- Ellingen
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Wappen Deutschlandkarte 49.05962510.969012395Koordinaten: 49° 4′ N, 10° 58′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen Verwaltungs-
gemeinschaft:Ellingen Höhe: 395 m ü. NN Fläche: 31,25 km² Einwohner: 3.623 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km² Postleitzahl: 91792 Vorwahl: 09141 Kfz-Kennzeichen: WUG Gemeindeschlüssel: 09 5 77 125 Stadtgliederung: 11 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Weißenburger Str. 1
91792 EllingenWebpräsenz: Bürgermeister: Walter Hasl (SPD) Lage der Stadt Ellingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Ellingen ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ellingen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Ellingen liegt am Rande des ehemaligen Jurameeres, dem der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen seine Kalkgebirge und damit seine bedeutende Solnhofener- und Juramarmorindustrie verdankt. Durch den Ort fließt die Schwäbische Rezat. Größere Städte in der Umgebung sind Ingolstadt (58 km) und Nürnberg (50 km), Nachbarstädte sind Weißenburg in Bayern (3 km), Treuchtlingen (15 km) und Gunzenhausen (ca. 22 km).
Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Ellingen hat 11 amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Bräumühle
- Ellingen
- Hörlbach
- Karlshof
- Lauterbrunnmühle
- Massenbach
Geschichte
Der Ellinger Raum war bereits zur Zeit der Kelten besiedelt, was Funde von keltischen Siedlungsresten, Ringwällen und Hügelgräbern im Südosten der Stadt belegen. Etwa 2,5 Kilometer nördlich des Kernorts verlief auf der heutigen Gemarkung Ellingens zur Römerzeit der Rätische Limes, von dem heute noch das Kastell Ellingen erhalten ist.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Elling am 1. Mai des Jahres 899 n. Chr. Die Entstehungsgeschichte Ellingens ist eng mit dem Hospital verbunden, das Walter von Ellingen und seine Frau Kunigunde gründeten. Der Deutschen Orden erhielt das Hospital im Jahr 1216 als Lehen, daraufhin wurde Ellingen Sitz des Landkomturs der Ballei Franken. Am 14. März 1378 erteilte Karl IV. das Recht der Befestigung, das er aber auf den Einspruch von Weißenburg zehn Tage später wieder zurückzog. Erst im 17. Jahrhundert kam es zur massiven Ummauerung: 1609 wurde das Weißenburger Tor und 1660 das Pleinfelder Tor fertiggestellt.
Im Jahr 1368 fiel das Gebiet um Ellingen und Gunzenhausen an die Burggrafschaft Nürnberg, aus der sich später die Markgrafschaft Ansbach auslöste. 1796 besetzte Preußen die Stadt und beendet damit die Herrschaft des Deutschen Ordens über Ellingen und die Region, nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation durch Napoleon 1806 wurde Ellingen bayerisch.
Karl Heinrich von Hornstein, der am 15. Mai 1689 in Ellingen in den Deutschen Orden aufgeschworen wurde, errichtete Ende des 17. Jahrhunderts wesentliche Teile der Residenz Ellingen, die Stadtpfarrkirche St. Georg und weitere barocke Bauwerke in der Stadt. 1815 wurde das Schloss Ellingen die Residenz des Fürsten von Wrede, Carl Philipp von Wrede. In dieser Lehensurkunde wurde Ellingen erstmals als Stadt erwähnt.
Politik
Stadtrat
Die Sitzverteilung im Stadtrat seit dem 1. Mai 2008 (nach den Ergebnissen der Kommunalwahl am 3. März 2008) lautet wie folgt:
Seit 2002 ist Walter Hasl (SPD) Bürgermeister von Ellingen.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau ein silberner Mittelschild, darin ein schwebendes blaues Andreaskreuz.
Städtepartnerschaften
Hohenberg-Krusemark in Sachsen-Anhalt ist Partnergemeinde von Ellingen in Bayern, 1989 nach der Grenzöffnung von den Feuerwehren Groß Ellingen und Ellingen in Bayern initiiert.
