- Schlacht von Kopenhagen
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Seeschlacht von Kopenhagen Teil von: Zweiter Koalitionskrieg
Gemälde der Schlacht von Nicolas PocockDatum 2. April 1801 Ort Kopenhagen in Dänemark Ausgang Britischer Sieg Konfliktparteien
Großbritannien
Dänemark–NorwegenBefehlshaber Hyde Parker,
Horatio Nelson,
Thomas GravesOlfert Fischer,
Steen BilleTruppenstärke 20 Linienschiffe,
5 Fregatten,
23 kleinere Kriegsschiffe7 Linienschiffe,
24 andereVerluste 264 Tote, 689 Verwundete 1.600-1.800 Tote und Verwundete Zweiter Koalitionskrieg (1798–1802) Ostrach – Stockach I – Adda – Zürich I – Montebello – Trebbia – Novi – Zürich II – Genua – Stockach II – Meßkirch – Marengo – Hochstadt – Hohenlinden – Kopenhagen – Algeciras I – Algeciras II In der Seeschlacht von Kopenhagen besiegte die britische Flotte unter den Admiralen Sir Hyde Parker, Horatio Nelson und Thomas Graves am 2. April 1801 die dänische Flotte und vernichtete sie weitgehend.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Großbritannien befand sich im Jahre 1801 im Krieg mit Frankreich. Zwar gehörten der so genannten Zweiten Koalition gegen Frankreich neben Großbritannien, Österreich, Portugal, Neapel, dem Osmanischen Reich und dem Kirchenstaat auch Russland an, jedoch zeigte letzteres unter Zar Paul I. seit 1800 deutliche Sympathien für Frankreich. Es drohte eine nordische anti-britische Koalition aus Russland, Dänemark, Schweden und Preußen. Diese Staaten bestanden auf ihrem Status der bewaffneten Neutralität, also den Schutz des eigenen freien Handels, auch mit den kriegführenden Nationen. Großbritannien entschloss sich, die Vereinigung der starken Flotten Russlands, Dänemarks und Schwedens durch einen Präventivkrieg zu verhindern. Dieser sollte sich zunächst gegen Dänemark richten, zumal die Flotten Schwedens und Russlands zu Beginn des Frühlings noch in den Häfen durch das Eis der Ostsee blockiert waren. Großbritannien sah in der bewaffneten Neutralität der Ostsee-Anrainer eine direkte und substanzielle Verstärkung der französischen Flotte. Über die dänische Flotte urteilte Nelson, sie sei "ohnehin zu groß für ein kleines Land".
Am 26. Januar 1801 berichtete die Times, dass Sir Hyde Parker als Oberkommandierender eines Ostseegeschwaders mit Lord Nelson als Stellvertreter eingesetzt würde. Nelson hielt sich selbst für einen besseren Seemann als Parker und schrieb:
- „Unser Freund (Parker) ist ein bisschen nervös beim Gedanken an dunkle Nächte und Eisfelder. Aber wir müssen uns zusammenreißen; dieses sind nicht die Zeiten für (schwache) Nervensysteme“.
Die Admiralität begann, ihre Pläne zu formulieren und wies den Oberkommandierenden der Kanalflotte, John Jervis, 1. Earl of St. Vincent, an, die Linienschiffe HMS London, HMS St. George, HMS Courageux, HMS Russell, HMS Warrior, HMS Defiance, HMS Saturn, HMS Edgar und HMS Bellona nördlich von Brest zu stationieren. Kleinere Einheiten (Bombenschiffe usw.) wurden in Werften überholt und in Yarmouth zusammengezogen. Die geplante Aktion musste schnell durchgeführt werden, bevor Anfang April das Eis der Ostsee tauen würde und die russische Flotte sich mit den schwedischen und dänischen Flotten vereinigen könnte. Am 6. März 1801 erreichte Nelson Yarmouth und stellte zu seinem Befremden fest, dass der Oberkommandierende an Land wohnte. Als ihm bekannt wurde, dass die Gattin des Admirals einen großen Ball für die kommende Woche plante, schrieb er an die Admiralität und äußerte seine Besorgnis. Der Brief hatte den gewünschten Effekt: am 11. März 1801 erhielt Sir Hyde Parker den formellen Befehl zum Auslaufen am folgenden Tag. Am 18. März war der Skagerrak erreicht, am 19. März wurde Skagen umrundet, am 24. März Helsingør passiert.
