- Santos Dumont Demoiselle
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Die Santos-Dumont Demoiselle (Nos. 19 - 22) war die letzte Entwicklung des brasilianischen Luftfahrtpioniers Alberto Santos Dumont. Sie war das erste in Kleinserie produzierte Sportflugzeug der Welt.
Das Leichtflugzeug Nr. 19 war 7,90 Meter lang und hatte eine Spannweite von 5,50 Meter. Das aus Bambus hergestellte Flugzeug wurde von einem 13 kW (18 PS) starken Duthiel-Chalmers-Motor angetrieben. Der Motor war trocken nur 24,5 kg schwer und befand sich über dem Kopf des Piloten. Der Motor wurde in den späteren Varianten tiefer vor den Piloten gesetzt. Insgesamt wog das Flugzeug nur 110 kg. Gesteuert wurde die Demoiselle hauptsächlich mit dem Heckleitwerk und über Tragflächenverwindungen. Der Pilot saß unter dem Motor zwischen dem zweirädrigem Fahrwerk.
Alberto Santos Dumont erhoffte sich mit seinem Leichtflugzeug Nr. 19 den Grand Prix d´Aviation (1 km Flug) von Henry Deutsch und Ernest Archdeacon zu erobern, scheiterte aber. Am 21. November 1907 flog er mit seiner Nr. 19 122 Meter weit. Den Preis gewann schließlich Henri Farman am 13. Januar 1908.
Da die Leistung der Demoiselle zu gering war, ersetzte Santos Dumont 1909 den Motor durch einen 35 PS Darracq-Motor und nannte die Maschine jetzt Nr. 20. Weitere Modifikationen führten zu den Typen Nr.21 und Nr.22 von denen Santos Dumont weit mehr als 10 Exemplare verkaufen konnte. In der Automanufaktur Clement-Bayard in Frankreich wurden die Maschinen in einer Art Serie gebaut. In Europa kostete die Maschinen mit Motor 7500 Francs. Der Erfinder Tom Hamilton baute sie Hamilton Aero Manufacturing in den USA und verkaufte sie ohne Motor für 250 $, die Chicago Company bot sie komplett für 1.000 $ an. Der letzte Flug von Alberto Santos Dumont endete am 4. Januar 1910 mit einem Unfall seiner Demoiselle, über den er nie redete. Im Juni und Juli 1911 wurde er im Magazin Popular Mechanics für die Entwicklung der Nr. 20 und Nr. 21 gewürdigt.
Der Typ Nr. 22 hatte einen etwas größere Spannweite und einen 40 PS wassergekühlten Clement-Bayard-Motor. Die Maschine konnte innerhalb von 15 Tagen fertig produziert werden. Sie hatte eine außerordentliche Leistungsfähigkeit für die damalige Zeit. Sie flog bis zu 110 km/h schnell und brauchte nur 200 m zum Abheben. Im September 1909 erreichte die Demoiselle mehrere Flugrekorde, wie z.B. einen Flug über 18 km in 16 Minuten. Das spätere französische Fliegerass im Ersten Weltkrieg Roland Garros flog die Maschine 1910 im Belmont Park in New York.
Santos Dumont verteilte die Bauzeichnungen der Demoiselle kostenlos, so dass es eine ganze Reihe Nachbauten gab. Die finnische Demoiselle Tampereella vom Typ Nr. 20 von 1910 war so ein Modell.
Die erste belgische Pilotin Hélène Dutrieu erlernte 1908 auf einer Demoiselle das Fliegen. Ihre ersten Flugversuche ohne Flugschein endeten damals allerdings in einer Bruchlandung.
Museumsflugzeug
Eine Replika-Maschine der Demoiselle No.20 steht im Museu Aeronáutico in Rio de Janeiro.
Technische Daten
Santos-Dumont Demoiselle No.20: Kenngröße Daten Länge 8,00 m Flügelspannweite 5,10 m Tragflügelfläche 10,2 m² Höhe 2,40 m Antrieb Ein Dutheil-Chalmers (Darracq) 2-Zylinder-Boxermotor mit 35 PS Höchstgeschwindigkeit 90 km/h Besatzung ein Pilot Flugdauer 20 - 30 Minuten Dienstgipfelhöhe k.A. Leergewicht 110 kg Fluggewicht 143 kg Weblinks
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