Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli

Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli

Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli (geb. Grüsser * 29. Dezember 1964 in Berlin; † 3. Januar 2008) war Professorin für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Sie forschte vor allem im Bereich der nicht stoffgebundenen Sucht sowie zur weiblichen Sexualität.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sabine Grüsser-Sinopoli wurde als Tochter des Neurophysiologen Otto-Joachim Grüsser geboren. Sie besuchte in Berlin die Mühlenau-Grundschule und die Dreilinden-Oberschule. Nach dem Abitur studierte sie an der Freien Universität Berlin die Fachgebiete Ethnologie, Psychologie, Ur- und Frühgeschichte sowie Humanmedizin. Ihr Studium beendete sie 1993. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for the Study of Drug Dependence in London tätig. 1994 ging sie als wissenschaftliche Angestellte an die Humboldt-Universität zu Berlin. Dort promovierte sie 1997 über den Zusammenhang von perzeptuellen Phänomen und kortikaler Reorganisation bei unilateraler Armamputation.

1998 wurde sie Assistentin von Professorin Herta Flor am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und begann eine verhaltenstherapeutische Ausbildung zur Suchttherapeutin, welche sie 2001 abschloss. Im Jahr 2003 ging sie an die Charité zum Institut für Medizinische Psychologie, wo sie ebenfalls als Hochschulassistentin und ab 2004 zugleich als Stellvertreterin des geschäftsführenden Institutsdirektors Prof. Rosemeier tätig war.[1] An der Charité gründete sie die Interdisziplinäre Suchtforschungsgruppe Berlin, deren Leitung sie übernahm. 2006 habilitierte Sabine Grüsser-Sinopoli über Mechanismen der Suchterkrankungen.[1] Durch ihre Arbeit wurde sie zu einer führenden Experten im Bereich der nicht stoffgebundenen Sucht, zu der beispielsweise auch die Computerspiel- und Internetabhängigkeit gehört. Am 1. Oktober 2007 folgte sie einem Ruf der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.

Am 3. Januar 2008 starb sie überraschend, möglicherweise an Grippe.[2] Sabine Grüsser-Sinopoli war verheiratet und hatte einen Sohn.[3]

Werke

  • Zusammenhang von perzeptuellen Phänomenen und kortikaler Reorganisation bei unilateral Armamputierten, Berlin 1997
  • Lerntheoretischer Erklärungsansatz zur Entstehung und Aufrechterhaltung von abhängigem Verhalten : empirische Erhebungen des Verlangens, Berlin 2005
  • Computerspielsüchtig?: Rat und Hilfe, zusammen mit Ralf Thalemann, Bern 2006, ISBN 978-3-456-84325-4
  • Verhaltenssucht: Diagnostik, Therapie, Forschung, zusammen mit Carolin N. Thalemann, Bern 2006, ISBN 3-456-84250-3
  • Rien ne va plus - wenn Glücksspiele Leiden schaffen, zusammen mit Ulrike Albrecht, Bern 2007, ISBN 978-3-456-84381-0
  • Glücksspiel in Deutschland - Ökonomie, Recht, Sucht, zusammen mit Ihno Gebhardt (Hrsg.), Berlin 2008, ISBN 978-3-89949-317-7

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Informationsdienst Wissenschaft, Pressemitteilung - Führende Suchtforschungsgruppe nun in Mainz, 29. Okt. 2007
  2. Anke Seiffert, „Sie forschte über Sex und Sucht - Der frühe Tod des schönen Charité-Genies“, in Berliner Kurier, S. 4, 11. Januar 2008
  3. Allgemeine Zeitung, Trauer um Forscherin, 9. Jan. 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sabine Grüsser-Sinopoli — Sabine Miriam Grüsser Sinopoli (geb. Grüsser; * 29. Dezember 1964 in Berlin; † 3. Januar 2008) war Professorin für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Sie forschte vor allem im Bereich der nicht stoffgebundenen Sucht sowie zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Sabine Grüsser — Sabine Miriam Grüsser Sinopoli (geb. Grüsser * 29. Dezember 1964 in Berlin; † 3. Januar 2008) war Professorin für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Sie forschte vor allem im Bereich der nicht stoffgebundenen Sucht sowie zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Glücksspiel-Sucht — Klassifikation nach ICD 10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle …   Deutsch Wikipedia

  • Glücksspielsucht — Klassifikation nach ICD 10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle …   Deutsch Wikipedia

  • Spielabhängigkeit — Klassifikation nach ICD 10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle …   Deutsch Wikipedia

  • Spielsucht — Klassifikation nach ICD 10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle …   Deutsch Wikipedia

  • Wettsucht — Klassifikation nach ICD 10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle …   Deutsch Wikipedia

  • Pathologisches Spielen — Vergleichende Klassifikation nach DSM IV   ICD 10 …   Deutsch Wikipedia

  • Glücksspiel — Einarmige Banditen auf der norwegischen Fähre »Kronprins Harald« Glücksspiele, manchmal auch als Hazardspiele (von französisch hasard, dt. Zufall, abgeleitet von arabisch az zahr, der Mehrzahl von Spielwürfel, siehe Hazard (Würfelspiel))… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gru–Grz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”