- Sazae-san
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Sazae-san (jap. サザエさん) ist ein Yonkoma-Manga der japanischen Zeichnerin Hasegawa Machiko. Sie wurde von 1946 bis 1974 erstveröffentlicht. Der Manga wurde als Anime, Realfernsehserie und in Form mehrerer Filme umgesetzt. Die Serie läuft seit 1969 mit über 2100 Folgen und ist damit die Anime-Serie mit der längsten Laufzeit.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Die Comicstrips drehen sich um die 27-jährige Japanerin Sazae Isono (磯野 サザエ). Sie lebt gemeinsam mit ihrem Vater Namihei Isono (磯野 波平), ihrer Mutter Fune Isono (磯野 フネ) und ihren Geschwistern Katsuo Isono (磯野カツオ) und Wakame Isono (磯野ワカメ) in einem Haushalt im Japan der Nachkriegszeit. Zuerst leben sie in Kyūshū, später Tokio. Nachdem Sazae Masuo Fuguta (フグ田 マスオ) geheiratet hat, nimmt sie auch dessen Nachnamen an. Beide haben einen Sohn namens Tarao Fuguta (フグ田 タラオ).
Sazae muss ihrer Familie durch die Nachkriegszeit und den Hunger helfen und auch später die verschiedenen Rollen im Haushalt, als Tochter, Ehefrau und Mutter ausfüllen.[1] Dabei tritt sie auch für die Rechte der Frauen und Emanzipation ein, ohne die Tradition zu missachten.[2]
Die Geschichten behandeln jeweils Probleme ihrer Zeit, so ärgert sich Sazae in den 1940er Jahren über die amerikanischen Soldaten und die Familie muss gegen den Hunger kämpfen. Später werden die älteren Familienmitglieder mit den modernen Errungenschaften, wie Einkaufszentren, konfrontiert. Auch die Studentenbewegung in den 1960er Jahren ist Thema. Meist bleiben dabei die Begebenheiten einfach und alltäglich.[1] Auch die Wahl der Namen der Charaktere entsprach den 1940er Jahren. Da Hungersnot herrschte, wurden die Figuren in den Unterhaltungsmedien meist nach Nahrungsmitteln benannt, bei Sazae-san nach einer Turbanschnecke (Turbo cornutus).[2]
Manga-Veröffentlichung
Der Manga wurde ab April 1946 in der lokalen Zeitung Fukunichi Shimbun veröffentlicht. Von 1949 bis Februar 1974 erschien die Reihe in der Zeitung Asahi Shimbun. Die Comicstrips bestehen aus jeweils vier Panels. Die circa 10.000 einzelnen Comicstrips erschienen später in 68 Büchern gesammelt bei Kōdansha. Der Verlag brachte die Reihe auch auf Englisch heraus.
Anime
Seriendaten Originaltitel Sazae-san Produktionsland Japan Originalsprache Japanisch Produktionsjahr(e) ab 1969 Länge 25 Minuten Episoden über 2100 Genre Comedy Idee Hasegawa Machiko Erstausstrahlung 5. Oktober 1969 auf Fuji TV Seit 1969 produziert das Studio Eiken eine Anime-Fernsehserie zum Manga. Regie führten Isao Yamamoto, Osamu Murayama, Takahiro Okada, Toru Murayama und Yonehiko Watanabe. Die Drehbücher wurden geschrieben von Masaki Tsuji, Noboru Shiroyama und Shun’ichi Yukimuro. Die Serie wird seit 5. Oktober 1969 durch den Sender Fuji TV in Japan ausgestrahlt. Dabei wird jede Woche eine Folge mit einer Dauer von etwa 25 Minuten gesendet, die wiederum aus drei einzelnen Episoden besteht. Die Serie umfasst über 2100 Folgen mit je 3 Episoden, die mit einem Marktanteil von bis zu 39,4 Prozent[3] ausgestrahlt wurden. Damit gehört Sazae-san zu den erfolgreichsten Anime-Serien.
Synchronisation
Rolle japanischer Synchronsprecher (Seiyū) Sazae Midori Kato Nanbutsu Isasaka Eken Mine Taeko Emiko Tsukada Ukie Isazaka Eriko Kawasaki Hiroshi Masuoka Masuo Musik
Der Vorspanntitel Sazae-san und das Abspannlied Sazae-san Ikka stammen von Yuko Uno.
Weitere Adaptionen
Der Manga wurde auch als Realfilm (1956 und 1957) und Dorama adaptiert. Die Fernsehserie lief von 1965 bis 1967, 1979 folgte eine zweite auf NHK. Es wurden mehrere Lieder zu Sazae-san geschrieben.[2][1] Bereits 1955 wurde eine Radio-Hörspielserie gesendet.
Erfolg und Bedeutung
Die Sammelbände der Reihe verkauften sich über 20 Millionen Mal.[2] Zum Manga besteht ein Kunstmuseum in Tokioter Stadtbezirk Shibuya. Außerdem wurden 1981 und 1992 zwei Forschungsprojekte zur Serie ins Leben gerufen. Sazae-san ist die am längsten laufende Anime-Fernsehserie.[1]
Frederik L. Schodt begründet den Erfolg damit, dass die erzählten Begebenheiten alltäglich sind und so viele sich mit den Charakteren identifizieren und über deren Missgeschicke lachen konnten. Sazae symbolisiere außerdem die neue japanische Frau, die sich um die Familie und die Traditionen kümmert, aber optimistisch und selbstständig ist. Der Erfolg der Reihe der Zeichnerin Hasegawa trug dazu bei, dass in Japan später auch Frauen als Mangaka aktiv wurden, was zuvor ein von Männern beherrschter Beruf war.[2]
Laut Patrick Drazen liegt der Erfolg des Animes auch darin begründet, dass die frühen Formen der amerikanischen Serien angewendet werden. Drei inhaltlich voneinander unabhängige Kurzepisoden je Woche seien auch in den USA früher erfolgreich gewesen.[1]
In Japan gibt es den Begriff des Sazae-san-Syndroms (サザエさん症候群, Sazae-san shōkōgun), der eine depressive Stimmung zum Sonntagabend bezeichnet, an dem die Serie im Fernsehen läuft, und die Menschen daran erinnert dass sich das Wochenende seinem Abschluss nähert.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Patrick Drazen: Anime Explosion - The What? Why? and Wow! of Japanese Animation, S. 140 f. Stone Bridge Press, 2003
- ↑ a b c d e Frederik L. Schodt: Manga! Manga! - The World of Japanese Comics, S. 61, 96 f. Kodansha International, 1983
- ↑ http://www.fujitv.co.jp/b_hp/sazaesan/index.html
- ↑ Mark MacWilliams: Introduction. In: Mark W. MacWilliams (Hrsg.): Japanese Visual Culture. Explorations in the World of Manga and Anime. M.E. Sharpe, 2008, ISBN 978-0-7656-1602-9, S. 4 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Weblinks
- Fuji TV zur Serie (japanisch)
- Sazae-san in der Internet Movie Database
- Anime News Network über den Manga und den Anime (englisch)
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