Parkers Instruktionen waren, vor Kopenhagen zu erscheinen und die Dänen zum Rückzug aus der bewaffneten Neutralität zu bewegen. Das ließ eine ganze Reihe von Optionen offen, über die sich Parker und Nelson nicht einig wurden. Nelsons Vorschlag, die Stärke der Flotte zu demonstrieren, wurde von Parker abgelehnt. Stattdessen wurden die britischen Forderungen von einer einzigen Fregatte überbracht. Die Dänen, über die seit einigen Tagen in ihren Gewässern kreuzende Flotte genau im Bilde, lehnten jedoch Verhandlungen ab.
Vorbereitung der Schlacht
Die schlachterfahrene britische Flotte wurde von Admiral Parker geführt, Nelson war sein Stellvertreter, Graves der zweite Stellvertreter. Sie bestand aus 20 Linienschiffen, 5 Fregatten und 23 kleineren Kriegsschiffen. Der Verband erreichte am 21. März 1801 den Nordeingang des Öresunds. Dort wurde geankert, und ein britischer Diplomat unternahm einen letzten Versuch, die dänische Regierung zum Ausscheiden aus der nordischen Koalition zu bewegen. Als das erwartungsgemäß gescheitert war, ging der Verband am 30. März ankerauf, drang an den Befestigungen am nördlichen Sundeingang vorbei in den Öresund vor und begann mit der Erkundung des Seegebiets vor Kopenhagen.
Die dänische Flotte wurde von Kommodore Olfert Fischer geführt. Die Schiffe hatten im Heimatstützpunkt Kopenhagen gelegen, waren nur schwach besetzt und nicht auf einen Kampf vorbereitet. Weil es nicht genügend Mannschaften gab, hatte man zivile Seeleute und Kopenhagener Bürger zum Dienst an die Waffen gerufen. Für die Schlacht wurden die Schiffe im Fahrwasser vor Kopenhagen in einer langen Reihe als schwimmende Batterien verankert. Ihr Vorteil bestand darin, dass sie direkt vor dem eigenen Hafen liegend auch während der Schlacht von dort versorgt werden konnten. Hinzu kam eine große Zahl von Küstenbatterien, die das Feuer der Flotte verstärken konnten.
Die Dänen hatten die Defensiv-Linie in Nord-Südrichtung direkt vor der Sandbank der Insel Amager gebildet, um so zusammen mit den am nördlichen Ende der Sandbank gelegenen Batterien der Trekroner-Festung (55° 42′ 10″ N, 12° 36′ 48″ O55.70277777777812.613333333333 ) und anderer Landbatterien den Hafen zu schützen. Die Linie der ankernden, miteinander vertäuten Schiffe lag etwa am seeseitigen Ende der heutigen Hafenanlagen zwischen der Sandbank vor Amager und der Mittelgrundbank, etwa 1,5 Seemeilen lang. Zwischen den größeren Schiffen Sjælland (Zweidecker 74), Infødsretten (Zweidecker 64), Dannebrog (Zweidecker 60, Flaggschiff), Holsteen (60 Kanonen), Prøvesteenen (Dreidecker 52/56), Jylland (Zweidecker 48/54) und Wagrien (Zweidecker 48/52) waren nur kleinere Einheiten (Fregatten, Radeaus und Prahme mit 10 bis 20 Kanonen) eingesetzt. Nur die Sjælland und die Holsteen waren in gutem Zustand. Die Landbatterien wurden ergänzt durch die zwei Zweidecker-Hulks Elephanten (70 Kanonen) und Mars (64 Kanonen) sowie zwei weitere 74-Kanonen-Schiffe, eine Fregatte und zwei Briggs. Insgesamt hatten die Dänen etwa 600 Geschütze in Stellung gebracht.
