- Sand (Willstätt)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 142 m ü. NN Fläche: 55,26 km² Einwohner: 9144 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner je km² Postleitzahl: 77731 Vorwahl: 07852 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 141 Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 40
77731 WillstättWebpräsenz: Bürgermeister: Marco Steffens (CDU) Willstätt ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Willstätt liegt in 139 bis 146 Meter Höhe in der Oberrheinischen Tiefebene an den Ufern der Kinzig, 10 km von Offenburg, 15 km bis zum Stadtzentrum von Straßburg.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Osten an Appenweier, im Süden an die Kreisstadt Offenburg, im Westen und Norden an die Stadt Kehl.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Eckartsweier, Hesselhurst, Legelshurst, Sand und Willstätt. Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils. Die Ortsteile bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender. Mit Ausnahme in der Ortschaft Willstätt befinden sich in den Ortschaften örtliche Verwaltungsstellen unter der Bezeichnung „Ortsverwaltung“.[2]
Zum Ortsteil Eckartsweier gehören das Dorf Eckartsweier und das Gehöft Dachshurst. Zum Ortsteil Hesselhurst gehört das Dorf Hesselhurst. Zum Ortsteil Legelshurst gehören das Dorf Legelshurst und der Wohnplatz Bahnstation Legelshurst. Zum Ortsteil Sand gehören die Dörfer Sand und Neusand. Zum Ortsteil Willstätt gehören das Dorf Willstätt und Hof und Haus Ziegelhütten.
Im Gemeindegebiet liegen zahlreiche abgegangene und aufgegangen Ortschaften: Hundsfeld, Hörderhof, Niederweiler, Otericheshǒwe und Wolfshül (im Ortsteil Eckartsweier), Altenburg (im Ortsteil Hesselhurst), Dachshurst, Hilzershofen, Hofhurst, Schönhurst, Sitzenhofen und Wesenrode sowie der in Legelshurst aufgegangen Ort Bolzhurst (im Ortsteil Legelshurst), Ahabruch, Eichach oder Eichhof, Grebern, Hohenrode, Mehof und Schweighausen (im Ortsteil Sand), Binzenburg, Kaestel und Roppenhofen (im Ortsteil Willstätt).[3]Geschichte
Willstätt wurde erstmals 1232 urkundlich erwähnt. Damals gehörte der Ort dem Bistum Straßburg, er fiel aber noch im 13. Jahrhundert an die Herrschaft Lichtenberg, wo er Sitz eines Amtes wurde. 1480 erbte die Grafschaft Hanau-Zweibrücken den Ort, der dann 1732 an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt ging. Im Zuge der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel die Gemeinde dann an das Großherzogtum Baden, wo Willstätt lange zum Landkreis Kehl gehörte. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam die Gemeinde zum neuen Ortenaukreis.
Religionen
Seit die Lichtenberger im 16. Jahrhundert die Reformation einführten, ist Willstätt überwiegend evangelisch geprägt.
Eingemeindungen
- 1971: Sand
- 1974: Eckartsweier
- 1975: Legelshurst (im Rahmen der Kommunalreform Baden-Württemberg)
Ortsteile mit Wappen
Eckartsweier: siehe eigenen Artikel. Hesselhurst: Im Jahre 1308 wurde Hesselhurst erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert gehört der Ort zum Amt Willstätt. Sand: Der Ort wurde erstmals 1254 urkundlich erwähnt und kam 1295 an die Herrschaft Lichtenberg, wo er dem Amt Willstätt zugeordnet wurde. Legelshurst: Historische Forschungen weisen auf eine erste Besiedelung im 8. Jahrhundert hin, die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte allerdings erst 1294 als Siedlung in der damaligen Grafschaft Lichtenberg. Politik
Bürgermeister
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 39,8 % (+7,0) - 9 Sitze (+1)
- FWV 19,8 % (-3,7) - 4 Sitze (-1)
- SPD 16,5 % (-1,9) - 3 Sitze (-1)
- Frauenliste 12,9 % (+0,4) - 2 Sitze (-1)
- Bürgerforum 11,0 % (-1,9) - 2 Sitze (-1)
Wappen
Das Willstätter Wappen besteht aus einem goldenen Kreuz auf rotem Grund. In drei der vier so gebildeten Viertel sind von der Mitte ausgehende schwarze Wolfsangeln abgebildet, während oben rechts ein silberner Schwan dargestellt ist. Dieser verweist auf die Herren von Lichtenberg als frühere Grundherren.
