- Schildwall
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Der Schildwall ist eine Infanterie-Verteidigungsformation.
Dabei kniet die erste Soldatenreihe, die zweite steht, so dass die überlappenden Schilde eine geschlossene Mauer bilden. Der Schildwall wurde vor allem von den Wikingern (Skjaldborg), aber auch von den Angelsachsen zum Beispiel in der Schlacht bei Hastings eingesetzt. Gaius Iulius Caesar erwähnte, dass die Gallier ebenfalls vom Schildwall Gebrauch machten.
Eine andere, vor allem von den Angeln praktizierte Schildwall-Variante sah folgendermaßen aus: Während die erste Reihe stand und ihre breiten Schilde zu einer dichten Mauer verbanden, kniete hinter ihnen eine zweite Reihe Krieger. Diese wiederum waren mit langen Spießen oder Speeren ausgestattet und stachen, sobald der Schildwall angegriffen wurde, nach den Beinen der Gegner.
Die eigentliche Schlachtreihe des Schildwalls wurde, wenn möglich, von hinten durch Wurfspeere und Bogen unterstützt. Diese Kombination mit Fernkampfwaffen diente mangels Zahl und Qualität eher zur Ablenkung des Gegners und weniger zum tatsächlichen Kampfeinsatz.
Eine schwächere, aber auch flexiblere Variante wandten die Sachsen im frühen Mittelalter an: Im Falle eines Angriffs bildeten die Krieger mit ihren Schilden einen Kreis und nahmen ihre Oberhäupter oder eventuell vorhandene Fernkämpfer in die Mitte. Ein großer Vorteil dieser Formation war, dass man den Kriegern nicht in den Rücken fallen konnte, da sie in jede Richtung geschützt waren. Da die Schilde nicht miteinander verbunden waren, bot die Formation zwar nicht viel Schutz gegen Angriffe, konnte aber bei Bedarf schnell aufgelöst werden, und die Krieger gingen zum Angriff über. Der Schutz gegen Kavallerie war nicht besonders gut und falls Soldaten des Gegners in den Schildwall eindringen konnten, war die Niederlage sehr wahrscheinlich. Deshalb wurde diese Taktik nicht lange verwendet.
Heute wird diese Verteidigungsformation von Polizisten in Straßenkämpfen angewendet, die einen Schildwall bilden, wenn sie bei Einsätzen mit Gegenständen beworfen werden.
Siehe auch
Literatur
- H. W. Koch: Illustrierte Geschichte der Kriegszüge im Mittelalter (1998), Bechtermünz Verlag, S. 60- 61, ISBN 3-8289-0321-5
Kategorien:- Militärgeschichte (Mittelalter)
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