- Satelliten-DNA
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Als Satelliten-DNA (hoch repetitive DNA) werden in der Genetik Abschnitte im Genom von höheren Organismen (Eukaryoten) bezeichnet, die aus repetitiven, also sich wiederholenden Abfolgen der Basen der DNA bestehen.
Name
Ihren Namen haben sie erhalten, weil sich diese Bereiche aufgrund ihrer abweichenden Basenzusammensetzung bei der Dichtegradientenzentrifugation als kleine "Satelliten"-Bande abtrennen lassen.
Eigenschaften
Meistens handelt es sich um wiederholte Sequenzen von fünf bis zehn Basenpaaren, die aber auch sehr viel länger werden können und sich über Bereiche von bis zu 100.000 Basenpaaren erstrecken können. In einem durchschnittlichen Säugetiergenom bestehen etwa zehn Prozent der DNA aus diesen einfach strukturierten DNA-Sequenzen. Diese Abschnitte haben eine besonders hohe Renaturierungsgeschwindigkeit.
Bei Säugetieren liegen die meisten dieser Bereiche im Heterochromatin in der Nähe der Zentromeren, bei Drosophila melanogaster zudem noch an den Telomeren. An den Zentromeren lagern sich bei der Mitose und Meiose die Mikrotubuli des Spindelapparates an.
Abgrenzung
Wenn genau zwei Nukleotide wiederholt werden, spricht man von "dinucleotide repeats", sind es drei so werden sie "trinucleotide repeats" genannt.
Wenn weniger als zehn Nukleotide wiederholt werden, spricht man von Mikrosatelliten oder short tandem repeats (STR).
Wenn zehn bis sechzig Nukleotide wiederholt werden, spricht man von Minisatelliten.
Wenn die Anzahl der Wiederholungen unbekannt, variabel oder uninteressant ist, verwendet man die Bezeichnung variable number tandem repeat (VNTR).
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