Partnerschaften
- Medingen und Ralbitz in Sachsen
- Jerking in Ungarn (Partnerschaft mit dem Ortsteil Eckartsweier)
- Liebling in Rumänien (Partnerschaft mit dem Ortsteil Legelshurst)
- Sand im Elsass (Partnerschaft mit dem Willstätter Ortsteil Sand)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Willstätt ist durch die Bundesstraße 28 (Kehl - Ulm) und die unmittelbare Nähe zur A 5 an das überregionale Straßennetz angebunden. Zudem zweigt im Ort die Bundesstraße 33 nach Ravensburg von der B 28 ab.
Die Europabahn (Offenburg - Straßburg) bindet Willstätt über die Haltestelle Legelshurst an das Schienennetz von Deutschland und Frankreich an.
Ansässige Unternehmen
Das Modeunternehmen Orsay hat seinen Sitz in Willstätt. Die BASF betreibt seit 1966 in Willstätt eine Magnetbandfabrik, in der Speichermedien (Audio- und Videokassetten sowie Medien für die EDV) und Druckplatten hergestellt werden.
Bildung
In Willstätt gibt es mit der Moscherosch-Schule eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie jeweils eine Grundschule in den Ortsteilen Eckartsweier (Johannes-Beinert-Schule), Legelshurst (Eichenwaldschule), Sand und Willstätt. In Hesselhurst besteht mit der Astrid-Lindgren-Schule eine Sonderschule für geistigbehinderte Kinder. Zudem gibt es drei evangelische, zwei kommunale und einen römisch-katholischen Kindergarten.
Alle weiterführenden Schulen stehen in den umliegenden Städten, vor allem in Kehl, zur Verfügung. Im Ortsteil Eckartsweier ist die Staatlich anerkannte Lehranstalt für Krankengymnastik und Massage Ortenau ansässig.
Telekommunikation
In der Waldsiedlung ( Geographische Koordinaten: 48°33'48"N 7°55'41"O) befindet sich seit 1978 ein 108 Meter hoher Fernmeldeturm aus Stahlbeton, ein Typenturm vom Typ FMT 11, der Deutschen Telekom AG.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Kirche in Willstätt ist die einzige noch existierende Barock-Kirche im Hanauerland. Am 16. Mai 1753 war die Grundsteinlegung. Ursprünglich sollte sie bis zum 30. Oktober 1754 fertiggestellt sein, jedoch stürzte am 30. Oktober 1754 der Turm ein und zerschmetterte das Langhaus bis zur Hälfte. Grund dafür war eine Sandschicht unter der Kirche. Damit sie trotzdem weitergebaut werden konnte, wurde sie vier Fuß in Richtung Straße hin verschoben und in den Sand 26 Eichenbäume gesetzt. Am Martinstag des Jahres 1756 (11. November 1756) war endlich dann der Tag des Kirchweihfestes. Im 2. Weltkrieg gingen 4 von 6 Fenstern kaputt, 2 waren schwer beschädigt. Der Zwiebelturm wurde ebenfalls angegriffen. Kurz nach dem Kriegsende wurde mit großzügiger Unterstützung der Landeskirche mit der Renovierung der Kirchen außen und innen begonnen. Im Jahr 1975 wurde die Kirche erneut renoviert. Im Jahr 1974 begann der Turm erneut, sich nach Süden zu neigen. Durch die Rheinregulierung war der Grundwasserspiegel abgesunken und die Eichenbalken im Fundament des Turmes befanden sich nur manchmal noch im Grundwasser, wodurch sie faulten. Um den Turm zu retten, durften zunächst die Glocken nicht mehr geläutet werden. Dann bohrte eine Spezialfirma Löcher zu den Fundamenten, spülte unter Wasserdruck die zerbröselten Eichenbalken heraus und füllte die Hohlräume unter hohem Druck mit einem Spezialbeton. Es wurde weiterhin kontrolliert ob sich der Turm neigte. 1979 konnte Entwarnung gegeben werden. Der Turm hatte sich nicht mehr geneigt.
Sport
Sportliches Aushängeschild der Gemeinde ist die Männer-Handballmannschaft des TV 08 Willstätt-Ortenau, die derzeit in der 2. Bundesliga Süd spielt. Von 1999 bis 2003 spielte die Mannschaft in der 1. Bundesliga, davon die letzten drei Jahre in einer Spielgemeinschaft mit dem benachbarten TuS Schutterwald.
Die Frauenfußballmannschaft des SC Sand spielt in der Zweiten Fußball-Bundesliga. 1996/97 war man sogar für ein Jahr erstklassig.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1601, 7. März, Johann Michael Moscherosch, † 4. April 1669 in Worms, deutscher Barockschriftsteller
- 1623, Quirinus Moscherosch, † 1675 in Straßburg, deutscher Pfarrer und Dichter
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Willstätt vom 23. November 2004
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 423–427
Weblinks
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