupo-Moting 22 Tunay Torun 35 Wechsel zur Saison 2008/09
Trainer
Liste der Trainer Hamburger SV
Seit der Gründung des Vereins beschäftigte der Verein 44 verschiedene Trainer. Erster Trainer war Rudolf Agte, der in drei Amtszeiten einmal deutscher Meister und einmal Vizemeister wurde. Erster ausländischer Trainer war der Engländer A.W. Turner, unter dessen Führung mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1923 der erste Meistertitel gewonnen wurde. Der erste Europapokalsieg wurde 1977 unter Kuno Klötzer geholt. Erfolgreichster HSV-Trainer war der Österreicher Ernst Happel, der mit dem Verein zweimal deutscher Meister, einmal Pokalsieger und einmal Europapokalsieger wurde.
Bekannte ehemalige Spieler
Bekannte Spieler, die beim HSV Fußball gespielt haben:
- Otto Harder („Tull“) (* 25. November 1892, † 4. März 1956)
- Walter Risse (* 2. Dezember 1893, † 29. August 1969)
- Hans Lang (* 8. Februar 1899; † 27. April 1943)
- Karl Politz („Kalli“) (* 14. August 1903; † 5. September 1987)
- Franz Horn (* 26. August 1904; † 29. September oder 3. Oktober 1963)
- Erwin Seeler („Vadder“) (* 29. April 1910, † 11. Juli 1997)
- Rudolf Noack („Rudi“) (* 30. März 1913, † 30. Juni 1947)
- Josef Posipal („Jupp“) (* 20. Juni 1927, † 21. Februar 1997)
- Jochenfritz Meinke (* 23. Oktober 1930)
- Dieter Seeler (* 15. Dezember 1931, † 21. September 1979)
- Horst Schnoor (* 11. April 1934)
- Jürgen Werner (* 15. April 1935, † 27. Mai 2002)
- Klaus Stürmer (* 9. August 1935, † 1. Juni 1971)
- Uwe Seeler („Uns Uwe“) (* 5. November 1936)
- Willi Giesemann (* 2. September 1937)
- Willi Schulz („World Cup Willie“) (* 4. Oktober 1938)
- Gert Dörfel („Charly“) (* 18. September 1939)
- Arkoc Özcan (* 2. Oktober 1939)
- Jürgen Kurbjuhn („Kubbi“) (* 26. Juli 1940)
- Franz-Josef Hönig („Bubi“) (* 10. Juli 1942)
- Ole Bjørnmose (* 7. April 1944, † 6. September 2006)
- Franz Beckenbauer (* 11. September 1945)
- Georg Volkert (* 28. November 1945)
- Johann Ettmayer („Buffy“) (* 23. Juli 1946)
- Peter Nogly (* 14. Januar 1947)
- Heinz Bonn (* 27. Januar 1947, † November 1991)
- Horst Blankenburg (* 10. Juli 1947)
- Willi Reimann (* 24. Dezember 1949)
- Joseph Kevin Keegan („Mighty Mouse“) (* 14. Februar 1951)
- Horst Hrubesch (* 17. April 1951)
- Rudi Kargus (* 15. August 1952)
- Manfred Kaltz (* 6. Januar 1953)
- Caspar Memering (* 1. Juni 1953)
- Wolfgang Felix Magath (* 26. Juli 1953)
- Ditmar Jakobs (* 28. August 1953)
- Peter Hidien („Chita“) (* 14. November 1953)
- William Hartwig („Jimmy“) (* 5. Oktober 1954)
- Ulrich Stein („Uli“) (* 23. Oktober 1954)
- Lars Bastrup (* 31. Juli 1955)
- Jürgen Groh (* 17. Juli 1956)
- Jürgen Milewski (* 19. Oktober 1957)
- Miroslaw Okonski („Oko“) (* 8. Dezember 1958)
- Wolfgang Rolff (* 26. Dezember 1959)
- Uwe Bein (* 26. September 1960)
- Thomas von Heesen (* 1. Oktober 1961)
- Jan Furtok (* 9. März 1962)
