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Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) ist die Beförderung von Reisenden über längere Strecken mit Eisenbahnzügen. Das Gegenstück für kürzere Entfernungen ist der Schienenpersonennahverkehr. Die Reisezeit beträgt meistens über eine Stunde, im Mittel etwa drei Stunden.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
Die gesetzliche Regelung zieht die Grenze zum Nahverkehr bei einer Reiseentfernung von 50 Kilometern und einer Reisedauer von einer Stunde. Allerdings werden auch kürzere Strecken mit Fernzügen und längere Strecken mit Nahverkehrszügen zurückgelegt. Im Gegensatz zum Nahverkehr, der über Regionalisierungsmittel und Bestellerentgelte der Länder finanziert wird, muss der Fernverkehr in der Regel eigenwirtschaftlich betrieben werden (mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel Anschubfinanzierungen).
Fernzüge der Deutschen Bahn AG
Die DB Fernverkehr AG (Tochter der Deutschen Bahn AG) setzt Fernzüge folgender Zuggattungen an, die überwiegend nach einem Taktfahrplan verkehren:
- Intercity-Express (ICE), der Komfort- und Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn AG, teilweise als ICE International auch im Verkehr ins benachbarte Ausland (Niederlande, Belgien, Schweiz, Frankreich, Österreich)
- InterCity (IC), Fernverkehrszug, der den früher üblichen Schnellzug im Fernverkehr ablöste
- EuroCity (EC), der internationale IC
- Schnellzug (D), traditionelle Zuggattung, der nur noch wenige Züge zugeordnet sind
In Zusammenarbeit mit ausländischen Bahnen verkehren:
- Thalys (THA), Köln–Brüssel–Paris
- TGV POS, Paris–Straßburg–Stuttgart–München
- bis 2006: Cisalpino (CIS), Stuttgart–Mailand
Die Tochtergesellschaft DB AutoZug GmbH offeriert neben Autozügen (AZ) auch Nachtreisezüge für Reisende ohne Auto:
- CityNightLine (CNL)
- UrlaubsExpress (UEx) (bis 9. Dezember 2007)
Im Auftrag von DB Fernverkehr bei der DB Regio verkehrende Züge:
- Interregio-Express (IRE), Nachfolger oder Ersatz des Interregio
Fernzüge nichtbundeseigener Eisenbahnen
Das Monopol der Eisenbahnen des Bundes ist bei der Bahnreform 1994 gefallen. Private Konkurrenten konnten sich dennoch bislang kaum auf dem Fernverkehrsmarkt etablieren. Es verkehren nur einzelne eigenwirtschaftliche Zugpaare, und zwar gegenwärtig auf folgenden Relationen:
- Berlin-Night-Express (EN)
- Berlin–Malmö der Georg Verkehrsorganisation (GVG)
- InterConnex (X)
- Leipzig (bis 10. Dezember 2006 ab Gera)–Berlin–Rostock der Ostseeland Verkehr (OLA)
- Vogtland-Express (VX)
- Hof–Plauen-Chemnitz-Riesa-Berlin der Vogtlandbahn (VBG)
- Harz-Berlin-Express (HBX)
- Berlin–Magdeburg-Halberstadt–Thale beziehungsweise Vienenburg der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt (eigenwirtschaftlich nur zwischen Berlin und Magdeburg, ansonsten auf Bestellung des Landes Sachsen-Anhalt).
- Lausitz-Express (LX)
- Leipzig - Dresden-Neustadt - Bautzen/Budyšin - Görlitz/Zhorjelc der Veolia Verkehr Sachsen / Lausitzbahn (eigenwirtschaftlich nur zwischen Leipzig und Dresden) (eingestellt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008)
- Mitfahrzug
- der Internationalen Gesellschaft für Eisenbahnverkehr (IGE) auf wechselnden Strecken durch ganz Deutschland
Neben Nahverkehrszügen haben einige Länder auch vollwertige Interregio-Ersatzzüge bei Privatbahnen bestellt, welche alle mit Bistro ausgerüstet sind:
- Arriva-Länderbahn-Express (Alex)
- seit 9. Dezember 2007 als Nachfolger des zwischen München und Oberstdorf verkehrenden Allgäu-Express (Alex)
- Hof–Regensburg–München–Oberstdorf / Lindau
Der Flensburg-Express (Flex), der zwischen Hamburg und Flensburg verkehrte, wurde mit dem Fahrplan 2006 wieder von der Deutschen Bahn AG übernommen. Bistros hatten die Züge jedoch schon seit der Übernahme durch die Nord-Ostsee-Bahn nicht mehr.
Es gibt Planungen, einige Züge des Arriva-Länderbahn-Express München - Hof als Vogtland-Express bis nach Berlin zu verlängern, so dass sich durchgehende private Fernverkehrszüge Berlin - München ergeben.
Historische Fernzugbezeichnungen der Deutschen Bahn AG
- Trans-Europ-Express
- D-Zug, zeitweise auch als FD-Zug bezeichnet
- InterRegio (IR; heutige Schreibweise: Interregio)
USA
Der Schienenpersonenfernverkehr in den USA erfolgt seit 1971 durch das staatliche Unternehmen National Railroad Passenger Corporation (Amtrak).
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