- Schaumburger Mütze
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Die Schaumburger Mütze ist eine architektonische Besonderheit im Schaumburger Land.
Einigen Fassaden der Bauernhäuser im Schaumburger Land wurde eine zusätzliche "Mütze" aufgesetzt. Der Name kommt daher, weil das vorgewölbte Dach an den Giebelseiten der Häuser einem Mützenschirm ähnelt. Dieser dient zum Schutz der Fassade und der Bewohner vor Witterungseinflüssen. Der "Schirm" wird auch Rundwalm genannt und gilt gemeinhin als ein typisches Schaumburger Baudetail, auch wenn sein Verbreitungsgebiet bis nach Westfalen und in den Osnabrücker Raum reicht.
In erster Linie beabsichtigten die Erbauer, durch eine konvexe Giebelgestaltung zusätzlichen Lagerraum zu gewinnen und das Dielentor und Fachwerk vor Regen zu schützen. Erst später, als die Platzfrage in den hohen Vierständerhäusern nicht mehr die Hauptrolle spielte, hatte der Rundwalm ausschließlich Schutzfunktion. Der kegelförmig ausbauchende Giebel blieb aber nicht nur auf die alten Wirtschafts- und Wohngebäude beschränkt. Vielfach wurde er noch im 20. Jahrhundert beim Bau neuer Wohnhäuser verwendet. Die Sparren des Rundwalmes lagern auf vorkragenden Balken, die in den ersten Deckenbalken eingezapft oder -gesteckt sind, weshalb er auch Steckwalm genannt wird. Der ursprüngliche Rundwalm hatte als einzige Öffnung ein Rauchloch an der Spitze des Giebels, damit der Rauch aus dem Innern des Hauses besser abziehen konnte. Heute sind manche mit einem Fenster oder einer Loggia versehen. Der Rundgiebel wurde als ein Teil des Daches zunächst mit Stroh oder Reet und später mit roten Dachziegeln eingedeckt.
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