- Dietmar Beiersdorfer (* 16. November 1963)
- Manfred Kastl (* 23. September 1965)
- Thomas Doll (* 9. April 1966)
- Valdas Ivanauskas („Pieken Ivan“) (* 31. Juli 1966)
- Anthony Yeboah (* 6. Juni 1966 – nach anderen Angaben 1964)
- Harald Spörl (* 31. Oktober 1966)
- Jordan Letschkow (* 9. Juli 1967)
- Oliver Bierhoff („Olli“) (* 1. Mai 1968)
- Richard Golz (* 5. Juni 1968)
- Nico-Jan Hoogma (* 26. Oktober 1968)
- Bernd Hollerbach (* 8. Dezember 1969)
- Jörg Albertz („Ali“) (* 29. Januar 1971)
- Sergej Barbarez („Baba“) (* 17. September 1971)
- Roy Präger (* 22. September 1971)
- Karsten Bäron (* 24. April 1973)
- Aílton (Gonçalves Da Silva) (* 19. Juli 1973)
- Thomas Gravesen (* 11. März 1976)
- Juan Pablo Sorín (* 5. Mai 1976)
- Hasan Salihamidžić („Brazzo“) (* 1. Januar 1977)
- Raphael Wicky (* 26. April 1977)
- Mehdi Mahdavikia (*24. Juli 1977)
- Daniel van Buyten (* 7. Februar 1978)
- Tomáš Ujfaluši (* 24. März 1978)
- Emile Lokonda Mpenza (* 4. Juli 1978)
- Khalid Boulahrouz (* 28. Dezember 1981)
- Rafael van der Vaart (* 11. Februar 1983)
- Nigel de Jong (* 30. November 1984)
Weitere Persönlichkeiten
- Hermann Rieger, „Kult“-Masseur von 1978 bis 2004 und Namensgeber des Maskottchens Hermann.
Erfolge
In seiner langen Geschichte wurde der HSV mehrmals Deutscher Meister im Fußball, DFB-Pokalsieger, Sieger im Europapokal der Pokalsieger und Sieger im Europapokal der Landesmeister. Der HSV hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an Regionalmeistertiteln (25) und Endrundenteilnahmen um die Deutsche Meisterschaft (32, 31 HSV + 1 Germania 87) aufzuweisen.
Titelgewinne
- Europapokalsieger der Landesmeister (1): 1983
- Europapokalsieger der Pokalsieger (1): 1977
- UI-Cup-Sieger (2): 2005, 2007
- Deutscher Meister (6): 1922 („verzichtet“), 1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983
- Deutscher Pokalsieger (3): 1963, 1976, 1987
- Deutscher Ligapokalsieger (2): 1973, 2003
- DFB-Hallen-Pokal (1): 1987 (inoffiziell)
- Fußballmeisterschaft der britischen Besatzungszone (2): 1947, 1948
- Norddeutscher Meister(25): 1921 bis 1925, 1928, 1929, 1931 bis 1933, 1948 bis 1953, 1955 bis 1963
- Nordmark-Meister (4): 1937, 1938, 1939, 1941
- Hamburg-Altonaer Meister (16): 1896*, 1897*, 1901*, 1902*, 1904*, 1905*, 1919**, 1924, 1926 bis 1928, 1930 bis 1932, 1945, 1946
- Norddeutscher Pokalsieger (6): 1927, 1953, 1956, 1957, 1959, 1960
(* durch Germania 1887 Hamburg, ** Meisterschaft durch eine Kriegsfußballvereinigung (KFVgg) aus Victoria Hamburg und Hamburger FC 1888)
HSV-Fanclubs
Bedeutende HSV-Fanclubs sind Poptown, Chosen Few, Rautengeil Fallingbostel, Hermann's Treue Riege, Totale Offensive e.V. und die Wilhelmsburger Jungs. Bis in die 1980er hinein einer der bekanntesten Fanclubs waren die Rothosen, der älteste HSV-Fanclub (gegründet im April 1972). Dieser Club besteht heute noch und hat ca. 40 Mitglieder.
