Schloss Ellingen

Schloss Ellingen
Schlosskirche Ellingen
Schloss Ellingen
Schlosskirche der Residenz von der Hofseite aus

Die Residenz Ellingen ist ein Schloss in Ellingen. Von 1216 bis 1789 war Ellingen Residenz des Landkomturs der Ballei Franken des Deutschen Ordens. Der heutigen Schlossanlage, die von 1708 bis etwa 1760 erbaut wurde, gingen mehrere mittelalterliche Gebäude sowie ein Renaissance-Bauwerk voraus. Der heutige Hauptbau entstand zwischen 1717 und 1721 durch den Architekten Franz Keller. Verschiedene Deckengemälde, Wandvertäfelungen und Fußböden, aber auch Stuck von Franz Joseph Roth sind aus dieser Zeit erhalten. Die Kolonnaden im Innenhof sind beim Umbau durch Pierre Michel d’Ixnard um 1775 entstanden. 1815 übergab König Maximilian I. Joseph das Schloss seinem Feldmarschall Fürst Carl Philipp von Wrede, der einige Räume mit Seiden- und Papiertapeten sowie Möbel, Glas und Bronzefiguren aus Paris ausstatten ließ. Um 1939 wurde das Schloss von der Familie von Wrede an den bayerischen Staat verkauft. Es wird heute von der Bayerischen Schlösserverwaltung unterhalten, die um 1990 viele Erhaltungsmaßnahmen wie die Entkernung der Dachgeschosse und die Sanierung der Fundamente durchführte.

Nutzung

Im Hauptflügel und in einem Teil des Ostflügels des Schlosses sind zeitgenössische Schauräume untergebracht. Der Westflügel ist Heimat des Kulturzentrums Ostpreußen mit seinen Dauerausstellungen und Sonderschauen. Die Schlosskirche mit rund 300 Sitzplätzen sowie der Innenhof werden mehrmals im Jahr für konzertante Aufführungen benutzt. Der andere Teil des Ostflügels ist unbewohnt, dort haben die Nachfahren des einstigen Besitzers Karl Philipp von Wrede Wohnrechte. Im Gutshof hinter dem Schloss ist das Rentamt untergebracht, von dem aus die Brauerei, die Ländereien und die Baumschule der Familie von Wrede verwaltet werden. Teilweise werden die Stallungen für Pferde verwendet, in einigen Räume ist eine Malschule eingerichtet und im Gebäude neben dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brühltor wohnen Sophie Baronin sowie Erwein Freiherr von Aretin, die Senioren der heutigen Familie von Wrede.

Eine Ansicht des Schlossparks von 1726 zeigt das Idealbild eines barocken Gartens. Im 19. Jahrhundert wurde der Garten umgestaltet, zahlreiche Baumsorten gepflanzt und ein Gartenpavillon errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde er teilweise zerstört, heute ist als Parkarchitektur nur eine Balustrade übrig geblieben. Neben dem alten und artenreichen Baumbestand ist die Blüte der Blausternchen (Scilla bifolia) zu Ostern bemerkenswert.

Literatur

  • Christoph Graf [von] Pfeil: Residenz Ellingen; Amtlicher Führer; (Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen); 8. überarb. u. neu gestaltete Aufl. München 2005; ISBN 3-932982-59-2

Weblinks

49.06083333333310.9655555555567Koordinaten: 49° 3′ 39″ N, 10° 57′ 56″ O


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