Salzschwaden

Salzschwaden
Salzschwaden
Gewöhnlicher Salzschwaden (Puccinellia distans)

Gewöhnlicher Salzschwaden (Puccinellia distans)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Salzschwaden
Wissenschaftlicher Name
Puccinellia
Parl.

Die Salzschwaden (Puccinellia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie ist nach dem italienischen Botaniker Benedetto Luigi Puccinelli (1808–1850) benannt. Die Gattung ist weltweit verbreitet, der Schwerpunkt liegt jedoch in den gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Vertreter der Gattung sind meist ausdauernde Gräser, seltener handelt es sich um ein- oder zweijährige Pflanzen. Sie wachsen büschelig, die ausdauernden Arten als Horst, die Erneuerungstriebe wachsen meist innerhalb der Blattscheiden (intravaginal) hoch. Die Blattscheiden sind bis zum Grund hin offen, auf dem Rücken sind sie gerundet, ihre Oberfläche ist meist glatt und kahl. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die Blattspreiten sind flach, gefaltet oder selten auch eingerollt. In der Knospenlage sind sie gefaltet, selten gerollt.

Der Blütenstand ist eine Rispe oder Traube. Die Ährchen bestehen aus drei bis zehn Blüten und sind seitlich zusammengedrückt. Alle Blüten sind zwittrig. Die Hüllspelzen sind ungleich. Ihre Form ist lanzettlich bis eiförmig, stumpf bis spitz. Sie sind kahl, häutig mit einem dünneren Rand. Auf dem Rücken sind sie gerundet. Die untere Hüllspelze ist einnervig (selten bis dreinervig), die obere dreinervig. Beide sind kürzer als die Deckspelzen. Diese sind fünfnervig, von lanzettlicher bis eiförmiger Gestalt, ebenfalls häutig mit dünneren Rand und am Rücken gerundet. Die Vorspelzen sind zweinervig und gleich lang wie die Deckspelzen. Oben sind sie eingekerbt, die Seitenflächen sind breit eingeschlagen. Auf den Kielen sind sie behaart. Es gibt drei Staubblätter; ihre Staubbeutel ragen an der Blütenspitze heraus. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei kurze Griffel mit dicht federigen Narben.

Zur Reife zerfällt die Ährchenachse zwischen den Blüten, die Hüllspelzen bleiben stehen. Die Karyopse fällt zusammen mit Deck- und Vorspelze aus. Sie hat einen länglichen bis elliptischen Umriss. Der Embryo ist etwa ein Viertel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist punktförmig bis elliptisch.

Systematik

Die Gattung Puccinellia wird innerhalb der Familie in die Unterfamilie Pooideae, Tribus Poeae gestellt. Es gibt 25 Arten.[2]

In Mitteleuropa vorkommende Arten sind:[3]

  • Haar-Salzschwaden (Puccinellia capillaris)
  • Gewöhnlicher Salzschwaden (Puccinellia distans)
  • Büscheliger Salzschwaden (Puccinellia fasciculata)
  • Sumpf-Salzschwaden (Puccinellia limosa)
  • Andel oder Strand-Salzschwaden (Puccinellia maritima)
  • Neusiedlersee-Salzschwaden oder Zickgras (Puccinellia peisonis)[2]
  • Dichtblütiger Salzschwaden (Puccinellia rupestris)

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. Puccinellia, in: W. D. Clayton, K. T. Harman, H. Williamson: GrassBase - The Online World Grass Flora. 2006ff., abgerufen 23. Juli 2008]
  2. a b M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
  3. Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Weblinks

 Commons: Puccinellia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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