Seit der Saison 2006/2007 hat der Hamburger Sport-Verein mit BLUE PRIDE einen Fanclub für schwule und bisexuelle Fans. Dieser Fanclub erhielt in der Sommerpause 2007 den Status eines offiziellen Fanclubs.
Wegen ihrer Aggressivität berüchtigt waren Die Löwen, aus deren Reihen heraus es am 16. Oktober 1982 zum Totschlag am Bremer Fan Adrian Maleika kam, der sich auf dem Weg zur Ostkurve des Volksparkstadions befand.
Maskottchen
Das Maskottchen des HSV ist der Dinosaurier Hermann. Der Hamburger SV hatte sich ursprünglich in den 90er Jahren für eine Hummel, aufgrund des Grußes „Hummel, Hummel“, als Maskottchen entschieden. Die Hummel wurde von den Fans aber abgelehnt, so dass sie wieder verschwand.
Aus Marketinggründen entschied sich die Vereinsführung, ein neues Maskottchen einzuführen: einen Dinosaurier, da der Verein als „Dino“ der Bundesliga bezeichnet wird, was auf die ununterbrochene Zugehörigkeit zur Eliteklasse seit deren Einführung im Jahre 1963 zurückzuführen ist. Den Namen „Hermann“ erhielt das Maskottchen zu Ehren des Masseurs Hermann Rieger, der 27 Jahre für den HSV tätig war. Seine Trikotnummer 87 erhielt er nach dem Gründungsjahr des Vereins 1887. Im Zuge des vierzigjährigen Bundesligajubiläums beim Spiel HSV gegen den FC Bayern München am 24. August 2003 wurde das Maskottchen der Öffentlichkeit vorgestellt, indem es aus einem Ei schlüpfte.
Amateurfußball
Amateurfußball Stadion Edmund-Plambeck-Stadion,
Norderstedt[9]Plätze 7.000 Trainer Rodolfo Esteban Cardoso Liga Regionalliga Nord 2007/08 17. Platz Die Amateurmannschaft schloss die Saison 2006/07 mit dem sechsten Tabellenplatz ab. Zeitweise konnte die Mannschaft sich bis auf den zweiten Tabellenplatz hocharbeiten, verlor dann jedoch den Anschluss. Die neue 3. Liga, die sich aus 20 Vereinen zusammensetzt und für die sich die besten zehn der Abschlusstabelle qualifizierten, konnte die Amateurmannschaft in der Saison 2007/08 nicht mehr erreichen. Sie spielt daher in der Spielzeit 2008/09 in der Regionalliga Nord.
Da der bisherige Spielort an der Hagenbeckstraße nicht für regionalligatauglich befunden wurde und die HSH Nordbank Arena für Amateurspiele nicht rentabel wäre, spielen die Amateure in der Regionalliga im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion (Spielort von Eintracht Norderstedt).
Aktueller Kader
Name Nationalität Torwart Nick Hamann Marcel Hölscher Raphael Wolf Abwehr Fabian Franke Benjamin Gorka Tillmann Grove Matthias Haas Viktor Maier Kosi Saka Volker Schmidt Kai-Fabian Schulz Timo Trefzger Philip Unversucht Mittelfeld Levon Airapetian Corvin Behrens Hanno Behrens Christian Groß Mamadi Keita Timo Kunert Daniel Nagy Joseph Olumide Christian Wimmer Angriff André Hahn Rafael Kazior Grgur Rados Dani Schahin Frauenfußball
Seit 1970 existiert beim Hamburger SV eine Frauenfußballabteilung. Sie umfasst in der Saison 2008/09 drei Frauen- und fünf Mädchenmannschaften. Spielstätte ist die Wolfgang-Meyer-Sportanlage.
