- Saint-Émilion
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Saint-Émilion Region Aquitanien Département Gironde Arrondissement Libourne Kanton Libourne Gemeindeverband Communauté de Communes de la Juridiction de Saint Emilion Koordinaten 44° 54′ N, 0° 9′ W44.892777777778-0.1558333333333363Koordinaten: 44° 54′ N, 0° 9′ W Höhe 63 m (3–107 m) Fläche 27,02 km² Einwohner 2.020 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 75 Einw./km² Postleitzahl 33330 INSEE-Code 33394 Website http://www.saint-emilion.org
Eingang zur FelsenkircheSaint-Émilion ist eine Gemeinde mit 2020 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) 35 Kilometer östlich der Stadt Bordeaux in Frankreich. Der Ort und der umliegende Weinbau wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die mittelalterliche Stadt von Saint-Émilion liegt am oberen Ende eines steilwerdenden Talkessels über den Niederungen des unteren Laufs der Dordogne, östlich der Stadt Bordeaux. Das Kalksteinplateau überragt die Ebene dabei um ca. 90 m.
Auf dem Nullmeridian von Greenwich hat man vom Nordpol auf dem Weg zum Äquator in Saint-Émilion exakt den halben Weg zurückgelegt.
Geschichte
Schon zur Zeit der römischen Herrschaft wurde in Saint-Émilion Wein angebaut. Selbst der Dichter Ausonius, nach dem auch Château Ausone benannt ist, betätigte sich dort als Winzer. Die Stadt selbst in ihrer jetzigen Lage und Form wurde im 8. Jahrhundert von einem Eremiten gleichen Namens gegründet. Saint-Émilion war eine wichtige Etappe für Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Heute sind in der Region Saint-Émilion ca. 5.200 ha mit Reben bestockt, die auf ca. 1.000 Weinbauern verteilt sind.
Sehenswürdigkeiten
- Historisch bedeutend ist eine noch erhaltene Felsenkirche, die ganz aus dem Kalkstein herausgehauen wurde. In einem Nebenraum ist eine Gruft zu sehen, in der die Gebeine der Toten bestattet wurden. Ein Loch in der Felsdecke soll angeblich den Seelen das Entweichen ermöglicht haben. In einer weiteren Felshöhle nebenan wird die Grotte des Einsiedlers Emilion gezeigt. Benachbart ist eine kleine romanische Kapelle. Auf der Felsplattform über der Kirche steht ein mächtiger Kirchturm.
- Die Pfarrkirche der Stadt hat eine romanische Fassade mit Rundbogenportal im Stil des Poitou. Das einschiffige Langhaus ist mit Kuppeln gewölbt, wie es für den französischen Südwesten typisch ist (vgl. Perigueux). Das Querhaus und der Chor sind gotisch. Im Kreuzgang sind viele alte Grabnischen erhalten.
- Der Kreuzgang des ehemaligen Franziskanerklosters (Cloître des Cordeliers) beherbergt heute einen Weinhandel, die Kirche ist eine malerische Ruine.
- Ein Donjon (Wehrturm) erhebt sich über der Stadt.
- Die Maison cardinale ist ein romanischer Wohnbau, der später angeblich einem Kardinal gehörte.
- Vor der Stadt steht inmitten der Weinberge der Mur dominicain, die Seitenwand der Dominikanerkirche, die als einziger Rest des Klosters die Zeiten überdauerte.
Weinbau
Der Rotwein von Saint-Émilion besitzt eine eigene Appellation, die auch einige Nachbargemeinden umfasst. Zusammen mit Pomerol bildet Saint-Émilion das Kerngebiet des „Rechten Ufers“ (der Gironde und der Dordogne) (nach der Stadt Libourne auch Libournais genannt), derweilen die Médoc-Halbinsel sowie die Region Graves das „linke Ufer“ markieren.
Neben den beiden vorgenannten Appellationen gehören auch die Satelliten-Appellationen Lalande-de-Pomerol, Montagne-Saint-Émilion, Puisseguin-Saint-Émilion, Lussac-Saint-Émilion und Saint-Georges-Saint-Émilion sowie Fronsac und Canon-Fronsac zum Libournais.
Wie auf dem „rechten Ufer“ üblich, dominiert auch in den Cuvées von Saint-Émilion zumeist die Rebsorte Merlot. Lediglich einige Güter auf dem Plateau an der Grenze zu Pomerol, wie Château Figeac und Château Cheval Blanc, verwenden überwiegend Cabernet-Sauvignon bzw. Cabernet Franc.
Appellationen von Saint-Émilion
Als Besonderheit gibt es in Saint-Émilion sogar zwei kommunale Appellationen: Saint-Émilion und Saint-Émilion Grand Cru. Für die letztgenannte Appellation müssen sich die Weine vor der Flaschenabfüllung einer zweiten anspruchsvolleren Qualitätsprüfung unterziehen. Allerdings geht die Tendenz klar in Richtung der Produktion von Grand Crus: Im problematischen Jahrgang 2002 wurden 134.850 hl Wein als Grand Cru und nur noch 82.750 hl als Saint-Émilion deklariert. 1990 war das Verhältnis mit 156.600 hl Grand Cru zu 137.200 hl Saint-Émilion noch nahezu ausgeglichen, obwohl der Jahrgang qualitativ sehr hoch einzustufen war.
Weblinks
Commons: Saint-Émilion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Stadt (englisch, französisch)
- Webseite des Tourismusbüros (englisch, französisch)
- Die Weine von Saint-Émilion (englisch, französisch, deutsch)
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