Sankt Marien (Elberfeld)

Sankt Marien (Elberfeld)
Ansicht von Westen

Die Kirche Sankt Marien in Wuppertal ist der zweite im 19. Jahrhundert für die katholische Gemeinde Elberfelds erbaute Sakralbau.

Der immense Bevölkerungszuwachs in Elberfeld in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte auch für die katholische Gemeinde Elberfelds neue Kirchenbauten und die Abpfarrung neuer Wohngebiete erforderlich. So beschloss die Laurentius-Gemeinde im Jahr 1882 den Bau zweier neuer Kirchen, der Herz-Jesu-Kirche in der Nordstadt und der Marienkirche am Hang des Hardtbergs im Osten Elberfelds.

Dabei konnte sie auf ein 1879 erworbenes Grundstück eines seit 1868 bestehenden Kirchbauvereins für den Elberfelder Osten zurückgreifen. Gründung des Vereins und Namensgebung gehen auf den Elberfelder Lehrer Johann Georg Breuer zurück, der mit dem Marien-Patrozinium an das der alten Marien-Vikarie erinnern wollte, die ein nahegelegenes Grundstück besaß, aber mit der Reformation verschwunden war.

Wer Architekt des Gebäudes war, ist nicht sicher. Quellen nennen einen Neusser Stadtbaumeister Schmitz bzw. die Firma Tüshaus & von Abbema[1] aus Düsseldorf. Am 15. September 1884 wurde der Grundstein durch Bischof Bernhard Thiel aus Costa Rica gelegt, der Barmer Dechant Peter Meisloch weihte am 10. Juni 1886 die Kirche ein.

Der in seiner Mischung verschiedener Stilelemente eigenwillige, historistische Bau ist eine dreischiffige Basilika auf dem Grundriss eines Lateinischen Kreuzes mit einschiffigem Querarm und einem fast direkt an die Vierung anschließenden, halbrunden Chor und bedient sich vornehmlich spätromanischer und einiger gotischer Stilelemente. Wie für die katholischen Kirchen Wuppertals typisch, ist der nach Südosten ausgerichteten Kirche eine Doppelturmfassade vorgesetzt, der gesamte Bau ist mit gelbem Backstein vermauert. Der Dachstuhl der Kirche wurde bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört; beim Wiederaufbau in den Jahren 1947–49 verzichtete man auf eine Rekonstruktion des achteckigen Vierungsturms und baute flachere, weit überkragende Dächer, die stilfremd wirken und das Bild der Kirche charakterisieren.

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 33 Theodotos – Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S. 475. (als CD-ROM-Edition: Leipzig 2008, ISBN 978-3-86502-177-9)

Literatur

Weblinks

 Commons: Sankt Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste
  • Porträt der Kirche auf der Internetpräsenz des katholischen Pfarrverbands Elberfeld-Mitte
51.2598055555567.1558055555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sankt Suitbertus — Ansicht von Norden St. Suitbertus in der Südstadt des Wuppertaler Stadtteils Elberfeld ist das vierte katholische Kirchengebäude in Elberfeld. Dem Zuzug vieler Katholiken vor allem aus Westfalen in das im Zuge der Industrialisierung des 19.… …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Marien-Kirche — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Andere Namen Marias, wie Unsere liebe Frau (davon abgeleitet meist „Frauenkirche“ oder „Liebfrauenkirche“, französisch Notre Dame),… …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtkirche St. Marien — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Andere Namen Marias, wie Unsere liebe Frau (davon abgeleitet meist „Frauenkirche“ oder „Liebfrauenkirche“, französisch Notre Dame),… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche Herz Jesu (Elberfeld) — Herz Jesu Herz Jesu, im Volksmund auch Nordstadt Dom genannt, in der Elberfelder Nordstadt in Wuppertal ist die dritte im 19. Jahrhundert erbaute katholische Kirche des Stadtteils. Die katholische Gemeinde plante für den in der zweiten Hälfte des …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wuppertaler Sakralgebäude — Die Bewohner der Stadt Wuppertal gehören über 50 unterschiedlichen Religionen und Konfessionen an. Der explosionsartige Bevölkerungszuwachs im 19. Jahrhundert begünstigte auch den Bau vieler Sakralgebäude, insbesondere für die in der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Sakralbauten in Wuppertal — Die Bewohner der Stadt Wuppertal gehören über 50 unterschiedlichen Religionen und Konfessionen an. Der explosionsartige Bevölkerungszuwachs im 19. Jahrhundert begünstigte auch den Bau vieler Sakralgebäude, insbesondere für die in der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wuppertaler Sakralbauten — Die Bewohner der Stadt Wuppertal gehören über 50 unterschiedlichen Religionen und Konfessionen an. Der explosionsartige Bevölkerungszuwachs im 19. Jahrhundert begünstigte auch den Bau vieler Sakralgebäude, insbesondere für die in der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchen in Wuppertal — Die Liste enthält die Gemeinden möglichst aller Religionen in Wuppertal sowie ihre Versammlungsräume bzw. sakralen Gebäude. Die evangelischen und katholischen Kirchen sind nach ihren Kirchen bzw. Pfarrgemeinden gegliedert. Zu den… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Marienkirchen — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Andere Namen Marias, wie Unsere liebe Frau (davon abgeleitet meist „Frauenkirche“ oder „Liebfrauenkirche“, französisch Notre Dame),… …   Deutsch Wikipedia

  • Marienkirche — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Andere Namen Marias, wie Unsere liebe Frau (davon abgeleitet meist „Frauenkirche“ oder „Liebfrauenkirche“, französisch Notre Dame),… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”