Die erste Mannschaft spielt seit dem letzten Aufstieg im Jahre 2003 in der Bundesliga. Größter Erfolg war der Einzug in das DFB-Pokalfinale 2002, welches gegen den 1. FFC Frankfurt mit 0:5 verloren ging. Dreimal standen die HSV-Frauen im Endspiel des DFB-Hallenpokals, gingen aber jedes Mal als Verlierer vom Platz. Die zweite Mannschaft spielt in der 2. Bundesliga Nord. In der Saison 2006/07 wurde die Mannschaft Vizemeister.
Tischtennis
Geschichte
Die Tischtennis-Abteilung des HSV wurde 1927 gegründet und trägt seither vorwiegend im Hamburger Stadtteil Eppendorf ihre Heimspiele aus. Schon nach kurzer Zeit stieß der Club in die deutsche Spitze bei den Herren vor. Mit Paul Benthien wurde bereits 1933 ein Spieler des HSV Deutscher Einzelmeister. Ein Jahr später errang mit Erich Deisler ein weiterer HSV-Spieler den deutschen Titel im Herren-Einzel. Diese beiden gehörten neben Pauls Bruder Heinz Benthien, R. Klüver, E. Perl, H. Hell und W. Stehr auch zu der HSV-Mannschaft, die 1937 und 1938 den deutschen Mannschaftsmeistertitel an die Elbe holten, was seither keinem weiteren Hamburger Verein bei den Herren mehr gelang. Auch 1939 gelang noch einmal der Sprung in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, es wurde jedoch gegen den Post SV Wien verloren. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dann 1944 Heinz Benthien deutscher Meister.
Nach dem Kriegsende stand der HSV zunächst im Schatten des neugegründeten Eppendorfer Lokalrivalen TTC Rot-Weiß Hamburg. Sowohl die Damen wie auch die Herren pendelten zwischen der Oberliga Nord, damals der höchsten deutschen Spielklasse, und der Stadtliga. Während sich die Damen trotz der Verstärkung durch die ehemalige deutsche Meisterin Ursula Paulsen nicht auf Dauer überregional etablieren konnten, gelang es den Herren seit Mitte der 1950er Jahre ihre Führungsrolle auf Hamburger Ebene zurückzugewinnen und sich auch in der Oberliga festzusetzen. Die angestrebte Qualifikation für die 1966 gegründete Tischtennis-Bundesliga misslang jedoch. 1969 (hinter Tennis Borussia) und 1971 (hinter Hertha BSC) errang man zwar jeweils die Vizemeisterschaft in der Oberliga, an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga durften jedoch die Berliner teilnehmen. Erst 1972 erreichte der HSV als Oberligameister die Aufstiegsrunde, musste sich dort jedoch hinter dem TuS Nachrodt, dem TSV Milbertshofen und dem 1. FC Saarbrücken mit dem letzten Platz begnügen (1:5 Punkte). Ein Jahr später folgte dann sogar der Abstieg in die Stadtliga Hamburg. Erst 1984 gelang der Wiederaufstieg in die nunmehr drittklassige Oberliga Nord. 1991 folgte der Aufstieg in die Regionalliga Nord.
Von 1999 bis 2007 spielte die erste Herren-Mannschaft in der Zweiten Bundesliga Nord. Obwohl die Mannschaft auch 2007 einen Mittelfeldplatz erreicht hatte, verzichtete der Verein für die neue Spielzeit aus finanziellen Gründen auf eine Meldung für die Zweite Liga und tritt nun in der Regionalliga Nord an. Die Zweite Herren-Mannschaft spielt in der Oberliga Nord.
