- Schlacht bei Taus
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Die Schlacht bei Taus am 14. August 1431 beendete den fünften und letzten Kreuzzug gegen die Hussiten.
Nachdem Verhandlungen zwischen den Hussiten auf der einen Seite und der Kirche sowie Kaiser Sigismund auf der anderen Seite ergebnislos geblieben waren, versammelte sich im August 1431 ein vom Friedrich I. aufgestelltes Kreuzheer in einer Stärke von angeblich 130.000 Mann bei Weiden. Die Truppen standen unter der Leitung eines päpstlichen Legaten, des Kardinals Giuliano Cesarini, und drangen Anfang August nach Böhmen vor. Ab dem 8. August wurde die Stadt Taus belagert, die seit einigen Jahren von den Hussiten beherrscht wurde.
Als allerdings am 14. August das unter Andreas Prokop stehende, etwa 50.000 Mann starke hussitische Heer zum Entsatz der Stadt herannahte, flohen überwiegende Teile des Kreuzheers Hals über Kopf. Angeblich hatte schon der Schlachtgesang der Hussiten die kaiserlichen Krieger in Angst und Schrecken versetzt. Die Schlacht endete mit einem Gemetzel am fliehenden Reichsheer. Mit knapper Not entkam Kardinal Cesarini als einfacher Soldat verkleidet. Sein kostbares Gewand, seine Ausrüstung und die den Kreuzzug begründende päpstliche Bulle fielen in die Hände der Hussiten.
Die Niederlage des Kreuzheeres galt in Europa als eine peinliche Blamage und führte zu erneuten Befürchtungen, die Hussiten würden ins Reich eindringen. Sie war aber auch der Ausgangspunkt für eine Verhandlungslösung der hussitischen Frage auf dem Konzil von Basel.
Quellen
- Jan Durdík: Hussitisches Heerwesen, Berlin 1961
49.40827212.993437Koordinaten: 49° 24′ 30″ N, 12° 59′ 36″ O
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