- SH-2 Seasprite
-
Kaman H-2 Seasprite
Eine SH-2F der U.S. Navy 1983Typ: Mehrzweckhubschrauber Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: Kaman Erstflug: 2. Juli 1959 Indienststellung: Dezember 1962 Der Kaman H-2 Seasprite ist ein militärischer Mehrzweckhubschrauber US-amerikanischer Herkunft. Das Baumuster absolvierte am 2. Juli 1959 seinen Erstflug als HU2K-1 und wird bis heute in unterschiedlichen Versionen verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz bei der U.S. Navy
1956 schrieb die US Navy einen allwetter-tauglichen Mehrzweckhubschrauber aus. Er sollte zur Seenotrettung auf Flugzeugträgern, zur Artilleriebeobachtung, Aufklärung, für Kurierflüge und zum Verwundetentransport dienen. Noch im gleichen Jahr gewann die Kaman Aircraft Corporation die Ausschreibung mit ihrem Typ K 20 und erhielt am 29. November 1957 den Auftrag für vier Prototypen und die ersten zwölf Serienmaschinen. Ursprünglich wurde der Hubschrauber als HU2K-1 bezeichnet. Nach der Vereinheitlichung der Bezeichnungssysteme der US-Teilstreitkräfte 1962 wurde daraus die UH-2A Seasprite. Ab Dezember 1962 wurden 190 UH-2 ausgeliefert, 88 UH-2A und 102 UH-2B. Die UH-2B konnten (im Gegensatz zur UH-2A) nicht im Schwebeflug aufgetankt werden, wurden aber später auf den Standard der UH-2A aufgerüstet. Die UH-2A/B erkannte man vor allem daran, dass sie nur ein General Electric T-58-Triebwerk besaßen sowie einen dreiflügligen Heckrotor.
1965 wurde eine UH-2A mit zwei T-58-GE-8B-Triebwerken ausgerüstet, die nun in zwei Gondeln unterhalb des Rotors untergebracht waren. 40 UH-2A/B wurden daraufhin in UH-2C umgebaut.
Zum Bergung abgeschossener Besatzungen aus Vietnam wurden sechs UH-2A in HH-2C umgerüstet. Diese entsprachen der UH-2C, waren jedoch zusätzlich gepanzert, erhielten einen vierflügligen Heckrotor, zusätzliche Treibstofftanks, eine 7,62 mm Minigun in einem Kanonenturm unter dem Cockpit und zwei weitere handbediente an den Seitenfenstern. Ferner erhielten sie 1.350 WPS T-58-GE-8F-Triebwerke und ein doppelt bereiftes Hauptfahrwerk. Die Hubschrauber wurden von der Staffel HC-7 Seadevils in Vietnam eingesetzt.
70 weitere Umbauten aus UH-2A/B entsprachen der HH-2C, da sie jedoch unbewaffnet waren erhielten sie die Bezeichnung HH-2D.
Im Oktober 1970 entschied sich die U.S. Navy für die H-2 als U-Jagd-Hubschrauber auf Fregatten (bis 1976 "Geleitzerstörer"), vor allem der Garcia-Klasse und der Knox-Klasse sowie den Zerstörern der Spruance-Klasse und den Kreuzern der Belknap-Klasse. 1960 bis 1970 hatte man mit wenig Erfolg so genannte DASH-Drohnen eingesetzt. Als Ersatz diente das Light Airborne Multi-Purpose System (LAMPS) (leichtes, luft-gestütztes Mehrzweck-System), mit dem U-Boote jenseits des Horizonts bekämpft werden sollten. 20 SH-2D LAMPS III wurden mit einem Radom unter dem Cockpit ausgerüstet, sowie Sonarbojen an der linken Seite und einem Detektor für magnetische Anomalien (MAD) an der rechten Seite des Rumpfes. Ferner konnten zwei Mk 46 U-Jagd-Torpedos mitgeführt werden. Am 7. Dezember 1971 begann die erste Einsatzfahrt der Staffel HC-4 an Bord des Lenkwaffen-Kreuzers USS Belknap (CG-26).
1971/72 baute man zwei Hubschrauber zu YSH-2E mit einem großen Radom vor dem Cockpit um.
Auf die SH-2D folgte aber eigentlich die SH-2F. Sie glichen der SH-2D, jedoch wurden sie mit stärkeren Triebwerken, neuem Rotor und einer verbesserten Avionik ausgerüstet. Man kann die SH-2F vor allem daran von der SH-2D unterscheiden, dass das Spornrad weiter vorne angebracht ist. 16 SH-2D und 84 Hubschrauber der früheren Versionen wurden umgerüstet, 59 wurden neu gebaut. Die SH-2F waren bis 1993 bei der U.S. Navy im Einsatz und wurden durch die Sikorsky SH-60B Seahawk ersetzt.
Die Staffeln HSL-84 und -94 der U.S. Naval Reserve erhielten 1993 16 SH-2G Super Seasprite. Diese unterscheiden sich vor allem durch die General Electric T700-GE-401/401C-Triebwerke und eine neuere Avionik.[1]
Einsatz in anderen Ländern
1997 orderte Australien elf Ex-USN-Hubschrauber, die ab 2001 ausgeliefert wurden. Den bei der No. 805 Squadron der australischen Marine eingesetzten Hubschraubern wurde 2006 ein Flugverbot erteilt, da gravierende Probleme bei der Flugstabilität und der Software auftraten. Diese Probleme sollten bis 2011 behoben werden. Anfang März 2008, nach ausufernden und bereits investierten Kosten von 986-Millionen A$, gab die australische Regierung bekannt, dieses Programm komplett einzustellen. Eine Fortführung hätte voraussichtlich weitere 1,3 Milliarden A$ gekostet.
Neuseeland orderte ebenfalls 1997 fünf neue SH-2G, die AGM-65 Maverick-Flugkörper verschießen können. Sie werden von der No. 6 Squadron RNZAF auf den beiden Fregatten der ANZAC-Klasse eingesetzt.
1995 orderte Ägypten zehn SH-2G mit Tauchsonar, die ab 1997 ausgeliefert wurden.
2002/03 erhielt Polen vier SH-2G der U.S. Navy zum Einsatz von den ebenfalls übernommenen Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse.[2]
Technische Daten (SH-2G)
- Antrieb: 2x General Electric T700-GE-401/401C zu je 1285 kW max.
- Rotordurchmesser: 13,50 m
- Länge: 15,90 m
- Rumpflänge: 12,20 m
- Rumpfbreite: 3,73 m
- Höhe: 4,50 m
- Höhe über Heckrotor: 4,62 m
- Leergewicht: 3347 kg
- Tankinhalt: 1800 Liter
- Startgewicht: 6124 kg
- Reichweite: 1000 km
- Dienstgipfelhöhe: 6220 m
- Höchstgeschwindigkeit: 265 km/h
- Reisegeschwindigkeit: 222 km/h
- Besatzung: 3
- Bewaffnung: Zwei Mk 44, Mk 46 oder Mk 50-Torpedos, zwei M60 (7,62 mm) MG
Quellenangaben
- ↑ Gordon Swanborough; Peter M. Bowers: United States Navy Aircraft since 1911. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1990, S. 282-285. ISBN 0870217925
- ↑ http://www.naval-technology.com/projects/sea_sprite/
Weblinks
Siehe auch: Liste der Hubschrauber
Wikimedia Foundation.