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SCTP (Stream Control Transmission Protocol) Familie: Internetprotokollfamilie Einsatzgebiet: Zuverlässiges Transportprotokoll, das auf einem verbindungslosen Paketdienst aufsetzt SCTP im TCP/IP‑Protokollstapel: Anwendung Streaming-Protokoll Transport SCTP Internet IP (IPv4, IPv6) Netzzugang Ethernet Token
BusToken
RingFDDI … Standards: Das Stream Control Transmission Protocol (SCTP) ist ein zuverlässiges, verbindungsorientiertes Transportprotokoll, das auf einem potenziell unzuverlässigen verbindungslosen Paketdienst aufsetzt, beispielsweise auf IP.
Eigenschaften und Funktionen
Es wurde von der Internet Engineering Task Force (IETF) als neues Transportprotokoll vorgeschlagen und im Oktober 2000 in RFC 2960 veröffentlicht und im September 2007 durch RFC 4960 erweitert. Eine Einführung findet sich auch in RFC 3286. Das zuständige Gremium bei der IETF ist die Arbeitsgruppe Signaling Transport, kurz SIGTRAN.
Als Transportprotokoll steht SCTP auf derselben Stufe des TCP/IP-Referenzmodells wie TCP und UDP (Schicht 4 des OSI-Modells).
SCTP realisiert das Konzept einer Association: Hier wird eine Verbindung aufgebaut, in der mehrere Byte-Streams in sich reihenfolgenerhaltend (untereinander aber potentiell nicht-reihenfolgenerhaltend) transportiert werden. Zusätzlich können einzelne, zum Beispiel dringende, Datagramme separat und „out-of-order“ verschickt werden, die dadurch eventuell die In-Order-Datenströme „überholen“.
SCTP kennt außerdem Multistreaming und Multihoming (ein Host mit mehreren gültigen IP-Adressen). Es werden Heartbeats verwendet, um aktiv auf Verbindungsabriss zu testen.
Anders als TCP zeigt sich SCTP resistent gegen SYN-Flooding, eine Denial-of-Service-Attacke, bei der durch halboffene Verbindungen die Ressourcen des Servers aufgebraucht werden. Dazu verwendet es einen sogenannten Vier-Wege-Handshake. Hierbei speichert der Server bei einer Verbindungsanfrage (INIT-Paket) keine Zustandsinformationen, sondern schickt diese in Form eines Cookies (INIT-ACK-Paket) an den Client. Der Client muss dieses Cookie in seine Antwort (COOKIE-ECHO-Paket) einfügen und wird damit vom Server als zum Verbindungsaufbau berechtigt erkannt, was dieser ihm bestätigt (COOKIE-ACK-Paket). Ein ähnliches Verfahren ist mit TCP ebenfalls möglich, siehe SYN-Cookies.
Ursprünglich wurde SCTP als Transportprotokoll definiert, um Zeichengabenachrichten (SS7) aus Telefonnetzen auch über IP-Netzwerke übertragen zu können. Bei der Entwicklung stand insbesondere die Zuverlässigkeit des Protokolls im Vordergrund. SCTP ist aber auch für andere Anwendungen geeignet, da es Vorteile von TCP und UDP vereint. Eine wichtige, auf SCTP aufbauende Anwendung ist Reliable Server Pooling (RSerPool).
SCTP verwendet für Fluss- und Überlastkontrolle ähnliche Algorithmen wie TCP, verhält sich also in einem gemischten Netz (SCTP und TCP) neutral. ([1], PDF)
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