- Samtgoldvogel
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Gelbnacken-Laubenvogel Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes) Unterordnung: Singvögel (Passeri) Familie: Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) Gattung: Sericulus Art: Gelbnacken-Laubenvogel Wissenschaftlicher Name Sericulus chrysocephalus (Lewin, 1808) Der Gelbnacken-Laubenvogel oder Samtgoldvogel (Sericulus chrysocephalus) ist eine Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Gelbnacken-Laubenvogel wird zwischen 24 und 25 Zentimeter groß. Zwischen den Geschlechtern besteht ein extremer Dimorphismus. Oberkopf, Nacken und ein Großteil der Schwingen und des Mantels sind bei adulten Männchen leuchtend orangegelb gefärbt. Das übrige Gefieder ist schwarz getönt und zeigt einen violette Schimmer. Die Stirn ist gelegentlich karmesinrot gefärbt. Der Schnabel und die Iris der Augen sind ebenfalls gelblich gefärbt. Die Beine sind schwarz.
Das adulte Weibchen ist viel unauffälliger gefärbt. Das Gesicht und der Halsansatz sind rotbraun. Das Weibchen weist auch eine schwarze Kappe auf. Der Nacken, die Kehle, der Rücken sowie Teile der oberen Brust sind braun, schwarz und weiß meliert. Der untere Teil der Brust sowie der Bauch zeigen eine weiße Färbung mit schuppenartigen, dunkelbraunen Markierungen. Die Flügel und der Schwanz sind bräunlich gefärbt. Der Schnabel ist, im Gegensatz zum Männchen, grau gefärbt. Die Beine sind schwarz. Jungvögel können leicht mit Weibchen verwechselt werden, da sich das Prachtkleid der Männchen erst ab dem vierten Lebensjahr ausbildet.
Verbreitung
Der Gelbnacken-Laubenvogel lebt im Osten von Australien, vom zentralen Queensland bis New South Wales. Dort bewohnt er häufig Regenwälder entlang der Küste.
Unterarten
- S. c. chrysocephalus - Lewin, 1808
- S. c. rothschildi - Mathews, 1912
Lebensweise
Die Vögel verbringen die meiste Zeit auf Bäumen, sie ernähren sich von Früchten und Insekten.
Fortpflanzung
Das Männchen sucht den Boden auf, um eine Laube zu errichten und sein Balzritual vorzuführen. Aufgrund der Bauweise seiner Lauben gehört der Gelbnacken-Laubenvogel zu den „Alleenbauern“. Die Lauben sind recht kompliziert gebaut. Auf einer verfilzten Unterlage von miteinander verwobenen Fasern und Stöckchen mit einem Durchmesser von einem bis eineinhalb Metern erheben sich in der Mitte meist zwei Wände aus aufrechten Ästchen, die im Boden verankert und miteinander verflochten sind. Diese Wände können eine Höhe von 30 Zentimeter erreichen. Nur sehr selten stoßen sie dachartig zusammen. Die Wände stehen so weit auseinander, dass der Vogel gerade noch in der Allee laufen kann, ohne beengt zu sein. Die fertige Allee ist etwa 36 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit. Jedes Ende hat einen Eingang. An den Eingängen und an den Wänden bringt das Männchen verschiedene Gegenstände als Schmuck an, unter anderem Beeren, Steinchen oder Knochenteile aber auch Metallstücken, Glas, Plastikteile, usw. Der Gelbnacken-Laubenvogel bemalt die Wände seiner Laube. Das Malen dieses Vogels ist eines der wenigen Beispiele für Werkzeuggebrauch in der Vogelwelt. Das Männchen nimmt ein Bündel Blätter in den Schnabel und trägt mit diesem „Pinsel“ Farbstoffe von Blättern und Früchten, die er mit Speichel vermischt, an den Wänden auf. Der Speichel und die Farbe fließen von der faserigen Bürste ab, die das Männchen quer im Schnabel hält und an den Wänden auf und ab reibt. Bevorzugt werden rote und gelbbraune Farbe. Sämtliche Blätter und andere losen Gegenstände werden aus einem kreisförmigen Gebiet um die Laube entfernt.
Vor und in solch einer Laube vollführt das Männchen die Balz und paart sich mit dem Weibchen. Beim Balzritual entfaltet das Männchen seine Flügel, um seine leuchtenden Farben noch besser zur Geltung zu bringen. Es gibt dabei hechelnde und keuchende Zischlaute von sich. Gelegentlich werden auch Kämpfe zwischen rivalisierenden Männchen ausgetragen. Das Männchen lockt mit seiner Balz und seinem Gesang Weibchen an. Bis ein Weibchen mit dem Männchen eine Paarbindung eingeht, können allerdings mehrere Wochen vergehen, da das Weibchen das Männchen nach der Laube oder dem Balztanz auswählt. Die Paarung erfolgt in der Laube. Nach der Paarung verlässt das Weibchen sofort die Laube, um ein Nest zu bauenn. Das Männchen balzt noch mehrere Wochen lang, in der Hoffnung neue Partnerinnen zu finden.
Die Aufzucht der Jungvögel obliegt dem Weibchen. Die Weibchen bauen auf einem Waldbaum ein napfförmiges Nest aus Zweigen. Das Gelege besteht aus meist zwei weißen oder grau melierten Eiern, die gelblich, rötlich oder schwarz-violett gesprenkelt sind. Die Jungvögel schlüpfen nach 19 bis 24 Tagen. Nach drei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.
Gefährdung
Der Gelbnacken-Laubenvogel wird in der Roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ geführt.
Literatur
- Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Band 7-9 Vögel, Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1993
- Gottfried Mauersberger, Wilhelm Meise: Urania Tierreich, 7 Bde., Vögel, Urania, Stuttgart 1995
- David Attenborough: Das geheime Leben der Vögel, Verlag Scherz, 1999
Weblinks
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