- Sasso da Pigna
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Die Festung Sasso da Pigna (A 8385) ist ein Schweizer Artilleriewerk auf dem Gotthardpass.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Italien 1929 eine Strasse von den Tosafällen auf den San Giacomopass gebaut hat und im Zweiten Weltkrieg Mussolini zwei Eisenbahnwagen auf dem Pass aufstellen ließ, war für die Schweizer Regierung klar, dass der San Giacomo eine grosse Bedrohung darstellte. Von der Passhöhe sind es nur gerade 12 km bis zum Südportal des Gotthard-Eisenbahntunnels. Es musste von der Schweiz schnell gehandelt werden. Die Errichtung von Infanteriesperren stellten die ersten Gegenmassnahme dar. Mit einer langen Unterstützungswaffe musste der Infanterie im Notfall geholfen werden. Das Werk Sasso da Pigna war das zweite Werk, das diese Unterstützung liefern sollte.
Die Planung für die Festung Sasso da Pigna dauerte nur ein Jahr. Am 28. August 1941 wurde der Vertrag für den Bau abgeschlossen.
Wenige Tage nach der Vertragsunterzeichnung mit den Unternehmern wurde mit dem Bau der Festung Sasso da Pigna begonnen. Das Projekt sah Geschützstände mit Munitionsmagazinen am Nordhang des Monte Prosa, auf der Höhe der Alpi di Sella vor. Zu Beginn waren nur zwei 10,5-cm-Bunkerkanonen vorgesehen. Es wurden noch zwei weiteren zwei 7,5-cm-Bunkerkanonen in die Planung mit einbezogen. Mit diesen 7,5-cm-Kanonen sollte die Gotthardpass-Strasse gesperrt werden. Im November 1941 wurde aber die Entscheidung gefällt, das Werk mit vier 15-cm-Bunkerkanonen zu bestücken. Lieferschwierigkeiten führten dann aber dazu, dass erst einmal vier 10,5-cm-Bunkerkanonen eingebaut wurden. Im Juli 1943 waren die ersten zwei 10,5-cm-Kanonen schussbereit. Im Oktober waren auch die zwei restlichen 10,5-cm-Kanonen schussbereit.
Schon im Jahr 1942 wurden am Projekt erhebliche Änderungen vorgenommen. Es wurde beschlossen, dass die Unterkünfte auf der nördlichen Seite hinter dem Passee gebaut werden sollte. Beim Bauende bestand das Werk aus zwei deutlich getrennten Teilen. Hinter dem Haupteingang befindet sich die logistische Infrastruktur wie Küche, Krankenzimmer, Unterkünfte usw. Im oberen Teil, der mit einem ca. 1 km langen Stollen verbunden ist wurden ein kleiner Unterkunftsteil für die Geschützmannschaft, Munitionsmagazine und natürlich die Geschütze eingebaut. Die beiden Ebenen trennen über 400 Treppenstufen voneinander. Für das Material steht ein kleiner Aufzug (Standseilbahn) zur Verfügung.
Für die Aussenverteidigung wurde zum Schutz der Scharten für die Kanonen ein Infanteriebunker südlich davon erstellt. An dieser Stelle befand sich auch das Gros der Flugzeugabwehr.
1944 wurden die 10,5-cm-Kanonen durch die schon vorher geplanten 15-cm-Kanonen ersetzt. Im September des gleichen Jahres waren die vier 15-cm-Kanonen schussbereit. Die praktische Schussweite der 15-cm-Kanonen betrug 23,5 km. Damit konnte im westlichen Sektor das Gebiet bis zu einer Linie von Ulrichen (VS) bis Formazza (I) erreicht werden, im östlichen Sektor dasjenige vom Scopi (Lukmanier) bis zum Pizzo Campo Tencia.
Das Bauende der Anlage war 1945. Die Kosten für das Werk beliefen sich auf rund 10 Mio. Schweizer Franken.
Mit 2,4 km Stollenlänge und über 8000 Quadratmeter Nutzfläche gehört die Anlage zu den grössten ihrer Art im Raum Gotthard.
Im Jahr 1998 wurde das Werk Sasso da Pigna ausser Dienst gestellt.
Infrastruktur
Das Werk ist in zwei Teile gegliedert.
- Teil A: Unterkunft
- Teil B: Kampfstand
Einrichtungen im Teil A
- Haupteingang
- Filterraum
- Kommandotrakt
- Proviantvorrat
- Maschinenraum
- Sanitätstrakt
- Unterkunftstrakt
- Verpflegungstrakt
- Wasserreservoir
Einrichtungen im Teil B
- Geschütz Ost 1
- Geschütz Ost 2
- Filterraum
- Maschinengewehrstand 1
- Maschinengewehrstand 2
- Munitionsmagazin
- Unterkunftstrakt
- Wasserquelle
- Geschütz West 1
- Geschütz West 2
Weitere Waffen
- 12 verbunkerte Maschinengewehre
- 6 mobile Maschinengewehre
- 2 verbunkerte 8,1-cm-Minenwerfer
Weblinks
46.5587222222228.5663888888889Kategorien:- Befestigungsanlage im Zweiten Weltkrieg
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