- Scannerkasse
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Scannerkassen sind Kassen, die außer einer manuellen Eingabe über Tastatur auch ein Barcodelesegerät haben, mit dem die auf den Artikel angebrachten European Article Number (EAN)- oder Universal Product Code (UPC)-Codes beim Darüberziehen gelesen werden.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Beim Einlesen wird die Artikelnummer aus dem Barcode (Strichcode) gelesen und an das dahinter geschaltete Kassensystem übertragen, das aus einer Datenbank Preis, Artikelbezeichnung usw. an der Kasse anzeigt und auf den Rechnungsbon aufdruckt.
Das gilt nur im allgemeinen, es gibt spezielle EAN-Codes, z. B. im Pressebereich wo auch Preis- oder im Frischwarenbereich Gewichtsinformationen hinterlegt sind.
Um einen Barcode in allen Richtungen lesen zu können, werden omnidirektionale Laserscanner eingesetzt.Diese haben mehrere Linien, die durch ein Spiegelrad im Inneren des Scanners zu einander geneigt werden. Dadurch kann das Scansignal von mindestens einer Linie ausgewertet werden. So muss das Produkt, das eingescannt werden soll, nur mit dem Code in Richtung Scanner gelegt werden, die Richtung des Codes selbst ist aber dabei unerheblich.
Bei Kassen, an denen auch größere Gegenstände, die nicht auf den Kassentisch gehoben werden können, abgelesen werden sollen, beispielsweise in Baumärkten, können zusätzlich oder auch nur Handscanner eingesetzt werden.
Entwicklungen deuten aber in Richtung eines RFID-Chips, wo viel mehr Informationen im Chip gespeichert werden können, und das Barcodeetikett abgelöst wird.
Geschichte
Nachdem man sich 1973 in den USA auf den von George Laurer für IBM entworfenen "Universal Product Code" (UPC) geeinigt hatte, arbeiteten einige Scannerkassen-Prototypen ab 1974. 1976 kam die erste elektronische Scannerkasse in einem Wagner's Supermarkt in Bend (US-Bundesstaat Oregon) im Dauerbetrieb zum Einsatz.
In Deutschland wurde die erste Scannerkasse in einem Supermarkt in Augsburg 1977 in Betrieb genommen. Im Jahr 1982 existierten deutschlandweit 66 Scannermärkte in Deutschland, 1985 waren es 719.[1]
Zuvor musste jeder Artikel von Hand einzeln ausgezeichnet und der Preis in die Kasse getippt werden. Ab 1977 wurden in Deutschland und in 11 weiteren europäischen Staaten ein einheitlicher Strichcode eingeführt. Den ersten dieser Strichcodes druckte in Deutschland am 1. Juli 1977 die Gewürzmischhandlung Wichartz aus Wuppertal auf seine Produkte. Bis 1979 waren weltweit 15.000 Produkte EAN-codiert, dem standen nur neun Scannerkassen im Einsatz gegenüber. In den achtziger Jahren konnte sich die Scanner- und Strichcode-Technik endgültig durchsetzen.
In der DDR hat man bis zur Wende 1989 in den Kaufhallen aufgrund der Vollbeschäftigungsideologie ohne Scannerkassen gearbeitet. Die Kassiererinnen kannten die Einzelhandelsverkaufspreise ihres zahlenmäßig limitierten Warenangebotes auswendig.
Das führende Handelsunternehmen Aldi stellte relativ spät auf Scannerkassen um: Aldi Süd führte Scannerkassen im Jahr 2000 ein, Aldi Nord im Jahr 2003.[2] Grund dafür war, dass das Eintippen schneller war als das Scannen mit den Geräten der ersten Generationen ohne omnidirektionalen Laser.
Als Nachfolger des Strichcodes wird der elektronische Produktcode (EPC) gehandelt, der nicht mehr manuell gescannt werden muss.[2]
Auswertung
Bei Supermarktfilialen können die erhobenen Daten wöchentlich und Online zu einem Markforschungunternehmen geschickt werden (Data-Mining).
Gerade große Filialen erweitern Ihren Bürobedarf gerne mit digitalen Kassensystemen da sie damit über eine gute Anbindung an bereits laufende Warenwirtschaftssysteme verfügen. Kassensysteme werden heutzutage in praktisch jedem großen Markt oder Verkaufsgeschäft eingesetzt. Sie erfüllen denselben Zweck wie automatische Kopiersysteme oder Postbearbeitung, alles läuft Hand in Hand ohne Medienbruch. In Pressefachgeschäften werden die gesammelten Daten Abends an den "Grossisten" (Lieferant) übertragen und damit eine Nachbestellung der verkauften Artikel ausgelöst. Dies nennt man VMP-Versand (verkaufstägliche Marktbeobachtung am Point of Sale). Bei Presseartikeln ist im EAN-Code der Preis hinterlegt und kann von modernen Scannerkassensystemen für diesen Fachbereich ohne weiteres verwendet werden, so dass man immer seine Artikel scannen kann, ob sie in der Datenbank angelegt sind oder nicht.
Siehe auch
Weblinks
- Konrad Lischka: Diese 13 Ziffern ordnen die Welt. 30 Jahre Barcode. Spiegel Online vom 4. Juli 2007, abgerufen am 19. Oktober 2009.
Quellen
- ↑ Johannes Gernert: „Kampfzone Kasse“, Tageszeitung, 24. Oktober 2009, Seite 16
- ↑ a b Konrad Lischka:30 Jahre Barcode: Diese 13 Ziffern ordnen die Welt in: Der Spiegel vom 4. Juli 2007
Kategorien:- Einzelhandel
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