SICOMP

SICOMP

SICOMP ist eine Bezeichnung der Siemens AG für eine von ihr entwickelte Computerfamilie. Sie unterteilt sich in verschiedene SICOMP-Systeme. Siemens hat zum 31. März 2008 die komplette Hardware-Produktpalette des Systems SICOMP zum Auslauf erklärt und verweist gleichzeitig auf die Ablöseprodukte Microbox PC, SIMATIC PC und SIMATIC WinAC.[1]

Inhaltsverzeichnis

SICOMP R und SICOMP M

Auf dieser Computerfamilie baut Teleperm M, ein weltweit eingesetztes System zur Prozessautomatisierung, auf. Der erste Einsatz erfolgte ca. 1985 auf der Hardwarebasis eines SICOMP-R-Rechners.

Für die SICOMP-R- und SICOMP-M-Rechner gibt es inzwischen eine Portierung auf eine PC-basierende Plattform unter dem SICOMP Emulator M2000.

Die Entwicklung des Bedien- und Beobachtungssystems dafür ist:

  • OS252: Baut auf SICOMP R auf (2004 ca. 50 Anlagen in Betrieb), 2 Bedienkanäle
  • OS262-2: Baut auf SICOMP M20 auf, 2 Bedienkanäle
  • OS262-3: Baut auf SICOMP M25 auf, 3 Bedienkanäle
  • OS262-3P: Baut auf SICOMP M26 auf, erstes System mit 4 MB Speicher (vorher immer 2 MB)
  • OS265-3: Baut auf SICOMP M26 auf. Diese Weiterentwicklung hat neue Funktionen, der Speicher wurde auf 8 MB erhöht und die 3 Bedienkanäle besitzen die "Window-Technik"

SICONFEX ist ein Expertensystem zur Konfigurierung von Betriebssystemen für SICOMP-Prozessrechner. Es wurde 1985 von Lehmann im Auftrag von Siemens München entwickelt.

SICOMP SMP16 und SICOMP AMS

SICOMP SMP16 (Siemens Microcomputer Platinensystem) und SICOMP AMS (Advanced Microcomputer System) sind modulare Baugruppensysteme im Einfach- bzw. Doppel-Europaformat mit offener Systemarchitektur. Diese Systeme boten eine Basis für Echtzeitanwendungen mit Standard-Baugruppen mit hoher Rechenleistung und Erweiterbarkeit. Diese Industrie-Microcomputer wurden als PC-Systemplattform für Automatisierungsaufgaben genutzt. Sie waren modular in der Industrie üblichen 19"-Technik aufgebaut. Sie hatten schnelle zentrale Prozess-Interfaces und Feldbusanschlüsse. Typische Einsatzbereiche waren Daten- und rechenintensive Aufgaben in der Automatisierungstechnik, zeitkritische Regelungs- und Steuerungsaufgaben, Bedarf von mehreren technologischen Funktionen in einem System.

Technische Eckdaten: Bussysteme Compact PCI, Baugruppen im Europaformat 3U, Einbaurahmen nach ES902C, Betriebstemperaturbereich 0 bis 55 °C. Multibis-I-Spezifikation nach IEC 796.

SICOMP IMC

SICOMP IMC 01

Diese Kompaktrechner wurden als fertige Bausteine für Maschinen und Anlagen gebaut. In einem Gerät wurden Steuerung und Regelung so wie Bedienen über integrierte Tastatur und Beobachten über ein beleuchtetes LC-Display und LEDs untergebracht. Ausgestattet waren die Geräte mit einem x86-Prozessorkern mit Speicherarchitektur, digitalen und analogen I/O, seriellen Schnittstellen, Gebereingängen und Feldbusanschaltung. Als Echtzeit-Betriebssystem wurde standardmäßig RMOS von Siemens eingesetzt. Programmierbar waren diese Systeme unter anderem mit STEP 5.[2]

SICOMP PC

In den 1980er Jahren wurden die Siemens Sicomp-PC auch als Einzelplatz-Arbeitscomputer verkauft, speziell an Weiterbildungseinrichtungen. Der x86-Prozessor war Standard bei allen RMOS und DOS Computern. Microsoft hat diese Technik danach völlig vom Markt verdrängt mit MS-DOS und den ersten grafikorientierten Benutzeroberflächen wie WINDOWS-286.

Einzelnachweise

  1. http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/28874789
  2. SIEMENS AG: Industrie-Microcomputer SICOMP, Fürth 1999, E86060-K2451-A101-A2

Weblinks


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