Schloss Fridau

Schloss Fridau
Das „Neuschloss“

Schloss Fridau ist ein Schloss im niederösterreichischen Ober-Grafendorf. Der Gesamtkomplex besteht aus dem Neuschloss, dem Altschloss, dem Kanzleigebäude sowie dem Gartenpavillon.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Altschloss wurde 1299 erstmals als Edelsitz der Weißenberger aus Weißenburg an der Pielach erwähnt. In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer, von 1497 bis 1708 war es im Besitz der Sinzendorf. 1750 wurde die Burg von Freiherr Johann Georg von Grechtler gekauft. Dieser bis ließ 1753 das „Neuschloss“ erbauen und richtete 1751 eine Barchentmanufaktur ein.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss als Lazarett. Einschusslöcher an der Fassade stammen aus der Zeit, als die Burg gegen die einmarschierenden Russen verteidigt wurde. Die russische Kommandantur ließ sich während der nachfolgenden Besatzungszeit dort nieder.

Im Jahre 1975 kaufte das Land Niederösterreich das Schloss, um es für die Niederösterreichischen Landesgalerien zu nutzen. Aufgrund der Wahl St. Pöltens als Landeshauptstadt wurde der Plan verworfen. Schloss Fridau ist seit 2000 im Besitz der Firma BioInnova GmbH.

Architektur

Das Daniel-Gran-Fresko an der Prunksaaldecke des Neuschlosses

Neuschloss

Das „Neuschloss“ ist eine dreigeschossige, dreiflügelige Anlage mit Ehrenhof. Der hofseitig siebenachsige Mittelteil wird dominiert vom dreiachsigen Mittelrisalit, in der Mitte der Gartenseite springt ein dreiachsiger Risalit polygonal aus der 13-achsigen Fassade hervor.

Im Inneren gibt es zwei bedeutende Treppenanlagen, links eine U-förmige Dienstbotentreppe und rechts eine dreiläufige Podesttreppe. Die Decken- und Wandfresken im achteckigen Prunksaal im ersten Stock wurden 1755 von Daniel Gran gemalt. Das Deckenfresko stellt den Triumph der Aurora dar. Am Ende des Nordtraktes besteht eine Kapelle, die über zwei Geschoße erreichbar ist.

Altschloss

Das sogenannte „Altschloss“ ist ein unregelmäßiger Gebäudekomplex und umfasst einen weiten, U-förmigen Hof. Die Gebäude bestehen im Kern teilweise seit dem 15. Jahrhundert und wurden seit Errichtung des Neuschlosses vor allem als Wirtschaftsgebäude genutzt.

Garten und Kanzleigebäude

Der Gartenpavillon

Das Kanzleigebäude befindet sich westlich des Neuschlosses und wurde um das Jahr 1800 von einer Reitschule umgebaut. Das dreigeschossige Gebäude wird aktuell als Wohnhaus genutzt.

Der teilweise erhaltene, ehemals weitläufigen Schlossgarten, war eine der wichtigsten spätbarocken Anlagen Österreichs. Im Garten befindet sich ein langgestreckter Pavillon. Das ebenerdige, fünfteilige Bauwerk wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und diente als Orangerie.

Literatur

  • Gerhard Stenzel: Von Schloss zu Schloss in Österreich. Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5, S. 205.
  • Fridau. In: Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Österreichs - Niederösterreich südlich der Donau, in zwei Teilen. Teil 1: A–L. Verlag Berger, Horn 2003, ISBN 3-85028-364-X, S. 456–458.

Weblinks

 Commons: Schloss Fridau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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