- Schicksalstragödie
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Das Schicksalsdrama oder die Schicksalstragödie ist ein Dramentyp, der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge der altmodisch gewordenen aristokratischen Tragödie entwickelte.
Seit der Zeit der Romantik erfreute sich das Schicksalsdrama besonderer Beliebtheit: Hier steht dem Helden das Schicksal nicht als göttlicher Wille, sondern vielmehr als schauriges oder gruseliges Geschehen gegenüber, das die Zuschauer wohl eher unterhalten als tragisch erschüttern sollte. Beispiele für romantische Schicksalsdramen sind etwa Zacharias Werners Der vierundzwanzigste Februar oder Franz Grillparzers Die Ahnfrau.
Das Schicksalsdrama ist eine deutschsprachige Variante des Pariser und Londoner Melodrams, das in der Zeit der Französischen Revolution die ältere Tragödie mit adligen Figuren und politischer Symbolik ablöste und die populären Bühnen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte. Im Unterschied zur antiken und klassisch-französischen Tragödie ist das Schicksal des Melodrams nicht mehr der unerforschliche Wille gnädiger Autoritäten, sondern das (beherrschbare) Naturgesetz.
Siehe auch
Melodram (Theater), Horrorfilm
Literatur
- Renk, Herta-Elisabeth: Schicksalsdrama. In: Metzler-Literatur-Lexikon. Begriffe und Definitionen. Hrsg. von Günther und Irmgard Schweikle. 2., überarb. Aufl. Stuttgart: Metzler 1990. S. 413. ISBN 3-476-00668-9.
- Wilpert, Gero von: Schicksalstragödie. In: Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 6., verb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Kröner 1979 (=KTA 231). S. 728-730. ISBN 3-520-23106-9.
- Balhar, Susanne: "Das Schicksalsdrama im 19. Jahrhundert", München, 2004. ISBN 3-89975-486-7.
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