- Savagnin
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Der Savagnin, auch Savagnin blanc genannt, ist eine weiße Rebsorte, die fast nur noch im Jura kultiviert wird. Der Weißwein ist meist goldgelb, und geschmacklich erinnert der Wein an Nuss, Vanille und Honig (bisweilen auch etwas rauchig). Der berühmte Ampelograph Pierre Galet behauptet, dass Savagnin mit dem früher in Deutschland, im Elsass, in Österreich und in Ungarn verbreiteten Traminer identisch ist. Möglicherweise handelt es sich bei dem Savagnin allenfalls um einen Klon des Traminers. In Österreich ist der Traminer immer noch bekannt für sein ausgeprägtes Aroma und für seine Langlebigkeit. Dies gilt auch für den Savagnin: Man kann ihn ohne Bedenken 20 - 30 Jahre im Keller aufbewahren.
Die Erträge sind recht gering. In der Regel wird der Savagnin nur noch für den Vin Jaune des Jura verwendet; der hohe Endpreis des Weins rechtfertigt auch den Anbau einer schwierigen Rebsorte. Darüber hinaus findet er Eingang in den Schaumweinen der Appellation Crémant du Jura. In Frankreich wurde eine Rebfläche von 472 Hektar erhoben [1], [2].
Unter dem Namen Gringet bildet die Traube einen Bestandteil des Schaumweins von Ayse (Savoie) und ist innerhalb der Appellation Vin de Savoie zugelassen. In der Schweiz wird sie als Paien oder Heida in besonders hohen Lagen des Wallis, wie bei Visperterminen angebaut. Die Rebfläche in der Schweiz beträgt 78 Hektar (Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG [3]). In Ungarn heißt die Sorte Fromentin.
1998 belief sich der weltweite Bestand auf weniger als 1000 Hektar.
Beim im Elsass unter dem Namen Klevener de Heiligenstein vermarkteten Wein handelt es sich um ein Produkt der Rebsorte Savagnin Rose, der vermutlich eine Mutation des Savagnin ist.
Siehe auch die Artikel Weinbau in Deutschland, Weinbau in Frankreich, Weinbau in Österreich, Weinbau in der Schweiz und Weinbau in Ungarn sowie die Liste der Rebsorten.
Inhaltsverzeichnis
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig behaart. Die Triebspitze ist weißgrünlich mit karminrotem Anflug gefärbt. Die Jungblätter sind leicht wollig behaart und von gelblicher Farbe.
- Die kleinen Blätter sind meist ganz (allerdings selten fünflappig und tief gebuchtet). Die Stielbucht ist lyrenförmig und nur leicht offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Sorten mittelgroß.
- Die walzenförmige Traube ist klein und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein und von weisslicher Farbe. Der Geschmack der Beeren ist neutral. Die Beerenschale ist dickwandig
Die mäßig wuchskräftige Rebsorte reift ca. 20 Tage nach dem Gutedel und gilt somit als früh reifend. Die Erträge sind meist gering, so dass durch eine gezielte Reberziehung eine Ertragssteigerung eingeleitet wird. Durch die dicke Beerenschale ist die Sorte kaum anfällig gegen Rohfäule und kann daher bis in den Dezember am Rebstock verbleiben. Anfällig ist die Sorte gegen den Echten Mehltau.
Synonyme
Bekannt ist der Savagnin auch unter den Bezeichnungen Adelfranke, Blanc brun, Blanc court, Bon blanc, Christkindeltraube, Dreimaenner, Dreimannen, Dreipfennigholz, Feuille ronde, Fleischweiner, Fourmenteau, Frankisch, Frenschen weiß, Frentsch, Fromenteau, Fromenté, Fromenté blanc, Fromentin, Gelbleder, Gentil Blanc, Gringet, Heida, Heidenwein, Kleinbraun, Marzimmer, Milleran, Naturé, Naturé blanc, Naturé jaune, Naturé vert, Naturel, Noble vert, Paien, Sauvagneux, Sauvagnien, Sauvagnin, Sauvagnon, Sauvagnun, Sauvoignin, Savagnin blanc, Savagnin jaune, Savagnin vert, Savoignin, Servoignier, Servoyen blanc, Tokayer, kleiner Traminer, weißer Traminer , Viclair, Vigne blanche, Vigne du Marechal und Weisskloevner bekannt.
Mit dem Sauvignon Blanc ist der Savagnin jedoch weder identisch noch verwandt.
Einzelnachweise
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
Kategorie:- Weiße Rebsorte
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