Des Weiteren besteht eine durch die TSG 1893 Ellingen mitinitiierte Partnerschaft mit der Gemeinde Straßenhaus in Rheinland-Pfalz und deren Ortsteil Ellingen.Patenschaft
1973 wurde eine Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Tellnitz im ehemaligen Landkreis Aussig übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Stadtbild Ellingens ist maßgeblich durch das Wirken des Deutschen Ordens geprägt und zeigt die stilistische Geschlossenheit einer kleinen Barockresidenz. Die Akzente setzen Schloss, Rathaus und Pfarrkirche. Der Barockstil findet seinen Widerklang in den Bürgerhäusern ganz besonders in der Neuen Gasse, die ab 1749 unter der Leitung von Matthias Binder angelegt wurde.
Im Ellinger Barockrundweg sind wichtige Gebäude aus der Vergangenheit zusammengefasst, darunter die Residenz Ellingen sowie der zugehörige Schlosspark, das Rathaus, das Pleinfelder Tor, das ehemalige Franziskanerkloster, die Katholische Pfarrkirche St. Georg, die Maximilianskirche, die Orangerien im Hofgarten, die Heiligenbrücke und die Johannesbrücke. Dazu sind das Römische Kastell Ellingen, die Kirche St. Oswald in Hörlbach und die evang. Christuskirche in Ellingen sehenswert. Die Prunkräume in der Residenz Ellingen, das Kulturzentrum Ostpreußen und das Spielzeug- und Bauernmöbelmuseum im Pleinfelder Tor können besichtigt werden.
Innerhalb der Stadt bzw. den Stadtteilen existieren zahlreiche Vereine wie die Deutschordenskapelle, der Posaunenchor Ellingen-Hörlbach, die Singgemeinschaft Stopfenheim, der Gesangverein Harmonie, der Golfclub Zollmühle, die TSG 1893 Ellingen, der UFC Ellingen 1992, die Soldaten- Krieger- und Reservistenkameradschaft Stopfenheim, die DJK Stopfenheim 1956 und die Schützengesellschaft Eintracht Germania Ellingen.
An öffentliche Einrichtungen ist die Volksschule Ellingen sowie das Altenheim St. Elisabeth vorhanden.
- siehe auch: Kolpingturm (Ellingen)
Verkehr
Die Bundesstraße 2 und die Bundesstraße 13 trafen sich früher vor dem Rathaus mitten in der Stadt. Seit 1979 führt die B 2 im Westen der Stadt vorbei. Diese ist zwischen Ellingen-Mitte und Ellingen-Nord dreispurig und zwischen Weißenburg-Nord und Ellingen-Mitte vierspurig ausgebaut. In Ellingen-Mitte zweigt auch die B 13 Richtung Gunzenhausen ab. Die Stadt besitzt einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jeweils am Faschingsdienstag findet nachmittags ein Faschingsumzug statt, der einige Tausend Zuschauer anlockt. Jährliche Faschingsbälle werden von der Karnevalsgesellschaft (KaGe) Ellingen veranstaltet.
Persönlichkeiten
- Gottfried von Feder (1806–1892), Regierungspräsident und Reichstagsabgeordneter
- Eitel Klein (1906–1990), Maler und Grafiker aus Hörlbach
Literatur
- Christoph Graf [von] Pfeil: Residenz Ellingen; Amtlicher Führer; (Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen); 8. überarb. u. neu gestaltete Aufl. München 2005; ISBN 3-932982-59-2.
- Arthur Schlegel: Barocke Baukunst in Ellingen (Mittelfranken). In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Jahrgang 8 (1924), Heft 11/12, urn:nbn:de:kobv:109-opus-9218, S. 346–349.
- Wolfgang Wüst: Ellingen, die Ballei Franken und der Deutsche Orden – kulturelles und politisches Modell einer verlorenen Lebenswelt in der Region?, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 69 (2010) S. 155-172.
Weblinks
Commons: Ellingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ellingen
- Barockverein: Kunst und Kultur des Barocks in Ellingen
- Wappen in Ellingen - Ellingen aus heraldischer Sicht
- Ellingen: Wappengeschichte vom HdBG
- Ellingen: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek
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