Am 30. März 1801 ankerte die britische Flotte gegen 22 Uhr nördlich von Kopenhagen. Eine Annäherung von Norden hätte eine sofortige Auseinandersetzung mit den Batterien der Trekroner-Festung (30 Stück 24-Pfünder und 38 Stück 36-Pfünder) bedeutet. Die Festung hatte die Feuerkraft der schwersten Artillerie einer Breitseite und den Vorteil der sicheren Deckung. Eine Annäherung von Süden bedeutete die Passage des engen Fahrwassers zwischen Amager und Saltholm und die Rundung der Mittelgrundbank. Eine ähnliche Situation hatte Nelson bei der Schlacht von Abukir vor sich gehabt: eine Linie ankernder Schiffe, verstärkt durch Landbatterien und erhebliche navigatorische Probleme in wenig vermessenen Fahrwassern. Am Morgen des 31. März unternahm Nelson mit den Artillerieoffizieren der Schiffe an Bord einer Fregatte eine Erkundung der Trekroner-Batterie. Am Nachmittag erhielt er den Befehl, mit zwölf Linienschiffen und allen kleineren Einheiten den Angriff zu versuchen, während Sir Hyde Parker mit den verbleibenden acht Linienschiffen London (98 Kanonen), St. George (98 Kanonen), Warrior (74 Kanonen), Defence (74 Kanonen), Saturn (74 Kanonen), Ramillies (74 Kanonen), Raisonable (64 Kanonen) und Veteran (64 Kanonen) die Reserve bildete, die sich auf der anderen Seite nördlich des Mittelgrunds aufhalten sollte.
Verlauf der Schlacht
Am Abend des 1. April 1801 ankerte Nelsons Flotte südlich der Sandbank, etwa zwei Seemeilen von der dänischen Flotte entfernt. Im Schutz der Dunkelheit wurden die Tiefen des Fahrwassers gelotet. Nelsons Instruktionen an die Kapitäne seiner Flotte hatten drei wesentliche Elemente:
- Die britische Flotte sollte parallel zu ihren Gegnern ankern und nach Niederkämpfen eines gegnerischen Schiffes auf der nicht feuernden Seite der eigenen Schiffe passieren, um den nächsten Gegner anzugreifen.
- Sieben Bomben-Ketschen mit Steilfeuerwaffen sollten östlich der eigenen Linie ankern und über die eigenen Schiffe hinweg feuern.
- Nach Niederkämpfen der Trekroner-Batterie sollte sie von Marineinfanterie und Seeleuten gestürmt werden
Um 9:30 Uhr des 2. April 1801 gab Nelson den Befehl, die Anker zu lichten. Die HMS Agamemnon (64 Kanonen) lief auf Grund und nahm an den weiteren Kämpfen nicht teil, die Russel (74 Kanonen) und die Bellona (74 Kanonen) hatten Grundberührung und fielen zurück. Nelson reagierte sofort: er zog die Elephant (74 Kanonen) auf die Linienposition der Bellona , die Ganges (74 Kanonen) setzte sich vor das Flaggschiff und die Monarch (74 Kanonen) ersetzte die Elephant in der Linie. Jetzt brachte Nelson nur noch die fünf Fregatten Désirée (36 Kanonen), Amazon (32/38), Blanche (36 Kanonen), Alcmène (32 Kanonen) und Jamaica (24 Kanonen) und neun Linienschiffe in die Schlacht. Neben den genannten noch die 74-Kanonen-Schiffe Defiance und Edgar, die 64-Kanonen-Schiffe Polyphemus und Ardent sowie die Isis (50 Kanonen) und Glatton (54/56). Die Glatton unter dem Kommando von Kapitän William Bligh war als einziges Schiff komplett mit Karronaden an Stelle der sonst üblichen Langrohrkanonen ausgerüstet. Diese fürchterlichen großkalibrigen Waffen waren für den Nahkampf konzipiert. Die dänischen Batterien begannen um 10:40 Uhr mit dem Feuer, um 11:17 Uhr waren alle Schiffe in den Kampf verwickelt. Die britischen Schiffe lagen vor Heckanker ihren Gegnern nur wenige hundert Meter gegenüber. Beide Seiten feuerten mit höchster Geschwindigkeit ihre Breitseiten. Manövrieren war unmöglich. Die Elephant kämpfte mit dem dänischen Flaggschiff Dannebrog und zwei davor liegenden schwimmenden Batterien. Das von Kapitän Henry Riou auf der Amazon geführte Geschwader viel zu schwacher kleinerer Schiffe griff unter schweren Verlusten die Trekroner-Batterie an. Gegen 13:15 Uhr, nach fast zwei Stunden heftigen Feuers, versuchte Sir Hyde Parker, sich von seiner Position aus ein Bild der Lage zu machen. Ein Schiff saß auf Grund, die Reserven konnten wegen der Windverhältnisse nicht mehr in den Kampf gebracht werden und mindestens zwei von Nelsons Schiffen hatten Notsignale gesetzt. Er sagte zu seinem Flaggkapitän:
- „Ich werde Nelson das Rückzugssignal geben, um seiner selbst willen. Wenn er in der Lage ist, die Aktion fortzuführen, wird er es nicht beachten, wenn nicht, ist es eine Entschuldigung für seinen Rückzug“.