Erfolge
Neben den beiden Deutschen Mannschaftsmeisterschaften von 1937 und 1938 sowie dem Vizemeistertitel 1939 erreichten viele HSV-Spieler Erfolge bei überregionalen Meisterschaften. Bei den Deutschen Meisterschaften konnten folgende Medaillen errungen werden:
- Herren-Einzel: Paul Benthien 1933 Deutscher Meister, 1937 Vizemeister; Erich Deisler 1934 Deutscher Meister, 1936 Vizemeister; Heinz Benthien 1944 Deutscher Meister, 1943 Vizemeister
- Damen-Einzel: Ursula Paulsen 1956 und 1958 Dritte
- Herren-Doppel: Heinz Benthien 1943 Vizemeister (mit Erwin Münchow), 1940 Dritter (mit Heinz Raack); Heinz Benthien/Erich Deisler 1944 Dritter; Erich Deisler 1948 Dritter (mit Wahl)
- Damen-Doppel: Ursula Paulsen 1956 Dritte (mit Annegret Thöle)
- Gemischtes Doppel: Heinz Benthien 1943 Vizemeister (mit Astrid Hobohm); 1940 Dritter (mit Hilde Bussmann); Erich Deisler 1947 Dritter (mit Karin Lindberg); Ursula Paulsen 1957 Deutsche Meisterin (mit Josef Wenninghoff); Oliver Alke 2003 Vizemeister (mit Kristin Silbereisen).
Badminton
Der Hamburger SV ist im Badminton einer der Protagonisten in Deutschland. Den größten Erfolg in dieser Sportart feierte der Verein gleich im ersten Jahr der Ausspielung des Deutschen Mannschaftsmeisters 1957, als man sich bis ins Finale vorkämpfen konnte, dort jedoch dem 1. DBC Bonn unterlag.
Erfolge
Veranstaltung Saison Disziplin Gold Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1972/1973 Dameneinzel Dagmar Schneider (Hamburger SV) Deutsche Mannschaftsmeisterschaft U18 1974/1975 Mannschaft Hamburger SV Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1975/1976 Damendoppel Heidi Kellner / Sabine Gantke (Hamburger SV) Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1983/1984 Damendoppel Angelika Krüger / Ingra Holtz (TSV 08 Hamburg / Hamburger SV) Veranstaltung Saison Disziplin Silber Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 1956/1957 Mannschaft Hamburger SV (M. Biune, P. Erpel, C. Schneider, C. Bhatlekar, J. Mundt, G. Zimpel) Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1972/1973 Damendoppel Heidi Kellner / Sabine Gantke (Hamburger SV) Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1973/1974 Damendoppel Heidi Kellner / Sabine Gantke (Hamburger SV) Deutsche Einzelmeisterschaft U18 1979/1980 Mixed Klaus Buschbeck (SC Langenhorn) / Ingra Holtz (Hamburger SV) Veranstaltung Saison Disziplin Bronze Deutsche Einzelmeisterschaft 1980 / 1981 Herrendoppel G. Kattau / J. Schulz (Hamburger SV) Eishockey
Die Frauen des HSV spielen in der 1. Bundesliga während die Herren-Mannschaft derzeit in der viertklassigen Regionalliga Nord spielt. Für weitere Informationen siehe Eishockey in Hamburg
Baseball
Die Baseball-Abteilung des HSV, früher Lokstedt Stealers und jetzt HSV Stealers, wurde 1985 gegründet. Die Stealers spielen nach einem Durchmarsch durch alle Ligen seit 1991 in der 1. Baseball-Bundesliga Nord. Nach drei deutschen Vizemeisterschaften in Folge von 1995 bis 1997 wurden sie im Jahr 2000 nicht nur deutscher Meister, sondern gewannen auch den deutschen Pokal und den Europapokal. Sie sind bisher die einzige deutsche Mannschaft, der dieses Triple gelang. Die Bundesligaspiele der Stealers werden im Hamburger Baseball Park in Hamburg-Niendorf (direkt hinter dem Trainingsgelände des FC St. Pauli) ausgetragen. Neben weiteren Herren- und Jugendteams nehmen auch die Frauen unter dem Namen HSV Wildcats am Softball-Spielbetrieb teil.
