Scheiß-Paris

Scheiß-Paris

Kein Stich ist ein Kartenspiel, das im deutschen Sprachraum regional in mehreren Variationen und unter unterschiedlichen Namen wie z. B. Herzeln (siehe aber hier), Scheiß-Siglinde, King Louis, Scheiß-Paris, Schwarze Sau, Fritz, Brumseln oder auch als Pensionisteln bekannt ist. In der häufigsten Variante wird es von vier Personen mit einem Kartenspiel zu 4 Mal 8 Karten (As, König, Ober/Dame, Unter/Bube, Zehner, Neuner, Achter, Siebener) gespielt. Das Besondere an diesem Spiel sind seine fünf verschiedenen Runden. In den ersten vier ist es ein Stichspiel, in der letzten jedoch ähnlich wie Elfer Raus. Spielt man um Geld, wird in den Stichrunden in einen Topf einbezahlt und in der letzten Runde das einbezahlte Geld ausgespielt. Das Wort „Pfennig“ steht als Platzhalter für einen Geldbetrag.

Inhaltsverzeichnis

Spielregeln

Die Karten haben von oben nach unten die Reihenfolge As, König, Ober/Dame, Unter/Bube, Zehner, Neuner, Achter, Siebener.

Die Stichrunden

Der Spieler links vom Geber beginnt mit dem ersten Stich einer Runde. Bei den weiteren Stichen kommt immer der heraus, der den letzten Stich gemacht hat. Grundsätzlich gilt: Farbe muss bedient werden, Trumpf gibt es nicht. Das heißt: Wenn man mindestens eine Karte in der ausgespielten Farbe besitzt, muss man eine solche zugeben.

  1. Kein Stich: In der ersten Runde versuchen die Spieler, möglichst wenig Stiche zu machen. Jeder Stich kostet fünf Pfennig.
  2. Kein Herz: In der zweiten Runde bezahlt man für jede Karte der Farbe Herz, die man in seinem Stich hat, fünf Pfennig. Auf die Zahl der Stiche kommt es hier nicht an. Herz ist jedoch kein Trumpf, man kann also Herzkarten auch in einen Nicht-Herz-Stich hineingeben, wenn man die Farbe nicht bedienen kann.
  3. Kein Ober (keine Dame): In der dritten Runde sind sowohl die Herzen wie die Zahl der Stiche unwichtig: Hier kostet jeder Ober, den man in seinem Stich hat, zehn Pfennig.
  4. Kein Herz-König: In der vierten Runde nun ist nur wichtig, wer den vom Watten bekannten Max, den Herz-König in seinem Stich hat: Er bezahlt 40 Pfennig.
  5. Kein Eichel-Unter:

Die Legerunde

In der letzten, fünften Runde beginnt nach dem Kartenverteilen derjenige Spieler, der den Eichel-Unter hat, indem er diesen auf den Tisch legt. Danach geht das Spiel reihum weiter. Jeder Spieler kann entweder an eine auf dem Tisch liegende Karte anlegen oder einen weiteren Unter hinauslegen, an den man dann wieder anlegen kann. Kann man keines von beiden, so muss man aussetzen. Wer als erster seine letzte Karte abgelegt hat, erhält hundert Pfennig; der zweite bekommt fünfzig, der dritte zehn, während der letzte leer ausgeht.

Varianten

Kein zweitletzter Stich

Eine Spielvariante besteht in einer zusätzlichen 5. Stichrunde, in der der zweitletzte Stich 40 Pfennig kostet.

Schwarze Sau

In der unter Schwarze Sau bekannten Variante wird in der vierten Runde die Pik-Dame anstelle des Herzkönigs gewertet. Vergleiche Hearts.

King Louis

In der unter King Louis bekannten Variante fehlt die erste Runde (kein Stich); es wird gleich mit der zweiten Runde (kein Herzstich) begonnen.

Durchmarsch

Der Durchmarsch ist in den Stichrunden möglich. Dabei muss ein Spieler alle Stiche bekommen und erhält dann 50 Pfennig, die anderen Spieler zahlen je 30 Pfennig.

Sonstige Varianten

Varianten existieren für 3 bis 6 Spieler und für Kartenspiele zu 24 oder 52 Blatt.


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