- Landkreis Kehl
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Wappen Deutschlandkarte 48.5833333333337.9166666666667Koordinaten: 48° 35′ N, 7° 55′ OBasisdaten (Stand 1972) Bestandszeitraum: 1938–1972 Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Südbaden Verwaltungssitz: Kehl Fläche: 310 km² Einwohner: 61.130 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: KEL Kreisgliederung: 35 Gemeinden Lage des Landkreises Kehl in Baden-Württemberg Der Landkreis Kehl war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Landkreis Kehl lag im Westen Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden die Landkreise Bühl (BH), im Südosten Offenburg und im Süden Lahr (LR). Im Westen bildete der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit dem französischen Departement Bas-Rhin. Bei Kehl mündet die von Osten her kommende Kinzig. Der gesamte Landkreis liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Schwarzwald im Osten und Vogesen im Westen. Die Kreisstadt Kehl lag im Westen des Landkreises an der Grenze zu Frankreich.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Kehl umfasste überwiegend das rechtsrheinische historische Hanauerland mit einigen hinzugefügten Gemeinden. 1803 kam das Gebiet an Baden. 1807 entstand das Bezirksamt Kehl mit Sitz in Kork, das 1857 um die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Rheinbischofsheim erweitert wurde. 1881 wurde der Amtssitz von Kork nach Kehl verlegt. Das zum Landeskommissärbezirk Freiburg gehörige Bezirksamt Kehl wurde 1924 in den Landkreis Kehl überführt, der 1936 bei Aufhebung des Landkreises Oberkirch noch einige Gemeinden dazu bekam
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Kehl zum Regierungsbezirk Südbaden. Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Kehl aufgelöst. Der größte Teil und mit ihm die Kreisstadt Kehl wurde zusammen mit den Landkreisen Offenburg, Lahr und Wolfach sowie Teilen des Landkreises Bühl zum heutigen Ortenaukreis vereinigt, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Kehl wurde. Ein kleiner nördlicher Teil wurde dem vergrößerten Landkreis Rastatt zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Jahr Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 50.883 13. September 1950 42.039 Jahr Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 53.222 27. Mai 1970 61.130 Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Kehl 1807–1972:
- 1807–1809: Friedrich Rettig
- 1810–1822: Conrad Ludwig Rettig
- 1822–1829: Karl August Wilhelm Kiefer
- 1829–1840: August Eichrodt
- 1841–1843: Carl von Neubronn
- 1843–1847: Wilhelm Exter
- 1847–1849: Maximilian Johann Adam von Bodman
- 1849–1861: Carl Alexander von Hunoltstein
- 1861–1869: Albert Frech
- 1869–1870: Otto Flad
- 1871–1877: Leopold Sonntag
- 1877–1890: Richard Reinhard
- 1890–1899: Richard Teubner
- 1899–1906: Heinrich Belzer
- 1906–1920: Julius Holderer
- 1920–1945: Wilhelm Schindele
- 1945 : Friedrich Stephan
- 1945–1947: Karl Ludwig Schecher
- 1947–1951: Peter Mayer
- 1951–1955: Wolfgang Bechtold
- 1955–1972: Walter Schäfer
Wappen
Das Wappen des ehemaligen Landkreises Kehl zeigte in geviertem Schild mit silbernem Herzschild, darin ein schräglinks liegender, von zwei roten heraldischen Rosen mit goldenem Butzen beseiteter schwarzer Anker, in den Feldern 1 und 4 in Gold drei rote Sparren, im Feld 2 in Silber ein rotes Kleeblattkreuz und im Feld 3 in Silber eine rote Zinnenmauer mit spitzbedachtem schwarzem Schwanenrumpf als Zier. Das Wappen wurde am 26. Mai 1959 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Die Sparren deuten auf das Wappen des Herzogs von Hanau-Lichtenberg hin. Der Herzschild trägt eine modifizierte Version des Stadtwappens von Kehl. Das Kreuz ist das Wappen der Stadt Renchen, und die Mauer ist dem Wappen der Stadt Lichtenau entnommen.
