- Satzradikal
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Unter einem Satzradikal versteht man in der Sprechakttheorie die gemeinsame Beschreibung eines Sachverhaltes (Proposition) in verschiedenen Satztypen mit gleichem lexikalischem Inhalt, d. h. denselben Lexemen mit derselben syntaktischen Verknüpfung. Das Gegenstück zu diesem Begriff ist der Satzmodus (etwa: Frage-, Aussage- oder Aufforderungssatz). Das Begriffspaar Satzradikal/Satzmodus stammt von dem finnischen Philosophen Erik Stenius, der sich dabei auf eine Begriffsbildung von Ludwig Wittgenstein bezieht. Die entsprechende theoretische Unterscheidung geht auf Gottlob Frege zurück.
Beispielsweise enthalten die Sätze:
- Lola rennt.
- Rennt Lola?
- Lola, renn!
als gemeinsames Satzradikal „das Rennen von Lola“, ausgedrückt durch die Lexeme „Lola“ und „rennen“ sowie ihre Verknüpfung als Subjekt (hier auch Agens) und Prädikat. Sie unterscheiden sich jedoch im Satzmodus: Im ersten Fall handelt es sich um einen Aussagesatz, im zweiten um einen Fragesatz, im dritten um einen Aufforderungssatz.
Literatur
- Erik Stenius: Mood and Language Game. Synthese 1967/17, 254–274.
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