- Schickhardt-Gymnasium Herrenberg
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Schickhardt-Gymnasium Herrenberg Schulform Gymnasium Ort Herrenberg Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 35′ 24,5″ N, 8° 52′ 26,5″ O48.5901358.874035Koordinaten: 48° 35′ 24,5″ N, 8° 52′ 26,5″ O Träger Stadt Herrenberg Schüler etwa 1.000 Lehrer etwa 100 Leitung Hans-Joachim Drocur Website www.schickhardt-gymnasium-herrenberg.de Das Schickhardt-Gymnasium ist das ältere der beiden Gymnasien in der baden-württembergischen Stadt Herrenberg. Die Schule wurde 1962 eröffnet und liegt im südöstlich der Stadt gelegenen Schulzentrum Längenholz.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Als Namensgeber der Schule wurde 1962 der in Herrenberg geborene Renaissance-Baumeister Heinrich Schickhardt (1558–1635) angegeben. Später wurden zwei weitere mit Herrenberg verbundene Träger des Namens Schickhardt ebenfalls als Namensgeber betrachtet:[1][2]
- Heinrich Schickhardt (* 1464 in Siegen, † 1540), Großvater des Baumeisters und Erschaffer des Chorgestühls der Stiftskirche Herrenberg
- Wilhelm Schickard (* 1592 in Herrenberg, † 1635), Neffe des Baumeisters, Astronom und Mathematiker
Geschichte
Das Schickhardt-Gymnasium sieht sich in der Tradition der 1382 erstmals erwähnten Lateinschule in Herrenberg.[3]
Bis 1962 war das Herrenberger Gymnasium in den Räumen der heutigen Volkshochschule untergebracht. Am 22. März 1962 wurde das Gebäude des Schickhardt-Gymnasiums als erste Schule des späteren Schulzentrums Längenholz eröffnet. Die Schule hatte damals 309 Schüler.[4]
Das Gymnasium war eine der ersten Schulen in Baden-Württemberg, die den Projektunterricht einführte.[5] Dieser findet am Schuljahresende statt.[6]
Die geburtenstarken Jahrgänge waren eine der Ursachen von hohen Schülerzahlen in den 1970er Jahren. Den Höchststand erreichte die Schule im Schuljahr 1977/1978 mit rund 1800 Schülern in 59 Klassen, die im Schichtbetrieb unterrichtet wurden. Diese Entwicklung führte zum Bau des zweiten Herrenberger Gymnasiums, des Andreae-Gymnasiums.[5]
An der dreigeschossigen Eingangsfassade ist seit Juni 1992 Wilhelm Schickard abgebildet.[7] Die Umgestaltung der 140 Quadratmeter großen Fassade ging auf eine Initiative von Schülern zurück, die die künstlerische Ausführung unter der Anleitung zweier Kunstlehrer selbst übernahmen. Vorausgegangen war eine zehnjährige Auseinandersetzung um Genehmigung und finanzielle Zuschüsse mit Stadtverwaltung, Oberbürgermeister und dem Architekten, der die von ihm entworfene ursprünglich komplett graue Wand verteidigt hatte.
Im Juli 2001 veranstalteten beide Herrenberger Gymnasien ein Projekt Schule als Staat, bei dem die Schüler einen Staat mit seinen Institutionen und Betrieben nachbildeten. Der Staat hieß „Gäurasien“.
Im Herbst 2008 fand am Schickhardt-Gymnasium erneut ein Schule-als-Staat-Projekt statt. Der Staat hieß „Schickago“ und hatte die Währung „Schickel“.
Schulleiter
Die bisherigen Schulleiter:[8][5]
- 1962: Riethmüller
- ab 1962: Walter Gerblich
- 1971–1992: Martin Zeller
- 1992–2003: Eckhart Ph. Kern
- seit 2003: Hans Joachim Drocur
Ausstattung
Die Schule besitzt ein Modell der von Wilhelm Schickard konstruierten Rechenmaschine und des von ihm konstruierten Handplanetariums.[9]
Vor der Schule wurde 1962 ein rund 11 Ar großer, bis zu 2,80 Meter tiefer und rund 720 Kubikmeter Wasser fassender See angelegt, der viele Jahre lang als Fischgewässer verpachtet war. Später kam die Pflege des Sees in die Verantwortung der Schule. Da der zunächst mit einer Lehmschicht abgedichtete See ständig Wasser verlor, wurde er 2005 bei einer als Schülerprojekt durchgeführten Sanierung mit einer Folie abgedichtet.[10][11]
Bekannte Schüler
Schüler der Herrenberger Lateinschule:
- die Namensgeber Heinrich Schickhardt d. J. und Wilhelm Schickard
- Der Verleger und revolutionäre Demokrat Johann Gottlieb Bärstecher (geboren 1749) war mit hoher Wahrscheinlichkeit Schüler der Lateinschule.[12]
Einzelnachweise
- ↑ W. Hagen: Der Handwerker und Künstler - Heinrich Schickhardt
- ↑ W. Hagen: Der Handwerker und Künstler - Heinrich Schickhardt
- ↑ Hermann Sautter: 20 Jahre Freunde, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 37, 2004, S. 5 ff.
- ↑ Max Hasenclever: 40 Jahre SGH, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 37, 2004, S. 26 ff.
- ↑ a b c Eckhart Ph. Kern, Hans Joachim Drocur: Abschied von Dr. Martin Zeller, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 41, 2007, S. 7 ff
- ↑ Hans-Martin Werner: Der Weg zum Leitbild, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 37, 2004, S. 38 ff.
- ↑ Dieter Schnermann: Der Wissenschaftler - Wilhelm Schickhardt
- ↑ Hans-Joachim Becker: Hier gelernt: Das Denken!, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 40, 2006, S. 16 ff.
- ↑ Mitteilungen zur Astronomiegeschichte, Nr. 10, Juni 1997, abgerufen 15. Dezember 2009
- ↑ Spickzettel Nr. 39, S. 13 f.
- ↑ Spickzettel Nr. 40, S. 38 f.
- ↑ Friedrich Beerstecher: J. G. Bärstecher, in: Der Spickzettel, Zeitschrift der Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, Nr. 41, 2007, S. 21 ff.
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