Schloss Ujazdowski

Schloss Ujazdowski
Schloss Ujazdowski
Der Agrykola-Park mit dem Piaseczyński-Kanal
Sternwarte im Botanischen Garten
Ujazdowski Park - Paderewski Denkmal
Ujazdowski Park - Eva
Ujazdowski Park - Blumenbeet

Das Schloss Ujazdowski (polnisch Zamek Ujazdowski) befindet sich in der polnischen Hauptstadt Warschau an den Ujazdowski-Alleen, dem südlichsten Teil des Königstrakts. Südlich der Innenstadt gelegen, ist es von ausgedehnten Parkanlagen umgeben.

Inhaltsverzeichnis

Die Siedlung Jazdów

Auf dem Gelände befand sich ursprünglich eine mittelalterliche Burg der Herzöge von Masowien mit dem Namen Jazdów. Um diese Burg entstand eine Siedlung, die um 1265 vom litauischen König Mendog zerstört wurde. Die Siedlung Jazdów wurde auf einer Anhöhe oberhalb der Weichsel angelegt, nachdem die Siedlung in Brody im 11. Jahrhundert zerstört worden war. Nach der Zerstörung von Jazdów siedelten sich die Warschauer Handwerker und Kaufleute nördlicher, nämlich auf dem Gebiet der heutigen Altstadt an. Auf dem Gebiet der Burg Ujazdów (Burg bei Jazdów) entstand ein kleines Jagdschloss, das später zum Ujazdowski-Schloss ausgebaut wurde.

Schloss Ujazdowski

Das Jagdschloss wurde von König Zygmunt II. zu einem Königsschloss erweitert, in dem seine Mutter Königin Bona Sforza nach dem Tod ihres Gemahls Zygmunt I. zeitweise wohnte. Von 1620 bis 1624 ließ Zygmunt III. das Schloss von Matteo Castello zu einer barocken Festung mit einem quadratischen Innenhof ausbauen. 1683 erwarb Kronmarschall Lubomirski das Schloss und ließ es umgestalten. Einer der beteiligten Architekten war Tylman van Gameren. Der letzte polnische König Stanisław August Poniatowski erwarb 1764 das Schloss und übereignete das Gelände 1784 der Stadt Warschau, das Schloss und seine Nebenanlagen dienten zunächst als Kaserne und in den folgenden fast 150 Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg als Militärkrankenhaus. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs von der deutschen Wehrmacht in Brand gesetzt und dabei zu 40% zerstört. Nach dem Krieg wurde es nicht wiederaufgebaut, sondern seine Überreste 1954 auf Befehl des damaligen Marschalls Rokossowski abgetragen. An dessen Stelle sollte das Theater der Polnischen Armee entstehen. Erst 1975 wurde es im ursprünglichen, frühbarocken Stil rekonstruiert. 1981 wurde es zum Sitz des ambitionierten Zentrums für Zeitgenössische Kunst. Zeitgenössische bildende Kunst, Musik und Theater, Film und Video sind Thema von Ausstellungen und Künstler-Workshops.

Agrykola-Park

Der Agrykola-Park umgibt das Ujazdowski-Schloss und schließt sich südlich des Ujazdowski-Parks und nördlich des Łazienki-Parks an. Westlich des Schlosses befindet sich der mehrere hundert Meter lange Piaseczyński-Kanal, der, mit einer Fontäne ausgestattet, in Richtung Weichselufer führt.

Botanischer Garten

Zwischen dem Agrykola-Park und dem Łazienki-Park befindet sich der Botanische Garten, der Anfang des 19. Jahrhunderts von der Universität Warschau angelegt wurde und in dem heute über 7.000 Pflanzen blühen. Michał Szubert schuf ihn von 1817 bis 1819 an der Stelle eines früheren Englischen Parkes. Neben der Sternwarte befinden sich hier auch die Fundamente der Kirche der Göttlichen Vorsehung, mit deren Bau zu Ehren der Verfassung vom 3. Mai 1791, 1792 unter Jakub Kubicki begonnen wurde. Nach der Zweiten Polnischen Teilung 1793 wurde der Bau eingestellt. Heute wird diese Kirche als monumentales und modernes Bauwerk in Wilanów errichtet.

Ujazdowski-Park

Der Ujazdowski-Park stammt vom Ende des 19. Jahrhundert. Er wurde von Franciszek Szanior in den Jahren 1893 bis 1896 angelegt. Der Park nimmt eine Fläche von fast 6 ha ein und schließt sich im Norden an das Ujazdowski-Schloss, bzw. die Parkanlage Agrykola und den Łazienki-Park an. Der Platz der Weggabelungen (polnisch Plac na rozdrożu) befindet sich im Schnittpunkt der drei Parkanlagen. Im Westen werden sie von den Ujazdowski-Alleen begrenzt. Im Park befand sich einst eine orthodoxe Kirche an einem künstlichen See. Heute stehen im Park mehrere Denkmäler, „Die Brücke“ von William Lindley, die „Personenwaage“ von 1898, der „Gladiator“ von Pius Wieloński von 1892, die Statue „Eva“ von Edward Wittig (1930), das Paderewski-Denkmal von Michał Kamieński von 1935 sowie der „Perseus“ von Theodor Charles Gruyer von 1972.

Andere Warschauer Parkanlagen

Weblinks

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