Sahat-Kula

Sahat-Kula
Sahat-Kula und Minarett in Travnik

Sahat-Kula (von türk. saat: Stunde, Uhr, Zeit; kule: Turm) bezeichnet seit dem Osmanischen Reich Uhrtürme auf dem Balkan.

Geschichte

Eine der ersten Stadtuhren im türkischen Reich wird im Jahre 1610 erwähnt: man ließ sie durch französische Meister an einer Moschee in Prizren anbringen. Nicht viel später folgten Uhrtürme in Kanina, Kruja, Elbasan, Jajce, Skopje und Banjaluka; im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts auch in vielen anderen Orten.

Sahat-Kule wurden meist nahe bei Hauptmoscheen errichtet. Als Vorbild diente der Campanile, wobei die osmanischen Ausführungen nicht immer dem Standard des Vorbilds entsprachen. Die Türme waren meist vier- oder achteckig, im Inneren befanden sich eine Holztreppe, die Uhr (oft von außen nicht sichtbar), sowie eine Glocke mit Schlagmechanismus, welche die Uhrzeit schlug. Anfangs schlugen die Uhren die Zeit "à la turca", wobei der Sonnenuntergang auf 12 Uhr fiel. Verschiedene Tageslängen erforderten häufige Kontrollen und Nachjustierungen der Uhr, was einem eigenen Bediensteten, dem "Muvekhit", oblag.

Öffentliche Uhren waren am Balkan schon weit früher bekannt. In Dubrovnik wurde ein "horologium" im Jahre 1389 errichtet. Ein Serbe, der Athos-Mönch Lazar, hat in Moskau 1404 die erste Uhr aufgestellt, welche die Stunden durch Hammerschläge auf eine Glocke anzeigte (Jireček, Staat 3, 51).

Beispiele

Literatur

  • Milan v. Šufflay: Städte und Burgen Albaniens hauptsächlich während des Mittelalters. Akad. d. Wiss. in Wien, Phil.-hist. Kl. 63,1, Wien 1924, S. 35.
  • Tursko-jugoslavenski odnosi. In: Enciklopedija Jugoslavije, Bd. 8, 1. Ausg., Zagreb 1971, S. 405.

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