Über die Folgen für seine eigene Reputation war sich Parker wohl bewusst, aber es wäre feige gewesen, Nelson die ganze Schmach eines Fehlschlags zu überlassen. Die darauf folgende Befehlsverweigerung von Lord Nelson ist berühmt geworden. Der Signaloffizier auf der Elephant sah das Signal zum Abbruch der Schlacht und berichtete dem Admiral. Der tat so, als habe er nichts gehört, und als der Offizier wiederholte, sagte er: „Mr. Langford, ich habe Ihnen befohlen, den dänischen Kommandierenden zu beobachten und mir zu berichten, wenn er aufgibt. Halten Sie Ihr Auge also fest auf ihm“. Aber der Offizier stellte eine Frage, die nicht ignoriert werden konnte: ob er das Signal des Oberkommandierenden an die anderen Schiffe weitergeben solle. Hierauf befahl Nelson, es zu bestätigen, vergewisserte sich aber, dass seine eigene Signalflagge, den Kampf fortsetzen, noch wehte. Dann wandte er sich an seinen Flaggkapitän Thomas Foley und sagte:
- „Sie wissen, Foley, dass ich nur ein Auge habe - ich habe ein Recht, manchmal blind zu sein“. Dann hielt er sein Fernglas vor das blinde Auge und sagte: „Welches Signal? Ich sehe wirklich kein Signal!“
Captain Henry Riou auf der Amazon konnte von seiner Position an der Spitze der Linie das Signal des Oberkommandierenden sehen, nicht aber Nelsons Flaggschiff. Er war zu niedrig in der Rangliste, um sich dem Signal des Oberkommandierenden zu widersetzen. Als einziger bestätigte er das Signal nicht nur, sondern handelte danach. Beim Rückzug kamen die Amazon und die anderen kleineren Schiffe unter das mörderische Feuer der Trekroner-Batterie. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „Was wird Nelson von uns denken?“ und danach: „Nun denn, Jungs, lasst uns alle zusammen sterben“, bevor eine Kugel ihn in zwei Hälften trennte.
Nelson setzte die Schlacht fort, zumal das dänische Flaggschiff Dannebrog bereits außer Gefecht war und Kommodore Fischer zunächst auf die Holsteen und nach deren Ausfall an Land auf die Trekroner-Batterie hatte wechseln müssen. Nelsons Schiffe griffen die dänischen direkt an, und die an Bord befindlichen Seesoldaten eroberten eine Anzahl von ihnen. Viele Dänen gerieten in Kriegsgefangenschaft.