In der Saison 2008 belegte die erst Mannschaft nach der regulären Hin- und Rückrunde den sechsten Platz und musste somit in die Playdowns, die sie auf dem zweiten Platz abschloss. Somit sind die Stealers auch 2009 in der 1. Bundesliga spielberechtigt.
Volleyball
Die Volleyballherren des HSV spielten seit den 1970er Jahren in der Volleyball-Bundesliga und gehörten immer zu den deutschen Spitzenmannschaften. Sie wurden sechsmal Deutscher Meister (1976, 1977, 1985, 1986, 1987 und 1988) und holten fünfmal den DVV-Pokal (1974, 1977, 1983, 1985 und 1989). 1991 machten sich die Volleyballer als 1. VC Hamburg eigenständig und wurden 1992 nochmals Deutscher Pokalsieger. 1994 schlossen sie sich dann dem 1. SC Norderstedt an. Bekannte Nationalspieler waren Klaus Meetz, Klaus Wegner, Frank Mackerodt, Christian Voss, Jörg Brügge, Hauke Braak, Leif Andersson, Michael Dornheim und Dirk Oldenburg. Heute gibt es beim HSV lediglich Mannschaften im Seniorenbereich.
Handball
Die Handballherren des HSV gehörten ab den 1960er Jahren sowohl in der Halle als auch auf dem damals noch populären Großfeld zur deutschen Elite.
So standen sie 1963[10], 1964[11] und 1965[12] jeweils im Viertelfinale der Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft. 1966 holten sie sogar die Vizemeisterschaft. Lediglich der TV Oppum war im Finale zu stark.[13]. Folgerichtig gehörten die Handballer auch zu den Gründungsmitgliedern der 1967 eingeführten Feldhandballbundesliga. In der Nordstaffel belegten sie die 1967 Platz 2, 1968 Platz 3 und 1969 erneut Platz 2. Nach dem dritten Jahr war jedoch im Feldhandball Schluss. Der HSV zog sich aus der Liga zurück,[14] die 1971 aufgelöst wurde.
Stattdessen konzentrierte sich der HSV auf die 1966 eingeführte zweigleisige Hallenbundesliga, da Handball in der Halle zunehmend populärer wurde, während das Großfeld an Attraktivität verlor. Auch in der Halle war der HSV Gründungsmitglied der neuen Bundesliga, der er bis 1976 angehörte.[15] 1970 gelang dort der Einzug in die Finalspiele um die deutsche Meisterschaft. Doch im Halbfinale schied der HSV mit zwei knappen Niederlagen (13:14, 13:15) gegen FA Göppingen aus.[16] Im folgenden Jahr verpasste der HSV knapp den Sprung in die Endrunde. Danach rutschte der HSV von Saison zu Saison im Endklassement tiefer, bis am Ende der Saison 1975/76 der Bundesligaabstieg feststand.[17]
Die Handballabteilung des Hamburger SV besteht trotz der Gründung des Bundesligisten HSV Hamburg weiter. Letzterer hatte jedoch 2002 einen Kooperationsvertrag mit dem HSV geschlossen, um die Raute als Logo verwenden zu dürfen. Nach dem Aufstieg der Handballmänner in die viertklassige Oberliga Hamburg 2007 weiteten der Hamburger SV und der HSV Handball die Kooperation jedoch aus und gründeten mit der SG HSV Handball einen gemeinsamen Handballverein.[18][19]
Hockey
Die seit 1919 bestehende Hockeyabteilung hat zur Zeit ca. 250 Mitglieder, davon ca. 140 Jugendliche. Hallenhockey wird in der vereinseigenen Halle in der Ulzburger Straße/Norderstedt gespielt, Feldhockey seit 2001 auf einem Kunstrasenplatz an gleicher Stelle.
