- Sattelschwein
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Das Angler Sattelschwein ist eine Rasse des Hausschweins. Es geht zurück auf ein unveredeltes, schwarzbuntes Landschwein, das in Angeln in Schleswig-Holstein durch engagierte Landwirte durch die Einkreuzung von englischen Ebern weiterveredelt wurde. Seit 1926 wird das Angler Sattelschwein herdbuchmäßig in Deutschland gezüchtet und ist seit 1937 als Rasse anerkannt.
In der klassischen Färbung ist die hintere Körperhälfte des Angler Sattelschwein schwarz, ein weißer Gürtel oder Sattel zieht sich über die Vorderhand. Das Angler Sattelschwein zeichnet sich durch eine Reihe von Vorzügen aus: So hat es hervorragende Muttereigenschaften, gute Weidefähigkeit und ist sehr anspruchslos in der Halteform. Das Angler Sattelschwein gehört jedoch zu den sogenannten Fettschweinen, was dazu führte, dass die Rasse in den 1960er Jahren aufgrund der Verbrauchernachfrage nach fettarmem Schweinefleisch an Bedeutung stark zurückging. Ende der 1980er Jahre standen keine zehn Sauen mehr im Herdbuch, und es gab nur einen einzigen eingetragenen Eber.
Mittlerweile haben einige Biobetriebe sich dieses Schweins angenommen, das sich sehr gut für die Freilandhaltung eignet. Nach wie vor gibt es nur sehr wenige Herdbuchbetriebe, die diese robuste und frohwüchsige Rasse züchten. Um überhaupt eine Erhaltung dieser Rasse in Deutschland sicherzustellen, wurden vor einigen Jahren Sattelschweine aus Ungarn importiert, die von Tieren abstammen, die nach dem Zweiten Weltkrieg dorthin gelangten.
Seit 1991 gibt es eine Arbeitsgemeinschaft der Sattelschweinzüchter, die sich besonders um den Erhalt und die Verbreitung des Angler Sattelschweins bemüht.
Literatur
- Norbert Benecke: Der Mensch und seine Haustiere - Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung, Theiss Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3806211051
- Prof. Dr. Dr. Hans Hinrich Sambraus: Farbatlas Nutztierrassen: 250 Rassen in Wort und Bild, Ulmer (Eugen) Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3800132192
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