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Schlacht bei Coffrane
Karte der Gemeinde Coffrane, Ort der SchlachtDatum 28. Februar 1296 Ort Coffrane im Kanton Neuenburg, Schweiz Ausgang Sieg der Grafschaft Neuenburg Konfliktparteien Grafschaft Neuenburg Herrschaft Aarberg-Valangin Befehlshaber Rudolf IV. von Neuenburg Die Schlacht bei Coffrane bezeichnet eine militärische Auseinandersetzung zwischen der Grafschaft Neuenburg und der Herrschaft Valangin im Jahre 1296.
Vorgeschichte
Die Herrschaft Valangin gelangte um 1215 an die Familie Aarberg-Valangin. Die Beziehungen zur Grafschaft Neuenburg war seit Jahren gespannt, die Streitpunkte waren rechtlicher, wirtschaftlicher und finanzieller Natur. Valangin versuchte, die Lehensherrschaft der Grafschaft Neuenburg abzuschütteln. Im Dezember 1295 traten die damaligen Herren Jean I., Thierry und Ulrich von Aarberg-Valangin in Verbindung mit dem Bischof von Basel Peter I. Reich von Reichenstein, um ihre Position zu stärken.
Am 12. Dezember 1295 übergaben ihnen die „Festungen“ La Bonneville (auch Neuveville oder Villeneuve) sowie die Stadt Bussy im Val de Ruz, um diese dann als Lehen wieder zurückzuempfangen. Am 6. Januar 1296 wurde dieser Vertrag noch ergänzt: Das Schloss Valangin sollte per Lehensnahme 1299 ebenfalls an den Bischof fallen. Der Bischof verfügte während drei Jahren über diese Besitzungen unter der Bedingung, eine Festung auf dem Berg neben dem Schloss Valangin zu bauen. Die Absichten waren damit klar militärischer Natur. Die Allianz von Valangin und dem Fürstbistum Basel verärgerte Graf Rudolf IV. von Neuenburg (auch Rollin genannt, †1343), denn er wusste, dass sie für ihn eine Gefahr bedeutete und sah sich durch sie auch in seinen Rechten verletzt. Er reagierte darauf ziemlich prompt und scharf.
Ereignisse
Bereits am 28. Februar fielen die Neuenburger Truppen ins Val-de-Ruz ein und trafen die Truppen von Valangin und dem Fürstbistum Basel (aus dem Elsgau, St. Ursanne und Delémont) in der Nähe von Coffrane. Die alliierten Truppen wurden in die Flucht geschlagen, Jean und Thierry von Aarberg wurden gefangengenommen.
Der Graf von Neuenburg nutzte seinen Sieg und verhängte harte Kontributionen, die jedoch nicht sehr genau überliefert sind. Bekannt ist, dass Valangin die Lehensherrschaft anerkennen musste. Weiterhin mussten es die Kriegskosten übernehmen, ihr eigenes Leben freikaufen und Neuenburg das Dorf und Schloss Valangin sowie das Dorf Boudevilliers übergeben. Als der Basler Bischof danach dennoch versuchte, die Herrschaft Valangin an sich zu bringen, zerstörte Rudolf von Neuenburg am 28. April 1301 den Flecken La Bonneville. Die Treuepflicht gegenüber den Fürstbischöfen von Basel geriet allmählich in Vergessenheit.
In der Folgezeit gehörte die Herrschaft Valangin teils den Grafen von Neuenburg, teils den Grafen von Montbéliard. Die Beziehungen von Neuenburg und den Herren von Aarberg-Valangin verbesserten sich allmählich; nach einer gewichtigen Vermehrung ihrer Lehen 1360 gewährte ihnen Ludwig von Neuenburg 1373 eine beinahe vollständige Autonomie. Die Nichteinhaltung dieser zweiten Vereinbarung führte zu Beginn des 15. Jahrhunderts jedoch zu neuen Konflikten, was 1425 zu einer Einschränkung der Hochgerichtsbarkeit der Herrschaft Valangin führte. Trotz mehrfacher Weigerung nach 1450, den Grafen von Neuenburg den Huldigungseid zu leisten, kam Valangin 1592 endgültig an Neuenburg.
Siehe auch
Kategorien:- Schlacht in der Schweizer Geschichte
- Schlacht (Mittelalter)
- Geschichte (Kanton Neuenburg)
- 1296
- Schweizerische Geschichte (Mittelalter)
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