Ab 14:00 Uhr stellten die dänischen Schiffe und Batterien nach und nach das Feuer ein. Die meisten Schiffe waren nur noch rauchende Wracks. Zwei Schiffe der Reserve tauchten auf und nahmen noch an den Kämpfen teil, die nach fünf Stunden gegen 16:00 Uhr ein Ende nahmen. Die Briten hatten mehr als 350 Tote und 850 Verwundete, die dänischen Verluste lagen sogar noch höher. Nelson kommentierte: „Ich habe entgegen meiner Befehle gekämpft. Vielleicht werde ich gehängt werden. Nun gut, lass’ sie!“
Als das Feuer nachließ, sandte Nelson einen Parlamentär zum dänischen Kronprinzen, dem er eine Anzahl von Forderungen übermittelte. Er drohte damit, die bereits eroberten schwimmenden Batterien in Brand zu setzen und mit samt ihren gefangenen Besatzungen explodieren zu lassen. Es kam zum Wechsel mehrerer Briefe, in denen Dänemark die Waffenstillstandsbedingungen akzeptierte. Kurz nach 15:00 Uhr endete die Schlacht und wenig später explodierte die brennende Dannebrog. Ein 24-stündiger Waffenstillstand wurde vom dänischen Generaladjutanten Lindholm um 20:00 Uhr auf dem Flaggschiff London unterzeichnet. Am 3. April hatte Nelson eine zweistündige Unterredung mit dem Kronprinzen und seinem Generaladjutanten im Schloss Amalienborg. Nelsons Verhandlungsposition war, dass die Dänen sich mit ihrer Flotte den Briten anschließen oder abrüsten sollten. Diese Forderungen waren für Dänemark äußerst problematisch. Ein Schutz der Handelsschiffe wäre nicht mehr möglich und ein Angriff Russlands könnte die Folge sein. Die Verhandlungen zogen sich tagelang hin, bis am 8. April ein formeller Waffenstillstand für 14 Wochen vereinbart wurde.
Die eroberten dänischen Schiffe wurden nach Freilassung der Gefangenen versenkt oder nach England gebracht. Die dänische Marine war faktisch entwaffnet und konnte nicht mehr gegen Großbritannien eingesetzt werden.
Folgen der Schlacht
Mit dem Waffenstillstand im Rücken, segelte die britische Flotte unter Hyde Parker vom 12. bis zum 22. April 1801 in die Ostsee. Ängste, dass eine starke schwedische Flotte aus den Häfen kommen würde, bestätigten sich nicht. Mit Schweden unterzeichnete er am 20. April ein Sonderabkommen, das das Land aus der nordischen Koalition herauslöste. Sir Hyde Parker lehnte es zudem ab, in die östliche Ostsee zu segeln, um die Russen nicht zu konfrontieren. Der frankreichfreundliche Zar Paul war am 23. März 1801 ermordet worden und sein Nachfolger Alexander wollte keinen Krieg gegen England. Nach der Rückkehr nach Kopenhagen wurde Parker nach London kommandiert, nachdem sein Verhalten in der Schlacht bei Kopenhagen bekannt geworden waren. Nelson war fortan der Seeheld Englands. Am 6. Mai 1801 hisste er erstmals seine Flagge als Oberkommandierender der Ostseeflotte und segelte nach Reval, was Hyde Parker vorher abgelehnt hatte. Das Auftauchen der britischen Flotte blieb aber ohne Ergebnis, denn das Eis der Ostsee war bereits geschmolzen und die in Reval stationierte russische Flotte hatte sich mit den anderen Schiffen vereinigt.
Zweite Seeschlacht 1807
Nachdem Dänemark 1807 unter den Einfluss Napoleons gekommen war, drohte die wieder aufgebaute dänische Flotte erneut zum Gegner Englands zu werden. Am 16. August 1807 griffen die Briten unter Admiral James Gambier Kopenhagen an. Diesmal wurden außer der Flotte 17.000 Landsoldaten eingesetzt, die die Stadt belagerten. Admiral Gambier ließ den Ort vom 2. bis 5. September beschießen und planmäßig in Brand setzen. Am 7. September kapitulierte der dänische Befehlshaber Ernst Peymann. Um die völlige Vernichtung abzuwenden, musste die gesamte dänische Flotte an England ausgeliefert werden. Die Stadt war zu etwa 30 Prozent zerstört und 2.000 Zivilisten durch Kriegseinwirkungen umgekommen.
Nach diesen beiden Angriffen ist der englische Begriff to copenhagen entstanden, der einen Flottenangriff auf eine feindliche, weitgehend wehrlose Flotte im Hafen beschreibt. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg schlug der britische Admiral Sir John Fisher vor, to copenhagen the German fleet, womit er einen Überfall auf Wilhelmshaven meinte mit dem Ziel, die Hochseeflotte im Hafen zu vernichten. Das wurde von der politischen Führung abgelehnt.
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