- SS-Standarte „Der Führer“
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Die SS-Standarte „Der Führer“, später (ab 1939) SS-Regiment „Der Führer“ und (ab 1941) SS-Panzergrenadierregiment 4 „Der Führer“, war ein militärischer Verband der Waffen-SS und an nahezu allen Fronten im Einsatz. Es ist bekannt für das Kriegsverbrechen von Oradour.
Inhaltsverzeichnis
SS-Regiment „Der Führer“
Dieses Regiment wurde nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 unter dem Kommando von SS-Standartenführer Georg Keppler aufgestellt. Der Regimentsstab und das I. Bataillons waren in Wien stationiert, das II. Bataillon in Graz und das III. (gep.) Bataillon in Klagenfurt. Aufgrund dessen kamen viele Soldaten der „Urformation“ des Regiments aus Österreich. Der erste Einsatz erfolgte während des Einmarsches in das Sudetenland und der Tschechoslowakei 1939. Während des Polenfeldzugs befand sich das Regiment in Prag und wurde dann als Teil der SS-Verfügungsdivision im Dezember an den Westwall verlegt, wo es am Westfeldzug unter dem Befehl der 207. Infanteriedivision gegen die Niederlande teilnahm. Nach der Kapitulation kehrte es nach Nordfrankreich zur Verfügungsdivision zurück und verblieb dort als Besatzung.
SS-Panzergrenadierregiment 4 "Der Führer"
Es folgte die Umgliederung zu einem Panzergrenadierregiment (mit der Nummer 4) unter der SS-Division „Reich“. Im anschließenden Russlandfeldzug nahm das Regiment anfangs unter Generaloberst Heinz Guderians Panzergruppe 2 an der Kesselschlacht um Kiew teil. Bei Kämpfen im Jelnja-Bogen, beim Vormarsch auf Moskau und vor allem während der Abwehrschlacht 1941/1942 wurde das Regiment nahezu komplett vernichtet. Im Laufe des Jahres 1942 wurde das Regiment mit den Genesenen und tausenden Rekruten wieder zu einer Einheit geformt. Nach der verlorenen Schlacht von Stalingrad wurde das Regiment 1943 an den Südflügel verlegt und half, diesen wieder zu stabilisieren. Im Sommer nahm es an der Schlacht um den Kursker Bogen teil und wurde ein zweites Mal aufgerieben.
Es folgte eine weitere Aufstellung in Südfrankreich, die noch nicht vollendet war, als es 1944 an die Invasionsfront verlegt wurde. Während der Verlegung wurde durch 120 Angehörige der 3. Kompanie des I. Bataillons das Massaker bei Oradour-sur-Glane verübt. Am Offenhalten des Kessels von Falaise war das Regiment maßgeblich beteiligt, es erlitt dabei schwere Verluste. Bis zur Ardennenoffensive und während dieser erlitt das Regiment abermals schwere Verluste. Im Jahr 1945 wurde das Regiment an die Ostfront nach Ungarn verlegt, wo es an der Operation Frühlingserwachen teilnehmen sollte. Die Operation scheiterte und das Regiment zog sich kämpfend durch Österreich (→ Wiener Operation) zurück. Dort ergab es sich nach der Kapitulation den US-Amerikanern.
Besonderes
- Vor der Neuaufstellung 1942 meldete der damalige Kommandeur Otto Kumm dem Generalobersten Walter Model eine Gefechtsstärke von 35 Mann.
- Während der Neuaufstellung im Jahre 1942 wurde das III. Bataillon des Regiments mit gepanzerten Schützenwagen ausgestattet, galt also fortan als so genanntes gepanzertes Bataillon.
- 16 Soldaten des Regiments wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, drei mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz und einer mit den Schwertern zum Eichenlaub.
- Aufgrund der schweren Verluste des Regimentes wurden zum Ersatz der Gefallenen im Laufe des Krieges vermehrt Volksdeutsche und Franzosen aus dem Elsass herangezogen. Zum Zeitpunkt des Massakers von Oradour war gut ein Drittel der Mannschaften Elsässer.
- Soldaten des Panzergrenadierregiments 4 „Der Führer“ trugen entsprechende Ärmelbinden und neben dem SS-Doppelblitz auf der rechten Seite, auf welcher der Blitz standardmäßig getragen wurde, des Kragens eine untergestellte "3".
Kommandeure
- SS-Standartenführer Georg Keppler März 1938 bis Juli 1941
- SS-Obersturmbannführer Otto Kumm Juli 1941 bis April 1943
- SS-Obersturmbannführer Sylvester Stadler April 1943 bis Juni 1944
- SS-Obersturmbannführer Otto Weidinger Juni 1944 bis Mai 1945
Literatur
- Max Hastings: Das Reich: Resistance and the March of the Second S.S. Panzer Division Through France, June 1944. Michael Joseph, 1981. ISBN 0-7181-2074-4.
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