- Schlacht bei Edgehill
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Schlacht bei Edgehill Teil von: Englischer Bürgerkrieg
Karte der SchlachtaufstellungDatum 23. Oktober 1642 Ort Edge Hill, Warwickshire, England Ausgang unentschiedener, strittiger Sieg der Royalisten Konfliktparteien England Commonwealth in Shrewsbury
Befehlshaber Karl I. von England Robert Devereux, 3. Earl of Essex Truppenstärke 14.400 Soldaten 14.700 Soldaten Verluste 3.000 Tote 3.000 Tote Die Schlacht von Edgehill (oder Edge Hill) war die erste Feldschlacht des Englischen Bürgerkrieges. Die Schlacht wurde am 23. Oktober 1642 in der Nähe des Edge Hill bei Kineton ausgetragen, das im Süden von Warwickshire liegt. Der Ausgang der Schlacht war für beide Seiten unentschieden und nahm den Royalisten die Möglichkeit, auf London zu marschieren und dadurch einen schnellen Sieg über die Parlamentarier zu erringen. Die Folge war, dass der Bürgerkrieg in England noch mehrere Jahre andauern sollte.
Inhaltsverzeichnis
Vorgang
In Shrewsbury hielt Prinz Ruprecht von der Pfalz Kriegsrat, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Es gab zwei Möglichkeiten: entweder auf Worcester zu marschieren, wo das gegnerische, parlamentarische Heer sich unter dem Earl of Essex versammelt hatte, oder auf London zu marschieren, da die Straßen dorthin frei waren. Es wurde beschlossen, den Feind nicht anzugreifen und direkt nach London zu marschieren.
Unter den Royalisten war diese Entscheidung bei den Generälen umstritten. Sie wollten lieber die Auseinandersetzung mit Essex suchen, bevor dieser zu stark wurde. Angesichts der Stimmung auf beiden Seiten war es unmöglich die Entscheidung aufzuschieben. Der Earl of Clarendon formulierte es so: Es wurde für ratsam erachtet nach London zu marschieren und es galt dabei als sicher, dass sich Essex ihnen in den Weg stellen musste. Infolgedessen verließ die Armee am 12. Oktober Shrewsbury - zwei Tagesmärsche dem Feinde voraus - und setzte sich südöstlich in Marsch. Damit unternahmen sie den von Essex gewünschten Schritt, der aufbrach, um sie vor London noch abzufangen. Am Morgen des 23. Oktober standen die Royalisten in der Nähe des Edgehills kampfbereit und blickten in Richtung Kineton. Essex, der ein erfahrener Soldat war, fehlte aber das Vertrauen zu seinem eher unerfahrenes Parlamentsheer, um die am 23. September vorausgegangene Schlacht an der Powick Bridge nachträglich für sich zu entscheiden.
Strategie
Am 12. Oktober brach Karl I. von England mit seinem royalistischen Heer von Shrewsbury in Richtung London auf. Parallel zu der Südbewegung, die Karl I. unternahm, brach Earl of Essex mit seinen parlamentarischen Streitkräften von Worcester ebenfalls in Richtung London auf.
Um der Gefahr von Seitenangriffen zu entgehen, drängte Ruprecht von der Pfalz Karl I., jenseits des Edge Hills Stellung zu beziehen. Essex, in Unkenntnis ihrer Nähe, marschierte in gefährlich enger Aufstellung, bevor er seine Truppen spontan auf den Kampf vorbereiten konnte. Die Schlacht wurde am Nachmittag des 23. Oktobers eröffnet.
Taktik
Karl I. ritt an seinen Streitkräften entlang, um seine Truppen anzuspornen. Die gegnerischen parlamentarischen Truppen fühlten sich dadurch herausgefordert und eröffneten das Feuer. Damit begann ein wechselseitiges Artilleriefeuer, das über eine Stunde dauerte. Zu passender Gelegenheit eröffnete Prinz Ruprecht die offene Schlacht, indem er die royalistische Kavallerie angreifen ließ. Auf dieses Zeichen hin wechselte eine beachtliche und bestochene Anzahl von parlamentarischen Kavalleristen die Front, um sich den Royalisten anzuschließen. In der parlamentarischen Armee klaffte dadurch eine Lücke im linken Flügel, so dass zwei benachbarte Infanterieregimenter voneinander getrennt wurden. Angesichts der heranreitenden Kavallerie von Prinz Rupert und des Verrats ihrer eigenen Kavallerie rannten viele Soldaten der parlamentarischen Armee davon. Die royalistische Kavallerie setzte ihnen nach. Sie führte dabei einen Angriff auf die Versorgungstruppe in Kineton, wodurch sie den rechten Flügel der Royalisten nicht mehr unterstützen konnten.
