- Salzsee
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Salzsee (auch: Salzwassersee) ist die Bezeichnung für ein Binnengewässer mit Salzwasser ohne Abfluss in einen Ozean, in einer Senke oder einem Becken gelegen. Kleinere Salzseen, wie es sie im Burgenland noch gibt, werden als Salzlacken bezeichnet. Salzseen befinden sich meistens in Trockengebieten oder Wüsten, so dass sich durch die andauernde Verdunstung der Gehalt von Salzen und Mineralien des Gewässers ständig erhöht. Ist die Verdunstung größer als der Wasserzufluss, entsteht eine Salzwüste. Bei saisonalem Wetter wie sich abwechselnden Regen- und Trockenzeiten ist auch ein stetiger Wechsel zwischen Salzwüste und Salzsee möglich, wie im Atlasgebirge. Auch menschliches Eingreifen wie Abzweigen des Wassers zur Bewässerung kann den Wasserstand solcher Seen stark schwanken lassen.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung
Salzseen werden zur Speisesalzgewinnung, zur Gewinnung von Salz als Badezusatz – besonders aus dem Toten Meer – und zum Abbau von Phosphaten genutzt. Die Salztonebenen von teilweise verdunsteten Salzseen bieten unter Umständen eine glatte Oberfläche, auf der Fahrzeuge eine gute Bodenhaftung haben, und bieten gute Bedingungen für Hochgeschwindigkeitsrennen. Die Bonneville Flats in Utah sind für Geschwindigkeitsrekorde berühmt[1], teilweise werden derartige Ebenen auch als kostengünstige Start- und Landebahn in der Luftfahrt verwendet, beispielsweise der Rogers Dry Lake. Salzseen ziehen auch viele Touristen an, einerseits wegen des Badeerlebnisses (man kann praktisch nicht untergehen), anderseits führen das Wasser und die Luft der Umgebung besonders am Toten Meer zur Linderung von Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.
Bekannte und außergewöhnliche Salzseen
Es gibt auf der Erde viele Salzseen, die teils sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Der Salar de Uyuni in Bolivien ist mit 12.000 km² der größte Salzsee der Welt. In Zeiten geringer Niederschläge ist er aber eine Salzwüste. Der Don-Juan-See in den antarktischen Trockentälern hat dagegen nur eine winzige Fläche von 0,03 km², ist aber mit 44 % der See mit dem höchsten Salzgehalt auf der Erde. Der Salzgehalt der Ozeane dagegen beträgt nur etwa 3 bis 4 %. Wenn neben Natriumchlorid auch Carbonate in größeren Mengen gelöst sind, erhöht sich der pH-Wert von Salzseen. Man spricht dann von Natron- oder Sodaseen.
Zu den bekanntesten Salzseen gehören das Tote Meer mit durchschnittlich 28 % Salzgehalt und der Große Salzsee in Utah mit 25 % Salzgehalt. Der Salzgehalt des schrumpfenden Aralsees hat sich inzwischen auf ca. 8 % erhöht. Weitere Salzseen sind:
- Rudolfsee (Afrika)
- im Zagros-Gebirge (Iran)
- im Rift Valley (Kenia)
- Vansee (größter der Türkei)
- Tuz Gölü (Salzsee bei Şereflikoçhisar Türkei)
- Lop Nor (historisch bedeutsamer in China mit Yardangs)
- Qinghai-See (auch: Kokonor; größter Chinas)
- Nam Co (auch: Tengrinor; zweitgrößter Chinas)
- Lake Eyre (größter Australiens)
- Mar Chiquita (Argentinien)
- Baskuntschak (80 % der russischen Salzproduktion)
- Salar de Atacama (größter Salzsee in Chile)
- Mono Lake (USA)
- Chott el Djerid (liegt im Süden Tunesiens und ist Teil des größten Salzseengebietes der Sahara.)
- Sutton Salt Lake in Neuseeland, der durch die salzigen Aerosole des Pazifischen Ozeans gebildet wurde.
- Salzseen bei Ocna Sibiului (Rumänien)
- Im fränkischen Bad Windsheim wurde ein künstlicher Salzsee für therapeutische Anwendungen geschaffen
- In der südlichen Kalahari-Wüste (im Länderdreieck Südafrika, Namibia und Botswana) wird das sogenannte Kalahari-Salz aus einem naturbelassenen Salzsee gewonnen.
Lebensraum
Gewöhnliche Fische und Mollusken können in stark salzhaltigen Gewässern nicht leben. Es gibt allerdings einige Arten von Lebewesen, die sich an solche Verhältnisse anpassen konnten, die sogenannten Halophilen. Dazu gehört auch der Artemia salina (Salzkrebs), der wiederum Flamingos anlockt.
Siehe auch
Einzelnachweise
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