- New Model Army
-
New Model Army
Parliament's forcesFührung Oberbefehlshaber
de jure:Britisches Parlament Oberbefehlshaber de facto: Lordprotektor Oliver Cromwell Sitz des Hauptquartiers: London Militärische Stärke Aktive Soldaten: Wehrpflicht: Nein Wehrtauglichkeitsalter: Haushalt Militärbudget: Anteil am Bruttonationaleinkommen: Geschichte Gründung: 6. Januar 1645 Ablösung: 1660 Die New Model Army bzw. offiziell die Parliament's forces war die Parlamentsarmee während des Englischen Bürgerkriegs, die seit Anfang 1645 einsatzbereit war. Oberbefehlshaber war Sir Thomas Fairfax; Oliver Cromwell kommandierte die Reiterei, die so genannten Ironsides. Die Armee wurde 1660 zu Beginn der Stuart-Restauration aufgelöst.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aufstellung des Heeres
Nachdem der Kriegsverlauf zunächst die für König Karl I. kämpfenden Truppen begünstigt hatte, beschloss das Parlament auf Betreiben Cromwells die Aufstellung eines neu organisierten Heeres. Dabei sollte besonderer Wert auf eine zeitgemäße Ausrüstung und Taktik gelegt werden, weshalb das neue Heer als New Model Army (Armee nach neuem Muster) bezeichnet wurde. Die Aufstellung begann im Winter 1644 und war im Februar 1645 größtenteils abgeschlossen.
Bürgerkrieg
→ siehe Hauptartikel Englischer Bürgerkrieg
Rückeroberung Irlands
→ siehe Hauptartikel Rückeroberung Irlands
Englisch-Niederländischer Krieg
→ siehe Hauptartikel Englisch-Niederländischer Krieg (1652–1654)
Wichtige Schlachten
Ihren ersten wichtigen Sieg erkämpfte die New Model Army am 14. Juni 1645 in der Schlacht bei Naseby. Auch die Schlacht von Preston (1648) wurde von der New Model Army gewonnen. An dem Feldzug Cromwells gegen Irland, der 1649 begann, war die New Model Army ebenfalls beteiligt. Viele ihrer Soldaten ließen sich dort nach dem Ende der Kämpfe vor allem in Ulster nieder. Da es zu großen Problemen bei der Soldauszahlung kam, erhielten viele Soldaten als Ausgleich ein Grundstück auf irischem Boden.
Gliederung
Die Infanterie der New Model Army bestand zu über zwei Dritteln aus Musketenschützen, während es sich bei den restlichen Infanteristen um Pikeniere handelte. Die Reiterei bestand aus Kürassieren und Arkebusierreitern. Hinzu kam ein Regiment von Fußsoldaten zu Pferd, die so genannten Dragoner. Darüber hinaus umfasste die New Model Army eine Freiwilligen-Einheit, die "Forlorn Hope"-Kompanie, welche in der Schlacht besonders gefährliche Aufgaben übernahm.
Ausrüstung
Uniformierung
Die New Model Army war das erste englische Heer, für das eine durchgängige, rote Uniformierung vorgesehen war. Aus logistischen Gründen konnte dies aber kaum realisiert werden.
Nur wenige Soldaten der New Model Army waren mit einer Rüstung ausgestattet. In der schweren Reiterei und bei einigen Pikenieren war eine Kombination aus einem visierlosen Helm und einem Brustpanzer gebräuchlich, doch bevorzugte man ein langes Gewand aus verstärktem Leder ("buff coat").
Religiöse Einstellung
In der New Model Army wurde die Kommandogewalt ohne Rücksicht auf die soziale Rangfolge vergeben. Damit brach sie die Tradition anderer zeitgenössischer Armeen, in der nur Adelige hohe Ämter in der Armee bekleiden konnten. Da Puritaner aufgrund ihres Glaubens als besonders tüchtig galten, wurden besonders viele Befehlshaber puritanischen Glaubens eingestellt. Diese förderten die Ausbreitung ihres Glaubens in der Truppe. Die Armeegeistlichen ermutigten die Soldaten zum Bibelstudium und zum Gespräch über religiöse Fragen. Auch wurden die Soldaten psalmensingend in die Schlacht geführt.
Die Folge war ein religiös verstandenes Bündnis zwischen Mannschaften und Offizieren, das zu einer höheren Kampfmoral führte. Zudem förderten die religiösen Diskussionen in der Truppe die Kommunikationsfähigkeit. Dies war für die spätere Einmischung der Mannschaft in die sozialen Belange des Königreichs von entscheidender Bedeutung.
Literatur
- Ian J. Gentles: The New Model Army in England, Ireland and Scotland 1645 - 1653. Oxford 1992, ISBN 0-631-15869-3
- Keith Roberts: Cromwell's war machine - The New Model Army 1645-1660. Barnsley 2005, ISBN 1-8441-5094-1
Wikimedia Foundation.