Besonderheiten
Am 9. September 2008 hat der Hamburger Sport-Verein einen eigenen Friedhof, der aus einem Grabfeld des Hauptfriedhofs Altona besteht, der Presse vorgestellt. Das Grabfeld wurde an diesem Tag von 150 Gästen eröffnet und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadion, auf der Rückseite der Westtribüne. Die Anlage bietet für bis zu 500 HSV-Anhänger Platz, ist einem Stadion nachempfunden, und kann durch einen Durchgang in den Ausmaßen eines Fußballtores betreten werden. Der verwendete Rasen der Anlage ist direkt vom Spielfeld des Stadions auf dem Grabfeld angepflanzt, so dass das Grabfeld einen authentischen Ort für die letzte Ruhe in Verbindung mit dem Verein darstellt. Mit dieser Anlage ist der Hamburger SV der erste deutsche, und nach den Boca Juniors aus Argentinien weltweit der zweite Fußballverein, der eine Bestattung im Rahmen des Lieblingsvereins ermöglicht.[20]
Literatur
- Werner Skrentny: Orte der Leidenschaft. Der HSV und seine Stadien. Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 3-89533-502-9.
- Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Immer erste Klasse – Die Geschichte des Hamburger SV. Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-469-3.
- Hans-Günter Klemm, Michael Richter: Das HSV-Lexikon. Die Werkstatt, Göttingen 2000, ISBN 3-89533-305-0.
- Matthias Kropp: Deutschlands große Fußballmannschaften – Hamburger SV. Agon, Kassel 1996, ISBN 3-928562-70-3.
- Otto Tötter: Hundert Jahre deutscher Fußball – HSV. Rasch und Röhring, Hamburg 1985, ISBN 3-89136-023-1.
- Manfred Mitrowan: Hamburger SV. In: 50 Jahre Hamburger Tisch-Tennis-Verband – Chronik 1948–1998. Hamburg 1998, Seiten 28–29
- Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Mit der Raute im Herzen - Die große Geschichte des Hamburger SV. Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-620-1. Mit Gastbeiträgen von Hardy Grüne, Gerd Krug, Dirk Mansen u.v.a.m.
Einzelnachweise
- ↑ hsv.de: Mitgliederentwicklung
- ↑ „Der Zeitpunkt der Vereinigung wurde auf den 2. Juni 1919, d. h. denjenigen Tag festgesetzt, an welchem die noch gemeinsam mit dem S.C. ´Victoria´ auszutragenden Kämpfe um die norddeutsche Fußball-Meisterschaft ihr, wie wir hoffen wollen, glückliches Ende erreicht haben werden.“ Aus: Vereins-Nachrichten des Hamburger Sport-Vereins von 1888 (e.V.), 16. Jahrgang, Nr. 2 vom 1. Juni 1919
- ↑ vgl. Skrentny, Prüß, Seite 37
- ↑ vgl. Skrentny, Prüß, Seite 40
- ↑ vgl. Skrentny, Prüß, Seite 47
- ↑ vgl. Skrentny, Prüß, Seite 71
- ↑ vgl. Skrentny, Prüß, Seite 80
- ↑ Sportal.de: HSV zum UI-Cup-Sieger erklärt, Meldung vom 22.2.2008
- ↑ Bäron-Team spielt in Norderstedt , www.kicker.de (10. Juli 2008)
- ↑ Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1963, www.bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1964, www.bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1965, www.bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1966, www.bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Feldhandball Bundesliga 1969, www.bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Alle Verein der Bundesliga 1966-2008, bundesligainfo.de-Archiv (13. April 2008)
- ↑ Bundesliga 1969/70, bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Bundesliga 1975/76, bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ Verein, www.hsvhandball.de (13. April 2008)]
- ↑ Oberliga Hamburg 2007/08, bundesligainfo.de (13. April 2008)
- ↑ NDR Online: Ewige Ruhe im Zeichen der Raute
Weblinks
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