Schleimünde

Schleimünde
Leuchtturm Schleimünde von See aus
Schleimünde von See aus (von links nach rechts): Leuchtturm, Giftbude mit Sportboothafen, Lotsenhaus

Als Schleimünde (dänisch Sliminde) wird die heutige Lotseninsel bezeichnet, die die Schlei von der Ostsee trennt. Schleimünde ist Standort eines Leuchtturms und eines kleinen Nothafens für Sportboote. Sie gehört zum Kreis Schleswig-Flensburg.

Die Halbinsel ist 112 Hektar groß und kaum fünf Meter höher als der Wasserspiegel. Bei Hochfluten wird die Insel zuweilen ganz unter Wasser gesetzt. Zum 14,3 Meter hohen Leuchtturm (aus dem Jahr 1871) am Südende der Insel führt ein Damm aus Felsen. Etwas weiter nördlich hiervon liegt drei Meter über dem Wasser das Lotsenhaus. Im Lotsenhaus leben heute zwei bis drei Jugendliche, die dort zwölf Monate lang unter anderem als Vogelwärter ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. Am Nothafen für Sportboote gibt es eine kleine Gastwirtschaft, „die Giftbude“. Lotsen und auch der Leuchtturmwärter wohnen nicht mehr auf der Insel. Das Feuer wird von Travemünde aus ferngesteuert und überwacht. Der größte Teil der Halbinsel ist heute das Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Oehe-Schleimünde, das vom Verein Jordsand durch einen Vogelschutzwart betreut wird.

Am 20. September 2008 wurde die bislang im Bundesbesitz befindliche Halbinsel in einer öffentlichen Grundstücksauktion von der Lighthouse Foundation, einer Stiftung mit Sitz in Hamburg, ersteigert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Strandwalllandschaft in der Schleimündung ist seit der letzten Eiszeit in ständiger Veränderung ihrer Form entstanden. Das Gebiet ist aus Sedimenten aufgebaut, die durch Meeresströmungen vor allem vom südlich gelegenen Schönhagener Kliff abgetragen wurden. Der ständige Wechsel von Anlandung und Abtrag (bei Sturmfluten), von Dünenneu- und -rückbildung hat hier einen der wenigen noch intakten natürlichen Bereiche der deutschen Ostseeküste geschaffen.

Geschichte

Leuchtturm Schleimünde vom Land aus

Ursprünglich war die Halbinsel ein Teil des Gutes Olpenitz, also zu Schwansen gehörig, und die alte Einfahrt zur Schlei lag nördlich von ihr. Als diese versandete, erwies sich der Bau einer neuen Fahrrinne als notwendig. 1784 verkaufte der damalige Besitzer des Gutes Olpenitz das Stück Land nördlich der ehemaligen Festungsanlage Oldenburg an die Stadt Schleswig. Diese veranlasste, dass 1794 bis 1796 die jetzige Einfahrt hergestellt wurde, die man später weiter vertiefte und befestigte. Durch diese neue Wasserstraße wurde Schleimünde vom Festland Schwansen abgeschnitten. Die heute nicht mehr genau lokalisierbare Burg Oldenburg, südöstlich der jetzigen Schleieinfahrt gelegen, stammt vermutlich aus dem frühen 12. Jahrhundert und soll eine Gründung des damaligen Herzogs von Schleswig, Knud Laward, sein. Sie gehörte zusammen mit Arnis und der Schwonsburg zu einem größeren Verteidigungssystem, um den wichtigen Handelsweg auf der Schlei in Richtung Schleswig zu schützen.

Weblinks

Quellen

  1. Meldung des Schleswig-Holstein Magazins des NDR vom 20. September 2008
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