Schefflenztalbahn

Schefflenztalbahn
Oberschefflenz–Billigheim
Strecke der Schefflenztalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 303m (Stand 1944)
Streckennummer: -
Streckenlänge: 8,6 km
Maximale Neigung: 14 
Minimaler Radius: 200 m
Legende
Strecke – geradeaus
von Osterburken
Bahnhof, Station
0,0 Oberschefflenz
   
nach Neckarelz
   
1,9 Mittelschefflenz
   
3,8 Unterschefflenz
   
6,0 Katzental (Baden)
   
8,6 Billigheim (Baden)

Die Schefflenztalbahn war eine 8,6 Kilometer lange private Nebenbahn von Oberschefflenz nach Billigheim. Sie schloss das Tal der Schefflenz an die Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken, die einstige badische Odenwaldbahn HeidelbergWürzburg, an.

Geschichte

Die Bahnbau- und Betriebsgesellschaft Vering & Waechter eröffnete den Betrieb am 12. Juni 1908 auf Grundlage einer badischen Konzession vom 31. Januar 1907. Das Eigentum an der Bahn ging am 1. April 1917 auf die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG) über. Nach deren Auflösung übernahm am 26. April 1963 die Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG) diese Strecke, stellte aber schon am 30. Juni 1965 den gesamten Betrieb ein und baute die Gleise ab.

Zeitweilig bestanden Pläne zur Verlängerung der Strecke nach Allfeld beziehungsweise Untergriesheim, sie kamen jedoch nicht zur Ausführung.

Die Bedeutung der Bahn war stets gering, so reichten zwei Dampflokomotiven für den schwachen Verkehr aus. Triebwagen wurden nicht eingesetzt, wohl aber bereits ab 1939 eine parallel geführte Omnibuslinie.

Hauptsächliches Frachtgut waren Ziegel aus der Ziegelei Billigheim (die Ziegelei war jahrzehntelang bedeutendster Frachtkunde an der Strecke und einer der Hauptgründe für den Bau der Strecke)und landwirtschaftliche Produkte wie Zuckerrüben, Holz, Dünger oder ähnliches. In Unterschefflenz sorgte außerdem die heute nicht mehr existierende Brauerei Letzguss für ein gewisses Frachtaufkommen im Stückgutverkehr. Die Strecke fiel von Oberschefflenz bis Billigheim ab. Da auf der Bahn in der Regel (Ziegelei) mehr Tonnage im Versand als im Empfang zu befördern war, mussten laut Angabe von Zeitzeugen Züge, die für die kleinen Loks zu schwer waren, während der Bergfahrt geteilt und in zwei Zugteilen befördert werden.

Noch lebende Zeitzeugen berichten außerdem von gelegentlichen Sonderzügen für Wallfahrer mit Bundesbahn-Schienenomnibussen (Typ Vt 98) auf der Strecke.

Spuren der Bahn sind hier und da noch zu entdecken, so wird die Trasse zwischen dem Ortsausgang von Billigheim und Unterschefflenz heute als (Rad-)Wanderweg genutzt. Das ehemalige Stationsgebäude von Katzental wird von der Freiwilligen Feuerwehr weitergenutzt, und auch das Empfangsgebäude in Unterschefflenz steht noch. Weiterhin ist der Einschnitt der Bahn zwischen Ober- und Mittelschefflenz noch gut erkennbar.

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5766-4.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5768-0.
  • Gerd Wolff, Hans-Dieter Menges: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 2: Baden. EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-653-6.
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 21–23. 
  • Zeitschrift moderne eisenbahn Heft 12/1969

Weblinks


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