Bald nachdem Parlamentarier und Royalisten am Fuße des Edgehills, aber noch vor Radway miteinander kämpften, führte Balfour mit der Brigade von Sir John Byron einen Angriff auf das Zentrum der royalistischen Aufstellung. Auf seiner rechten Flanke kam es zu einem dramatischen Höhepunkt des Kampfes, als Sir Edmund Verney bei der Verteidigung der königlichen Standarte fiel. Obwohl die Standarte nachweislich in den Händen des parlamentarischen Fähnrichs Arthur Young war, fiel sie nach sechs Minuten wieder in Hände der Royalisten zurück.
Als größter Fehler in der Schlacht erwies sich der Angriff von Ruprechts Kavallerie auf Kineton, der letztlich den Royalisten den entscheidenden Sieg über die Parlamentarier kostete.
Die Kämpfe bei Edgehill am 23. Oktober 1642, so wurde gesagt, dauerten nur vier Stunden - vier Stunden, die unweigerlich zu vier Jahren Blutvergießen und Bürgerkrieg führten.
Ergebnis
Keine der beiden Seiten konnte nach Edgehill den entscheidenden Sieg für sich behaupten. Essex zog sich auf Warwick Castle zurück, und die Straße nach London stand jetzt für König Karl I. offen. Prinz Ruprecht sammelte die Reste seiner Kavallerie auf und erhob gegenüber Karl I. Widerspruch, nach London zu marschieren. Karl I. hob sich darüber hinweg und schenkte den parlamentarischen Streitkräften wertvolle Zeit, um sich erneut aufzustellen. Im entfernten London fanden sich auf parlamentarischer Seite zahlreiche, aber unerfahrene Milizen in einer Garnison ein: Ein wenig später erreichten diese Milizen Reading, das Essex wieder zurückerobern konnte und damit jeden weiteren royalistischen Anmarsch verhinderte.
Die Vorsicht von Karl I. rächte sich. Die Royalisten verloren ihre klarste Gelegenheit das parlamentarische Widerstandszentrum der Krone - London - zu unterwerfen. Beide Seiten hatten seltsamerweise gleich viele Opfer zu beklagen: 3000 Verwundete und 3000 Tote. Keine Seite konnte den Tag für sich beanspruchen. Dennoch beanspruchte Essex den Sieg für sich,, als Karl I. dem Earl of Essex Gnade anbot, dieser es als Eingeständnis der Niederlage wertete. Damit nahm ein blutiger, für damalige Zeiten moderner Krieg seinen Anfang.
Die hohe Zahl der überlebenden Verletzten wurde der kalten Witterung in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober 1642 zugeschrieben, die die Wunden gerinnen ließ und Infektionen abwehrte oder einfach ein Verbluten bis zum Tode verhinderte.
Am Morgen des 24. waren beide Parteien noch immer auf dem Schlachtfeld, setzten aber den Kampf nicht fort. England hatte nun zwei "Hauptstädte", London in der Hand der Parlamentarier und Oxford in den Händen der Royalisten.
Karl I. und die Royalisten verbrachten den Winter in der Universitätsstadt Oxford, sicherten die Stadt und bauten Schanzen.
König Karl I. sollte London erst in seiner Gefangenschaft wiedersehen, die mit seiner Hinrichtung endete.
Karten
- Das offizielle Schlachtfeld. Dies ist die Seite der parlamentarischen Armee, die sich mehr mit dem Zeitraum befasst, zu dem die meisten Kämpfe vorüber waren.
- Das weitere Schlachtfeld. (mit einem Schritt herauszoomen). Der enge Wald, der seit der Schlacht wahrscheinlich noch weiter zugewachsen ist, markiert den Abhang des Edge Hills von deren Anhöhe aus, wo sich die königliche Armee zur Schlacht aufstellte. Nordwestlich konnte man den niederen Hang übersehen und die Ebene, auf der die Schlacht ausgetragen wurde. Die parlamentarische Armee stellte sich in Höhe des späteren Militärdepots mit dem linken Flügel auf der Straße auf.
Quellen
- William Seymour: Battles in Britain and their political background. 1066-1746. Wordsworth Editions, Ware 1997, ISBN 1-85326-672-8, (Wordsworth military library).
- Christopher L. Scott, Alan Turton, Eric Gruber von Arni: Edgehill. The Battle Reinterpreted. Pen & Sword Military, Barnsley 2004, ISBN 1-84415-133-6.
- Keith Roberts, John Tincey: Edgehill 1642. The first Battle of the English Civil War. Osprey Military, Oxford 2001, ISBN 1-85532-991-3.
- The UK Battlefieds Resource Center: The Battlefields Trust, Meadow Cottage, 33 High Green, Brooke, Norwich, NR15 1HR
- Gavin Bott, Executive Producer: Line of Fire: Battle of Edgehill. (2006) History International Channel U.S.
Literatur
Weblinks
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