San-Andreas-Spalte

San-Andreas-Spalte
San-Andreas-Verwerfung bei 35° 7′ 0″ N, 119° 39′ 0″ W35.116666666667-119.657

Die San-Andreas-Verwerfung ist eine Transformstörung, an der die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte vorbei driftet. Sie erstreckt sich über gut 1100 Kilometer Länge von Mexiko bis zum Norden von San Francisco und teilt den Bundesstaat Kalifornien in zwei Hälften auf, wobei San Francisco auf der Nordamerikanischen Platte und Los Angeles auf der Pazifischen Platte liegen. Die tiefreichende Verwerfung wurde nach dem San Andreas Lake benannt, der südlich von San Francisco gelegen ist und die mit Wasser gefüllte San-Andreas-Verwerfung darstellt. Ansonsten ist sie auf weiten Strecken nicht mit bloßem Auge in der Landschaft zu erkennen und deshalb mit Pfählen markiert. Am 18. April 1906 entstand hier jedoch eine deutliche Bruchlinie; an diesem Tag wurde San Francisco von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala, dem sogenannten San-Francisco-Erdbeben von 1906, heimgesucht. Die San-Andreas-Verwerfung ist eine der wenigen Plattengrenzen an Land; die überwiegende Zahl der Plattengrenzen liegt auf dem Grund der Ozeane.

Bewegung

Die jährliche Verschiebung der Erdkrusten zueinander lässt sich anhand der abnehmenden Plattendistanz zwischen Los Angeles und San Francisco bestimmen. Demnach beträgt sie etwa 6 cm pro Jahr.

Die Bewegung vollführt sich dabei jedoch nicht überall gleich konstant; einige Bereiche der Verwerfung bewegen sich fast ständig, während sich andere Bereiche verhaken und sich nur gelegentlich ruckartig um z. T. mehrere Meter gegeneinander verschieben – bis zu sechs Meter beim San Francisco-Erdbeben von 1906. Beim Fort-Tejon-Erdbeben von 1857 soll die Verschiebung stellenweise sogar bis zu neun Meter betragen haben.

Geologen sind der Meinung, dass das System der San-Andreas-Verwerfung seit mindestens 31 Millionen Jahren in Bewegung sein muss. In dieser Zeit hat sich die Reyes-Halbinsel von Süden her um 450 km zu ihrem jetzigen Standort verschoben. Die beiden Pinnacle sind vor etwa 23 Millionen Jahren am gleichen Ort entstanden. Mittlerweile wurden sie aber entlang der San-Andreas-Verwerfung um 313 km versetzt. Die nördlichen Pinnacles sind also 313 km von ihrem Ursprung, der heutigen Neenach Formation, entfernt. Und immer noch tut sich viel im System der San-Andreas-Verwerfung: In ein paar hunderttausend Jahren wird Point Reyes eine Insel sein, die auf ihrem Weg nach Alaska die Bodega Bay „überfahren“ wird. Erst in den späten 1960er Jahren wurde den Experten klar, dass die San-Andreas-Verwerfung die Grenze zweier Kontinentalplatten ist und Erdbeben damit unvermeidlich sind. Seit diesem Zeitpunkt stellt sich für die Menschen in der Region nicht mehr die Frage, ob, sondern wann es zum nächsten Erdbeben kommen wird. Seit 1984 unternimmt die US-amerikanische Bundesbehörde United States Geological Survey intensive Untersuchungen insbesondere im direkt an der San-Andreas-Verwerfung gelegenen Örtchen Parkfield vor. Sie sollen dazu beitragen, die Vorhersagemöglichkeiten von Erdbeben zu verbessern. Hierbei wird seit 2004 mit Hilfe von SAFOD (San Andreas Fault Observatory at Depth) zum ersten Mal versucht, mit einer Tiefbohrung eine aktive Plattengrenze direkt anzubohren, um bei Erdbeben direkt Rückschlüsse auf die Prozesse in der Verwerfung ziehen zu können.

Verlauf

Die San-Andreas-Verwerfung wird von Geologen in drei Abschnitte unterteilt:

  • Das südliche Segment beginnt in der Nähe des Saltonsees und wird nach der angrenzenden Mojave-Wüste auch als Mojave-Segment bezeichnet. Hier verläuft die Störung erst nach Norden, bevor sie im weiteren Verlauf nach Nordwesten schwenkt und erst auf die San-Bernardino-Berge im Norden und schließlich auf die San-Gabriel-Berge im Süden trifft. (Diese Gebirgszüge entstanden aufgrund des Aneinanderreibens beider Kontinentalplatten).
  • Das zentrale Segment verläuft (ebenfalls nordwestlich) zwischen Parkfield und Hollister.
  • Das nördliche Segment der San-Andreas-Verwerfung zieht sich von Hollister über die San-Francisco-Halbinsel und verläuft ab dort – unter Wasser – bis zum Kap Mendocino, an welchem schließlich drei Kontinenalplatten aufeinander treffen.

Weblinks

Informationen der USGS: http://pubs.usgs.gov/gip/earthq3/contents.html (englisch)


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