Schallenburg (Sömmerda)

Schallenburg (Sömmerda)
Schallenburg
Stadt Sömmerda
Koordinaten: 51° 8′ N, 11° 5′ O51.14083333333311.083888888889140Koordinaten: 51° 8′ 27″ N, 11° 5′ 2″ O
Höhe: 140 m ü. NN
Einwohner: 365 (2010)
Eingemeindung: 6. Mai 1993
Postleitzahl: 99610
Vorwahl: 03634
Karte

Lage von Schallenburg in Sömmerda

Schallenburg ist ein Ortsteil der Stadt Sömmerda mit etwa 365 Einwohnern. Der Ort befindet sich im Norden Thüringens im Landkreis Sömmerda.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes war am 19. Februar 1327.[1] Das Dorf Schallenburg liegt an einem Übergang der Unstrut und wurde durch die mittelalterliche Burganlage Schalkenburg geschützt. Schallenburg lag im Spätmittelalter im Amt Sömmerda und gehörte zur Stadt Erfurt.[2]

Ev. Kirche St. Cyriakus in Schallenburg

Seit 1815 gehörte Schallenburg zum Königreich Preußen, Landkreis Weißensee. In der heutigen Gemarkung liegt die Wüstung Wenigen-Schallenburg. Das Dorf Schallenburg zählte um 1840 laut einer statistischen Untersuchung 486 evangelische Einwohner. Es wurden 95 Wohnhäuser, 181 Stallungen und Scheunen, drei Gemeindehäuser, ein Krug und eine Schule erwähnt. Ein Lehrer unterrichtete die schulpflichtigen 45 Knaben und 54 Mädchen. In Schallenburg betrieb man zu dieser Zeit folgende Gewerbe: eine Mahlmühle mit 4 Gängen, auch eine Ölmühle. In einem Steinbruch wurde Gips gebrochen und zu Baumaterial verarbeitet. Die handwerkliche Weberei und Textilfertigung war mit drei Leinewebstühlen präsent. Die Übersicht erwähnt auch zwei Bäcker, zwei Fleischer, einen Schuhmacher, zwei Schneider, zwei Tischler, einen Hausschlächter, einen Barbier, auch acht Mägde und sechs Knechte. Schließlich werden noch vier Musikanten erwähnt. Drei Lebensmittelhändler (Victualienhändler) die benötigten Lebensmittel von außerhalb. Der gesamte Viehbestand umfasste 46 Pferde, 145 Rinder, 635 Schafe, 84 Ziegen und 113 Schweine. Die Dorfflur umfasste 2308 Morgen Fläche, die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasste davon 1930 Morgen Ackerland, 27 Morgen Gartenland, 245 Morgen Wiese und 53 Morgen Weiden. Ferner wurden 53 Morgen Gemeindewald. Es gibt einen ertragreichen Obstanbau, die Gehölze bestehen aus Weichholzarten (Weiden, Birken und Erlen).[3]

Am 6. Mai 1993 wurde Schallenburg in die Stadt Sömmerda eingemeindet.[4]

Sehenswürdigkeiten

In Schallenburg steht die St. Cyriakus-Kirche.

Politik

Derzeit ist Ortsteilbürgermeister Roland Morawietz (parteilos).

Verkehr

Der Ortsteil ist 2 km von der Bundesstraße 176 entfernt.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 247.
  2. Enno Bünz: Aus der Geschichte des Dorfes „Sulza“ bei Erfurt. Ein Beitrag zur Wüstungsforschung in Thüringen. In: Verein für Geschichte und Altertumskunde der Stadt Erfurt e.V. (Hrsg.): Archäologie und Bauforschung in Erfurt. 5, Druckhaus Köthen, Erfurt 2001, ISBN 3-9807188-8-3, Karte «Das Landgebiet der Stadt Erfurt um 1500», S. 100.
  3. Carl August Nobrack: Ausführliche geographisch-statistisch-topographische Beschreibung des Regierungsbezirks Erfurt. Erfurt 1841, S. 207.
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

Weblinks


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