- Sakramentalie
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Sakramentalien (neben dem Singular die Sakramentalie ist auch das Sakramentale gebräuchlich) sind nach katholischem Verständnis heilige Zeichen, die in gewisser Nachahmung der Sakramente geistliche Wirkungen bezeichnen und durch die Fürbitte der Kirche erlangt werden (vgl. can. 1166 CIC). Anders als Sakramente wirken sie nicht aus sich heraus. Ihre Wirkung beruht
- auf dem Weihegebet der Kirche und
- dem Glauben und Vertrauen des einzelnen Christen, des Spenders und Empfängers
Die Kirche ermutigt die Gläubigen dazu, die Sakramentalien zu schätzen und zu verwenden, da sie ein Tun im Sinne der königlich-priesterlichen Berufung jedes Christen sind, aus dem Glauben und in Einheit mit der Kirche das tägliche Leben zu gestalten.
Die Sakramentalien werden in verschiedene Typen eingeteilt. Zu ihnen gehören Weihungen und Segnungen, Exorzismen, Prozessionen und gottesdienstliche Feiern, wie die liturgische Feier des Stundengebets. Sie umfassen sowohl die Weihe von Personen (etwa Jungfrauenweihe, Abts- bzw. Äbtissinnenweihe) als auch von Gegenständen (etwa Altarweihe) als auch Segnungen, Prozessionen, Kreuzverehrung, Kreuzzeichen, die Spendung des Aschenkreuzes, die Segnung der Palmzweige am Palmsonntag, die Fußwaschung am Gründonnerstag, die Kreuzerhöhung#Kreuzverehrung am Karfreitag und die kirchliche Begräbnisfeier. Somit sind Sakramentalien Wesensvollzüge der Kirche.
Das Benediktionale legt fest, ob eine Sakramentalie nur von Klerikern – bzw. bestimmten Klerikern (Bischöfen bzw. Priestern und Diakonen) – oder auch von Laien gespendet werden darf. Die Segnung der Kinder und der Mahlzeiten sind klassische Beispiele für Sakramentalien, die in der Familie gespendet werden.
Manche Rituale werden ebenfalls zu den Sakramentalien gezählt: die Prostration, das Niederknien, das Kreuzzeichen, die liturgische Verneigung und das Falten der Hände.
Als Sakramentalien werden auch geweihte und gesegnete Gegenstände bezeichnet, die dem Gläubigen Schutz, Segen und Heil verheißen, etwa Weihwasser und diverse Objekte aus der Volksfrömmigkeit nach deren Segnung. Der Übergang zu den Devotionalien ist fließend.
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