Sanikel

Sanikel
Sanikel
Sanicula arctopoides

Sanicula arctopoides

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Saniculoideae
Gattung: Sanikel
Wissenschaftlicher Name
Sanicula
L.
Habitus des Wald-Sanikel (Sanicula europaea)
Blütenstand des Wald-Sanikel (Sanicula europaea)

Die Pflanzengattung Sanikel (Sanicula) gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und besteht aus etwa 37 bis 40 Arten.

Ihre Hauptverbreitung hat die Gattung in Nordamerika und Ostasien. Der Wald-Sanikel (Sanicula europaea) ist die einzige in Europa heimische Art und gilt als Tertiärrelikt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Sanikel sind niedrige, schlanke, niederliegende oder aufrecht wachsende zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen ohne Behaarung. Sie wachsen verzweigend oder aufrecht, gerade und unverzweigt aus einem kurzen Wurzelstock oder direkt aus spindelförmigen oder knollenförmigen Wurzeln. Die Sprossachse ist meist verzweigt, die Anordnung der Verzweigungen ist sehr unterschiedlich.

Die Laubblätter stehen an Blattstielen oder sind fast aufsitzend, sind selbst membranartig dünn bis beinahe lederartig. Sie sind handförmig oder fiederspaltig geteilt bis mehrfach zusammengesetzt, die einzelnen Blattteile sind unterschiedlich gezähnt, gelappt, fiederspaltig geteilt oder ganzrandig. Die Blattspindel ist kahl oder beflügelt.[1]

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstände bestehen aus einfachen kopfförmigen Dolden, die zymos oder traubig angeordnet sind. Der Hüllkelch besteht aus ganzrandigen oder gelappten Tragblättern, die sowohl länger als auch kürzer als die Dolden sein können. Die Dolden sind zweigeschlechtig oder eingeschlechtig, wobei dann nur männliche Blüten gebildet werden.

Die Blüten sind weiß, grünlich-weiß, grünlich-gelb, gelb, rot, lila, blau oder violett, stehen an Blütenstielen oder sind fast aufsitzend. Dabei werden die rein männlichen Blüten oft auffallend durch Blütenstiele hervorgehoben und sind abfallend oder beständig. Die Kelchblätter sind borstenförmig, linealisch-lanzettlich oder abgestumpft eiförmig und beinahe einzeln stehend bis stark miteinander verwachsen. An der reifen Frucht sind die Kelchblätter geschnäbelt oder durch die Bewehrung der Früchte verdeckt. Der Rand der spatelförmigen bis eiförmigen Kronblätter ist gebuchtet, die Spitze ist eingeengt und eingebogen. Der Griffel ist entweder kürzer als die Kelchzipfel oder verlängert, abstehend, zurückgebogen oder geschraubt. Das Stylopodium fehlt oder ist abgeflacht und scheibenförmig.[1]

Früchte und Samen

Die Früchte sind länglich-eiförmig bis kugelförmig und lateral etwas abgeflacht. Sie sind dicht mit Stacheln, Ährchen, Schuppen oder Knöllchen besetzt. Die Stacheln sind an der Basis oftmals verbreitert oder knollig, gerade oder mit einem Haken versehen. Rippen sind nur ansatzweise vorhanden. Das Karpell ist beinahe drehrund oder lateral oder dorsal abgeflacht. Die Ölstriemen können groß oder klein sein, in regelmäßiger oder unregelmäßiger Anordnung stehen. Es befinden sich drei bis zu einer Vielzahl Ölstriemen unter der dorsalen und lateralen Oberfläche und meist zwei an der Kommissur. Die Samenoberfläche ist glatt, konkav oder faltig, verstärkende Zellen fehlen.[1]

Arten (Auswahl)

Die Gattung Sanicula besteht aus etwa 37 bis 40 Arten:

  • Sanicula arctopoides Hook. & Arn.
  • Sanicula arguta Greene ex Coult. & Rose
  • Sanicula astrantiifolia
  • Sanicula bipinnata Hook. & Arn.
  • Sanicula caerulescens
  • Sanicula canadensis L.
  • Sanicula chinensis Bunge
  • Sanicula elata Ham. ex Don (Syn.: Sanicula europaea var. javanica Wolff)
  • Sanicula elongata
  • Wald-Sanikel (Sanicula europaea L.)
  • Sanicula giraldii
  • Sanicula hacquetioides
  • Sanicula lamelligera
  • Sanicula marilandica L.
  • Sanicula odorata (Raf.) Pryer & Phillippe
  • Sanicula orthacantha
  • Sanicula oviformis
  • Sanicula pengshuiensis
  • Sanicula petagnioides
  • Sanicula rubriflora
  • Sanicula rugulosa
  • Sanicula serrata
  • Sanicula smallii E.P.Bicknell
  • Sanicula tienmuensis
  • Sanicula tuberculata Maxim.
  • Sanicula tuberosa Torr.

Literatur

  • She Menglan, Loy R. Phillippe: Sanicula in Wu Zheng-yi, Peter Hamilton Raven (Hrsg.): Flora of China, vol. 14, Apiaceae through Ericaceae Beijing: Science Press, St. Louis: Missouri Botanical Garden, 2005, ISBN 1-930723-41-5, online (engl.)
  • Kathleen M. Pryer & Loy R. Phillippe: A synopsis of the genus Sanicula (Apiaceae) in eastern Canada.Canadian Journal of Botany 67(3), 1989: 694–707. doi:10.1139/b89-093, (PDF: 1,91 MB) (engl.)

Einzelnachweise

  1. a b c Mildred E. Mathias & Lincoln Constance: Sanicula. In: Flora of Peru - Umbelliferae, Fieldiana: Botany, Band 13, Teil V-A, Nummer 1, 1962, Seite 93–94. (online)

Weblinks

 Commons: Sanikel (Sanicula) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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