- Safedisc
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SafeDisc ist ein CD/DVD-Kopierschutz der Firma Macrovision. Der Begriff Kopierschutz ist aber irreführend, da SafeDisc nicht das Kopieren von geschützten Medien verhindert, sondern nur die Ausführung geschützter Programme von kopierten Medien unterbindet. Eine Unterscheidung zwischen Originalmedium und Kopie ist aber nur möglich, wenn es Unterschiede gibt, die durch das CD-Laufwerk ausgelesen werden können. Moderne Brennsoftware kann in Verbindung mit bestimmten Brennern 1:1-Kopien erzeugen, die SafeDisc eine Unterscheidung zwischen Original und Kopie unmöglich machen. Die gleiche prinzipielle Schwachstelle lässt sich auch durch Laufwerksemulation ausnutzen. Neuere Versionen von Safedisc führen deswegen eine Schwarze Liste mit Brennsoftware und Software zur Laufwerksemulation. Von SafeDisc gibt es bisher 4 Hauptversionen mit zahlreichen Unterversionen (Stand: Mai 2007). Die aktuelle Version wird unter dem Namen SafeDisc Advanced vertrieben. Alle Versionen von SafeDisc verschlüsseln das geschützte Programm und entschlüsseln es nur, wenn ein Originalmedium erkannt und authentifiziert wird. Da der benötigte Schlüssel auch auf dem Medium gespeichert ist, kann durch die Entschlüsselung des geschützten Programms der Kopierschutz dauerhaft deaktiviert werden.
Inhaltsverzeichnis
Technik & Versionen
SafeDisc (1)
Auf den ersten 5% der Datenstruktur des Mediums befinden sich etwa 10.000 unlesbare (defekte) Sektoren: Sie sollen den Einlesevorgang mit Brennprogrammen zum Abbruch bringen oder zumindest stark verzögern. Programme, welche nicht über die sogenannte Funktion „intelligentes Erkennen und Überspringen von unlesbaren Sektoren“ verfügen, benötigen für das Einlesen einer solchen CD mehrere Stunden.
Zu erkennen sind SafeDisc-geschützte CDs durch die im Inhaltsverzeichnis (TOC) zu findenden Dateien:
- 00000001.TMP
- CLCD16.DLL
- CLCD32.DLL
- CLOKSPL.EXE
- DPLAYERX.DLL
- *.ICD (die originale Programmdatei in verschlüsselter Form)
- *.EXE (hat denselben Dateipräfix wie *.ICD und beinhaltet den Programmlader und Teile des Kopierschutzes)
SafeDisc (1) stellt einen vergleichsweise eher schwachen Kopierschutz dar und wurde schnell von Brennprogrammen ausgehebelt.
SafeDisc 2
SafeDisc 2 basiert ebenfalls auf speziell veränderten Sektoren und lässt sich nicht immer umgehen. Zu erkennen sind SafeDisc-2-geschützte CDs durch die im Inhaltsverzeichnis (TOC) zu findenden Dateien:
- 00000001.TMP
- 00000002.TMP (nicht immer vorhanden)
Diese Sektoren sind lesbar, aber nicht schreibbar: Die Daten auf einer CD sind EFM-kodiert. Zwar können beliebige Nutzdaten-Bytes in gültige EFM-Wörter übersetzt werden, andersherum ist es jedoch so, dass es, vereinfacht gesagt, nur 256 gültige von 16384 theoretischen EFM-Wörtern gibt (von denen allerdings die meisten nicht auf eine CD pressbar sein dürften). Bewusst eingebaute ungültige EFM-Wörter des Originals können nicht kopiert werden, da der Brenner nur die gültigen EFM-Wörter schreiben kann.
Außerdem überprüft Safedisc 2 das Pregap, in welchem einige Brenner ihre Signatur hinterlassen. Ist das CD-ROM-Laufwerk in der Lage, dieses auszulesen, so kann die Kopie leicht erkannt werden.
SafeDisc Advanced / SafeDisc 4
SafeDisc Advanced soll auch das Anlegen von virtuellen Laufwerken verhindern. Um Programme zu schützen, liefert Macrovision spezielle Software, die die Hersteller in ihre Programme integrieren und an beliebigen Stellen aufrufen können. Ab dieser Version startet das geschützte Spiel, ähnlich wie bei Starforce und auch Securom 7.x, nicht mehr aus einem SCSI-Laufwerk. Das soll das Benutzen von Emulatorsoftware verhindern, die bisher nur in der Lage sind, SCSI-Laufwerke zu emulieren. Da Safedisc jedoch keinen Treiber verwendet wie Starforce, können die Laufwerke softwareseitig vor dem Kopierschutz versteckt werden. Diese Fähigkeit besitzt zum Beispiel das Programm „DAEMON Tools“.
SafeDisc 4 Advanced
Wie der Name es schon vermuten lässt, missbraucht Safedisc 4 Advanced die ATIP einer CD/DVD und überprüft sie. In der ATIP sind Informationen über den CD-Typ gespeichert. Logischerweise enthält ein Rohling die Spezifizierung CD-R, allerdings können nur Brenner die ATIP auslesen. Trotzdem enthält Safedisc 4 Advanced auch für CD/DVD-ROM-Laufwerke so einen Schutz. Wo bei der CD-R der ATIP-Code steht, ist bei einer Safedisc-4-Advanced-geschützten CD/DVD ein Safedisc-Code, welcher von CD/DVD-ROM-Laufwerken ausgelesen werden kann, in dem sie kurz rückwärts lesen (am Anfang der CD). Jedoch sind nicht alle CD/DVD-ROM-Laufwerke in der Lage, rückwärts zu lesen.
Der Crackschutz verschlüsselt die .EXE- oder .DLL-Dateien, damit der Kopierschutz nicht manuell entfernt werden kann.
Safedisc 4 Advanced arbeitet mit Blacklisting, d.h., es sucht auf der Festplatte nach Dateinamen wie „CloneCD“; falls diese gefunden werden, funktioniert nicht einmal mehr das Original. Diese Version von DVD zu emulieren, ist erst möglich, seit in Alcohol 120% Version 1.9.6.46xx die Funktion "RMPS V2" (Recordable Media Physical Signatur) integriert ist. Mit dieser ist es möglich, die relevanten Informationen in der MDS-Datei zu speichern und mit Alcohol 120% oder Daemon Tools Pro Advanced zu brennen. Mit RMPS gebrannte Sicherheitskopien laufen nur auf Systemen, auf welchen einer der beiden Emulatoren installiert ist.
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