- Campanile
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Ein Campanile (abgeleitet von italienisch campana, Glocke) ist ein neben einem Kirchengebäude stehender Glockenturm, der nicht in selbiges integriert ist. In Italien und Litauen ist die freistehende Anordnung des Kirchturms relativ verbreitet.
Als bekanntester Campanile gilt der Schiefe Turm von Pisa. Bekannt sind weiter der Campanile von Venedig (Markusturm) und Giottos Campanile des Florentiner Doms sowie der Campanile der Kathedrale Sankt Stanislaus in Vilnius.
In Deutschland ist bei Neubauten der Nachkriegszeit oft die freistehende Anordnung anzufinden, manchmal dadurch bedingt, dass der Turm aus Kostengründen erst später dazugefügt wurde. Zuvor war es in Deutschland üblich, den Glockenturm an das Kirchengebäude zu bauen oder ihn zu integrieren. Es gab nur sehr wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel die Kirchen des Reinhold Persius und der Rote Turm in Halle (Saale) der von der Mariengemeinde errichtet wurde und die vier Türme der Marktkirche ergänzt. Außerdem findet man in Deutschland besondere Formen vom Campanile, die durch historische Ereignisse zustande kamen. Beispiel hierfür ist der Gmünder Glockenturm, der nach Einsturz der Türme des Heilig-Kreuz-Münsters 1497 in einem Wohnturm neben dem Kirchengebäude errichtet wurde.
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Moderner Bau mit freistehendem Turm (St. Konrad, Karlsruhe)
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Der Rote Turm in Halle, davor das Händeldenkmal und im Hintergrund die Marktkirche
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Der 1228 als Wohnturm errichtete Glockenturm des Heilig-Kreuz-Münsters mit dem Löwenbrunnen im Vordergrund
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Campanile der Stiftskirche Obermünster in Regensburg
Kategorie:- Bauform (Glockenturm)
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