B-Netz

B-Netz

Das B-Netz war ein analoges Mobilfunksystem, das von 1972 bis 1994 in Betrieb war. Es ersetzte das A-Netz und wurde seinerseits vom C-Netz abgelöst.

Eröffnet wurde das B-Netz am 14. Januar durch die Einschaltung des Funkverkehrsbereiches Zeven. Wesentliche Neuerung des Mobilfunknetzes war die Möglichkeit, Selbstwählverbindungen in beide Richtungen, aus dem Telefonnetz in das Funknetz und umgekehrt, herzustellen. Das bildete einen deutlichen Fortschritt im Vergleich zum A-Netz, das nur über Vermittlungsstellen zugänglich war. Das B-Netz arbeitete bis 1980 mit 38 Sprechkanälen. Durch Erweiterung auf 75 Sprechkanäle wurde 1980 aus dem B-Netz das B/B2-Netz. Dieses erreichte 1986 mit 158 Funkfeststationen und etwa 27.000 Teilnehmern seinen höchsten Ausbaustand und gleichzeitig die größtmögliche Teilnehmerzahl. Am 31. Dezember 1988 hatte das B/B2-Netz bundesweit noch 24.382 Teilnehmer. Im Westen Berlins waren es damals noch 1.078 Teilnehmer. Das B/B2-Netz wurde am 31. Dezember 1994 abgeschaltet.

Ein gravierendes Problem des B/B2-Netzes bestand darin, dass für eine Verbindung zu einem Mobiltelefon der Anrufer den Standort des Mobiltelefons kennen musste, das heißt, er musste wissen, im Einzugsbereich (etwa 27 km) welcher Funkfeststation sich das Mobiltelefon befand, und eine dementsprechende Vorwahl wählen. Die Bundesrepublik Deutschland wurde dazu in 150 Zonen (Durchmesser bis zu 150 km) aufgeteilt. Wusste man beispielsweise, dass sich der Teilnehmer im Raum München bewegt, so wählte man zunächst die Vorwahl von München (089), dann die Ziffernfolge „05“, anschließend die Nummer des Teilnehmers. Beim Wechseln des Versorgungsbereichs wurden die Gespräche allerdings unterbrochen und mussten neu aufgebaut werden.

Im begrenzten Rahmen war Roaming möglich, in den Nachbarländern Österreich, Niederlande, Luxemburg.

Die Übertragung zwischen Feststation und Mobiltelefon erfolgte analog und unverschlüsselt; jeder, der ein Funkgerät mit entsprechendem Empfangsbereich besaß, konnte mithören. Zur Verschlüsselung mussten beide Teilnehmer Zusatzgeräte verwenden, welche nur in seltenen Fällen angewendet wurden, etwa bei Gesprächen wichtiger Politiker.

Als technische Weiterentwicklung wurde am 1. Mai 1985 das C-Netz in Betrieb genommen, das im Vergleich zum B/B2-Netz zahlreiche Vorteile mit sich brachte.

Technische Daten

  • Zunächst 16.000 Teilnehmer, nach einer Erweiterung der Funkkanäle waren 27.000 Teilnehmer möglich
  • Höhepunkt des Netzes:
In Deutschland im Jahre 1985:
25.000 Teilnehmer
850 Funkkanäle (Wiederverwendung der gleichen Kanäle in genügend weit voneinander entfernten Funkzonen mitgezählt)
158 Funkstationen
In Österreich Ende 1984:
1.770 Teilnehmer
  • Sprechkanäle:
38 bis 1980 im B1-Netz
75 nach der Erweiterung um die Frequenzen des deaktivierten A-Netzes zum B/B2-Netz im Jahre 1980
  • Frequenzbereiche:
B1-Netz
Unterband (Teilnehmer) 148,41 MHz – 149,13 MHz
Oberband (Feststation) 153,01 MHz – 153,73 MHz
B2-Netz
Unterband (Teilnehmer) 157,61 MHz -158,33 MHz
Oberband (Feststation) 162,21 MHz -162,93 MHz
Kanal 19 bundesweiter „Anrufkanal“ auf 153,370 MHz (nur Oberband)
  • Duplexabstand 4,6 MHz
  • Kanalabstand: 20 kHz
  • Bandbreite pro Kanal: 14 kHz
  • Modulationsverfahren: FM, 4 kHz Frequenzhub
  • Sendeleistung:
ortsfest 20 Watt
beweglich 10 Watt

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Netz — (s. ⇨ Garn). 1. Alte Netze, faule Maschen. Holl.: Oude netten, kwade mazen. (Harrebomée, II, 122a.) 2. Das Netz auswerfen thut s nicht allein. Die Russen: Man muss nicht blos das Netz auswerfen, man muss es auch ziehen. (Altmann VI, 485.) 3. Das… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Netz — steht für: Netz (Geodäsie), die Anordnung von Vermessungspunkten Netz (Sternbild), ein Sternbild des Südhimmels die Spielfeldtrennung bei Netz Ballspielen Naturwissenschaften: Netz (Geometrie), eine ebene Darstellung der Kantenstruktur eines… …   Deutsch Wikipedia

  • Netz 21 — „Netz 21“ ist der Name einer Strategie, mit der die Deutsche Bahn AG versucht, die Leistungsfähigkeit ihres Vorrangstreckennetzes zu erhöhen. Das 1995 vorgelegte Konzept ging aus der Auswertung erster Betriebserfahrungen mit den 1991 in voller… …   Deutsch Wikipedia

  • Netz-Weide — (Salix reticulata) Systematik Rosiden Eurosiden I Ordnung …   Deutsch Wikipedia

  • Netz-Preußenfisch — Netz Preußenfische (Dascyllus reticulatus) über einer Acropora Steinkoralle Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Netz-PC —   [engl. Net PC, Abk. NPC] (Internet PC, Network Computer), heute die Bezeichnung für einen Rechner, der speziell für den schnellen Internetzugang und die effiziente Arbeit im Internet ausgelegt ist (Netzwerkcomputer).   Ursprünglich und bis zum… …   Universal-Lexikon

  • Netz-Panzerwels — Systematik Otophysi Ordnung: Welsartige (Siluriformes) Überfamilie: Loricarioidea Familie: Panzer un …   Deutsch Wikipedia

  • Netz-Krokus — Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Netz — Netz: Das gemeingerm. Wort mhd. netze, ahd. nezzi, got. nati, engl. net, schwed. nät gehört im Sinne von »Geknüpftes« zu der unter ↑ nähen dargestellten idg. Wortgruppe. Eng verwandt sind im germ. Sprachbereich die unter ↑ nesteln und ↑ Nessel… …   Das Herkunftswörterbuch

  • NETZ Natur — ist der Name einer Dokumentationsreihe des Schweizer Fernsehens, welche sich mit Themen zur Umwelt und Natur auseinandersetzt. Achtmal jährlich werden die Sendungen von dem Biologen Andreas Moser präsentiert, wovon vier Sendungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Netz — Sn std. (8. Jh.), mhd. netze, ahd. nezzi, as. net(ti) Stammwort. Aus g. * natja n. Netz , auch in gt. nati, anord. net, afr. * net Netz , afr. nette Netzhaut , ae. nett. Daneben mit Dehnstufe anord. nót f. Zugnetz . Als das Geknüpfte zu l. nōdus… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”