Sabellianismus

Sabellianismus

Sabellius war ein Priester und Theologe des 3. Jahrhunderts. Vermutlich stammte er aus Libyen oder Ägypten.

Er lehrte 217 in Rom die Doktrin einer sogenannten ökonomischen Trinität, auch als modalistischer Monarchianismus bezeichnet, nach der Gott unteilbar ist, wobei Vater (Schöpfer und Gesetzgeber), Sohn (Erlöser) und Heiliger Geist (die göttliche Gegenwart unter Menschen) drei zeitlich aufeinanderfolgende Erscheinungsformen desselben Wesens sind.

Diese Lehre steht im Gegensatz zur christlichen Trinitätslehre. Deshalb werden die Sabellianer unter die Nichttrinitarier gerechnet.

Sabellius wurde um 220 exkommuniziert, nachdem seine Lehre von Bischof Kalixt I. zur Irrlehre erklärt worden war.

Die Bezeichnung Sabellianismus wurde später für diese Lehre verwendet sowie für verschiedene weitere spekulative Ideen, die damit in Verbindung gebracht worden sind.

In den Ostkirchen wurde Sabellianismus als Bezeichnung für jene Variante des Monarchianismus verwendet, die die Identität von Vater und Sohn betonte und die Unterschiede verwischte.

Gegner des Sabellianismus waren unter anderem Hippolyt von Rom, Tertullian, Dionysius von Alexandria, aber auch Arius.

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