SDS-plus

SDS-plus
SDS-plus-Bohrer, Einsteckende

SDS-plus ist ein von der Robert Bosch GmbH im Jahre 1975 eingeführtes Einstecksystem mit einem Schaftdurchmesser von 10 mm für schlagende und drehende Werkzeuge. Es ermöglicht – im Gegensatz zu vielen Spannfuttersystemen – einen werkzeuglosen und schnellen Bohrer- und Meißelwechsel.

Inhaltsverzeichnis

Idee und Markt

Der Markt, der ab den 1960er Jahren parallel mit der Beton- und Dübeltechnik immer mehr verbreiteten elektropneumatischen Hämmer, war durch eine Vielzahl nicht kompatibler unterschiedlicher Werkzeugaufnahmesysteme zersplittert.

Hier griff Bosch mit dem erfolgreichen Versuch an, einen neuen Standard zu schaffen. Dem Hersteller Bosch gelang die Durchsetzung auch dadurch, dass diese SDS-Werkzeuge ebenso in Maschinen mit der TE-Aufnahme des Herstellers Hilti passen (und im Massenmarkt platziert wurden).

Technik

Bei diesem älteren Hilti TE-System wurde durch eingreifende "Walzen" (an Stelle der Kugeln) auch die Drehmomentübertragung mittels der flacheren Nuten (mit dem halbkreisförmigen Querschnitt) bewirkt, die bei SDS nur die axiale Bewegung begrenzen. Die Schwäche der TE-Bohrer war der recht starke Verschleiß an den extrem beanspruchten Kanten dieser Nuten, was im Extremfall dort zu Materialaufwerfungen (Bartbildung) führte, so dass die Werkzeuge mitunter in der Aufnahme festklemmten.

Die Bohrerverriegelung und die Drehmomentübertragung (mit 60 mm² Auflagefläche) erfolgen bei SDS getrennt und sind nahezu verschleißfrei. Die Bohrerverriegelung besteht aus zwei gegenüberliegenden länglichen Vertiefungen, in die jeweils eine im Futter integrierte Kugel einrastet. Das Drehmoment wird dagegen über zwei Nuten übertragen, in die balkenförmige Erhebungen (Stege) im Futter greifen. Bei axialer Bewegung des Bohrers rollen die Kugeln ab und die Erhebungen gleiten in den Nuten. Während des Hammerbohrens wird nur ein kleiner Teil des insgesamt 13 mm betragenden Längsspiels genutzt.

Ursprüngliche Bedeutung von "SDS"

Die Abkürzung SDS stand ursprünglich für Steck, Dreh, Sitzt, wird aber heute international als Special Direct System bezeichnet.

Aktuelle Anwendungen

Heute findet sich dieses Werkzeug-Spannsystem bei über 90% aller leichten und mittelschweren Bohrhämmern von vielen Herstellern. Für schwere Bohrhämmer wurde das System SDS-max mit 18 mm Schaftdurchmesser und 160 mm² Auflagefläche entwickelt. Für die immer höhere Leistung auch kleinerer Maschinen hat Bosch mittlerweile das SDS-top-System für 14 mm Schaftdurchmesser entwickelt.


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