Verkehr
Eisenbahn
Die 1844 erbaute badische Hauptbahnlinie Karlsruhe-Freiburg im Breisgau schnitt den Kreis im Osten, mit Bahnhöfen in Renchen und Appenweier. In Appenweier zweigt die Renchtalbahn nach Oberkirch bis Bad Peterstal-Griesbach ab, außerdem befindet sich dort der Anschluss an das französische Schienennetz (seit 1861) über eine Querverbindung nach Straßburg. Bahnhöfe befinden sich in Legelshurst, Kork und Kehl.
Für den ganzen Kreis bedeutend war die 1892 bis 1898 erbaute Schmalspurbahn Rastatt-Kehl-Lahr, die in Nord-Süd-Richtung etwa parallel zum Rhein verlief und so die Dörfer untereinander und mit den Städten verband. Liebevoll wurde sie im Volksmund „Entenköpfer“ genannt. Diese Dampfkleinbahn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wegrationalisiert und durch Busverbindungen ersetzt. Wie heute die Buslinien verlief die Trasse des „Entenköpfers“ mitten durch die Ortschaften hindurch, oft auf der Hauptstraße, und jedes angeschlossene Dorf besaß eine eigene Haltestation. Außerhalb der Ortschaften folgte sie meist den Hauptverbindungsstraßen.
Außerdem besaß Kehl bis zum Ende des ersten Weltkrieges einen Anschluss an das Straßburger Straßenbahnnetz.
Straßennetz
Die Bundesstraße 36 durchlief den Kreis von Norden nach Süden. In Kehl schneidet diese Straße die vom Schwarzwald kommende Bundesstraße 28, die bei Appenweier das Kreisgebiet betrat. Seit den 1960ern (??) vierspurig ausgebaut, diente sie als Autobahnzubringer der Stadt Kehl zur Anschlussstelle Appenweier der Bundesautobahn 5, die ebenfalls in Nord-Süd-Richtung den Kreis schnitt. In Kehl befand sich bereits seit dem Mittelalter eine Rheinbrücke nach Straßburg. Außerdem befindet sich ein Rheinübergang beim Stauwehr Freistett-Gambsheim(F)
Wasserstraßen
Der Rhein ist seit je eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas, und seit 1901 hat Kehl einen Rheinbinnenhafen mit drei Becken. Auf der nicht schiffbaren Kinzig, die von Willstätt bis zur Mündung bei Kehl im Kreisgebiet verläuft, flößte man seit dem Mittelalter Schwarzwaldholz zum Rhein.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Kehl gehörten ab 1936 zunächst 4 Städte und 31 Gemeinden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Kehl machten am 1. Juli 1971 die Gemeinden Neumühl und Odelshofen, die sich mit der Stadt Kehl vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Kehl schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Kehl, kleinste Gemeinde war Hausgereut.
Die Gemeinden des Landkreises Kehl vor der Gemeindereform:
Landkreise und kreisfreie Städte (1938–1972) in Baden-WürttembergAalen | Backnang | Baden-Baden | Balingen | Biberach | Böblingen | Bruchsal | Buchen | Bühl | Calw | Crailsheim | Donaueschingen | Ehingen | Emmendingen | Esslingen | Freiburg (Stadt) | Freiburg (Land) | Freudenstadt | Friedrichshafen | Göppingen | Hechingen | Heidelberg (Stadt) | Heidelberg (Land) | Heidenheim | Heilbronn (Stadt) | Heilbronn (Land) | Hochschwarzwald | Horb | Karlsruhe (Stadt) | Karlsruhe (Land) | Kehl | Konstanz (Stadt) | Konstanz (Land) | Künzelsau | Lahr | Leonberg | Lörrach | Ludwigsburg | Mannheim (Stadt) | Mannheim (Land) | Mergentheim | Mosbach | Müllheim | Münsingen | Neustadt/Schwarzwald | Nürtingen | Offenburg | Öhringen | Pforzheim (Stadt) | Pforzheim (Land) | Rastatt | Ravensburg | Reutlingen | Rottweil | Säckingen | Saulgau | Schwäbisch Gmünd | Schwäbisch Hall | Sigmaringen | Sinsheim | Stockach | Stuttgart | Tauberbischofsheim | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Überlingen | Ulm (Stadt) | Ulm (Land) | Vaihingen | Villingen | Waiblingen | Waldshut | Wangen | Wolfach
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