- SF Ricklingen
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Die Sportfreunde Ricklingen vom 1906, oft auch unter der Abkürzung SF Ricklingen bekannt, sind ein hannoverscher Sportverein aus Ricklingen.
Geschichte
Der Verein wurde 1906 als Freie Turnerschaft Ricklingen gegründet und trat im selben Jahr dem ATB (Arbeitersport in Deutschland) bei. Ab 1913 wurde der Verein um Fußball- und Handballabteilungen erweitert. In den 1920er Jahren nahmen Sportler des Vereins regelmäßig an Arbeiterturnfesten teil und in der Saison 1930/31 konnte der Klub sogar in die Endrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft des ATSB (ehemals ATB) einziehen. 1933 wurde der Verein verboten, viele Sportler schlossen sich daraufhin anderen Vereinen an oder waren inoffiziell aktiv. So bestand auch eine Fußballmannschaft unter dem Tarnnamen "Staubwolke".
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühten sich mehrere ehemalige Vereinsmitglieder um den Wiederaufbau. Die Militäradministration erlaubte im Oktober 1945 die Wiedergründung und der Rugby-Verein 1897 Linden musste das 1933 übernommene Vereinsgelände wieder abtreten. Am 4. November 1945 wurde der Verein daraufhin unter dem aktuellen Namen wiedergeschaffen. Vorsitzender wurde Karl Behnsen, der bis 1969 die Geschicke des Vereins leitete und zudem Vertreter des Bezirks beim Niedersächsischen Verband war. In den folgenden Jahren entwickelte sich Fußball zur Hauptsportart des Vereins.
1954 gewann die Fußball-A-Jugend-Mannschaft der Sportfreunde den Niedersachsenpokal. Diese Truppe wurde dann Teil der Mannschaft, die 1958 den Aufstieg in die Amateuroberliga Niedersachsen, seinerzeit zweithöchste Spielklasse Deutschlands, schaffte. Daraufhin wurde beschlossen, eine neue Spielstätte zu bauen, die 1962 fertig gestellt wurde. 1963 fiel der Klub der Einführung der Bundesliga und der folgenden Umstrukturierung des deutschen Ligasystems zum Opfer. Die Sportfreunde verpassten die Qualifikation zur eingleisigen Amateurliga Niedersachsen und stiegen auf einen Schlag aus der zweithöchsten Spielklasse in die viertklassige Verbandsliga ab.
In den folgenden Jahren belegten die Sportfreunde Plätze im hinteren Mittelfeld. 1971 verpasste die Mannschaft als Vierter mit drei Punkten Rückstand auf Meister Preußen 07 Hameln den Aufstieg, ein Jahr später fehlten fünf Punkte auf Hannoverscher SC. 1972/73 belegte der Klub den letzten Nichtabstiegsplatz, 1974 wurde man Zehnter.
Nachdem das Ligasystem mit Einführung der 2. Bundesliga wieder umstrukturiert wurde, war die Verbandsliga nunmehr nur noch fünftklassig. In den folgenden Jahren spielte der Klub daher auch keine größere Rolle mehr, erst Mitte der 1980er Jahre ging es wieder aufwärts. Nach Meisterschaften in der Bezirksoberliga und der Landesliga verpasste die Mannschaft 1991 nur wegen des um drei Tore schlechteren Torverhältnisses gegenüber den Amateuren von Hannover 96 den Aufstieg in die Niedersachsenliga.
1992 konnte der niedersächsische Verbandspokal gewonnen werden und in der folgenden Saison erreichte die Mannschaft die dritte Runde des DFB-Pokals, wo sie am Chemnitzer FC scheiterte. Am Ende der Saison stand jedoch der Aufstieg in die Niedersachsenliga fest. Ebenso konnte der Pokalsieg wiederholt werden.
1994 wirkte sich die Neustrukturierung des Ligasystems erstmals nicht negativ auf die Sportfreunde aus, mühelos qualifizierte sich die Mannschaft für die Oberliga Niedersachsen/Bremen. Im ersten Jahr gelang der vierte Platz, 1996 wurde die Mannschaft mit sechs Punkten Vorsprung auf Göttingen 05 Viertligameister und schaffte den Aufstieg in die Regionalliga.
Im ersten Jahr in der Drittklassigkeit gelang der Klassenerhalt mit vier Punkten Vorsprung auf Concordia Hamburg, die den ersten Abstiegsplatz belegten. 1998 reichten erneut 37 Punkte, 1999 waren jedoch 24 Punkte deutlich zu wenig und die Mannschaft belegte den letzten Tabellenrang.
Allerdings hatte sich der Verein finanziell übernommen, einige Sponsoren verweigerten ihre Zusagen und somit konnte die Insolvenz nur durch Verzichte einiger Gläubiger abgewendet werden. Mit deutlich abgespecktem Etat konnte im folgenden Jahr die Klasse nicht gehalten werden, der Verein stürzte bis in die Landesliga - später umbenannt in Bezirksoberliga - ab. Obwohl der Schuldenabbau im Vordergrund steht, konnte die Mannschaft zwischenzeitlich wieder zweimal in die Niedersachsenliga, die derzeit fünfhöchste Spielklasse Deutschlands, aufsteigen, schaffte es aber auch in der Saison 2006/07 nicht die Klasse zu halten, so dass die Sportfreunde in der Saison 2007/08 wieder in der Bezirksoberliga antreten müssen.
Trainer der aktuellen Mannschaft ist Reiner Behrends. Der Verein baut auf junge Spieler aus der Jugend und junge Neuzugänge um langfristig in der Bezirksoberliga zuspielen. Eine Mannschaft entwickeln und dann vielleicht nochmal aufzusteigen wenn es das finanzielle zulässt. Der Verein hat ein große Tradition und es kommen auch auf Bezirksebene reichlich Zuschauer.
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